**** Worum geht es? ****
Als sich der Weg von der behütet aufgewachsenen und stetig unter Druck stehenden Lena und dem Migranten Ben kreuzen können sie ihr Glück kaum fassen. Doch ihre Liebe stößt auf große Hindernisse. In einer Welt voller illegaler Substanzen merken sie nicht, wie das Miteinander mehr und mehr leidet…
**** Mein Eindruck ****
Ein Buch, der ganz anderen Art, soviel konnte ich bereits auf den ersten Seiten feststellen. Es ist in einem ganz eigenen Stil geschrieben und ich fand es tatsächlich durchweg interessant, die Geschichte auf diese Weise zu erleben, auch wenn ich dabei den Charakteren immer ein Stück ferner blieb als es möglich gewesen wäre. Am Anfang benötigte ich etwas Zeit um in die Geschichte zu kommen. Wir begleiten die Charaktere von klein an und bekommen deren Hintergründe erzählt, ohne überhaupt deren spätere Konstellation erahnen zu können. Dennoch passiert in den einzelnen Schicksalen genug, um schockiert und aufgewühlt zu werden und auf eine positive Entwicklung zu hoffen. Doch so einfach ist es in der Regel nicht und genau das fängt das Buch auf eine gelungene Weise auf. Viele Jahre an toxischer Beziehung durchlebt hier die Leserschaft. Autobiografisch, real und erschütternd. Die Botschaft des Buches ist klar zu erkennen und wird abschließend zu einem Hoffnungsfunken, für alle Menschen in ähnlichen Situationen. Ein Weckruf und auch eine Mahnung an uns alle. Zum Schluss habe ich mir dennoch mehr Nähe zu der Protagonistin gewünscht. Auch Ben hätte ich gerne noch mehr verstanden. Dies als Autorin und Betroffene zu leisten ist eventuell utopisch, aber hätte der allgemeinen Leserschaft mehr Werkzeug zum Nachdenken an die Hand gegeben. Am Ende meckern auf hohem Niveau.
**** Empfehlung? ****
Ein gutes Buch, dass es wert ist gelesen zu werden. Einblicke in eine toxische Beziehung und in eine Liebe, die mehr aus dem Bedürfnis des Brauchens anstatt des Glückes besteht. Eine klare Empfehlung für alle, die mit Triggern umgehen können.