Julia Rösner

 4,7 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Licht im Nebel, Klingende Saiten und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Julia Rösner (Jahrgang 1983) schreibt seit ihrem elften Lebensjahr Gedichte, Kurzgeschichten und Romane. Von ihr behandelte Themen wie der Umgang mit Verlust und Lebenskrisen, sowie ethischen und spirituellen Fragen fügen sich harmonisch ein in Geschichten über Liebe, Familie und Freundschaft. Sie ist als Magisterpädagogin in der Beratung für Menschen mit Behinderung tätig und lebt mit ihrem Ehemann und ihrem Kater südlich von München.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Julia Rösner

Cover des Buches Licht im Nebel (ISBN: 9783750404366)

Licht im Nebel

 (3)
Erschienen am 13.12.2019
Cover des Buches Die letzte Seite (ISBN: 9783750429826)

Die letzte Seite

 (2)
Erschienen am 13.12.2019
Cover des Buches Klingende Saiten (ISBN: 9783751916592)

Klingende Saiten

 (2)
Erschienen am 16.04.2020
Cover des Buches Das Fallen der Blätter (ISBN: 9783752627008)

Das Fallen der Blätter

 (0)
Erschienen am 10.01.2023

Neue Rezensionen zu Julia Rösner

Cover des Buches Klingende Saiten (ISBN: 9783751916592)
Susanne_J._Beisteiners avatar

Rezension zu "Klingende Saiten" von Julia Rösner

Denisa bringt die Saiten in ihrem Leben zum klingen!
Susanne_J._Beisteinervor 4 Jahren

Siehe auch mein Video auf Youtube


Bei diesem Roman handelt es sich um den dritten und voraussichtlich auch letzten Teil der Denisa-Reihe, die aus “Licht im Nebel”, “Die letzte Seite” und “Klingende Saiten” besteht.


Denisa hat sich nach dem Begräbnis von Mias Vater von ihrer Freundin verabschiedet, um den Geheimnissen ihrer eigenen Familie auf die Spur zu kommen, die inzwischen nur noch aus ihrem völlig fremden Vater besteht. Nach der ersten Kontaktaufnahme spürt Denisa sofort, dass ihr Vater Theo froh ist, sie kennenzulernen, doch seine neue Familie scheint etwas zu verbergen. Was ist es, und warum verhält sich Theo immer wieder so seltsam? Denisa muss die Wahrheit ertragen lernen, und die zarten und Geborgenheit spendenden Gefühle einer neu entbrennenden Liebe helfen ihr dabei.


Die Denisa-Reihe beginnt in der Weihnachtszeit mit Teil eins, entwickelt sich im anbrechenden Frühling mit der Krankheit von Mias Vater in Teil zwei in eine komplett neue Richtung weiter und dreht sich nun, nachdem es Sommer geworden ist, wieder ganz um Denisa. Sie reist durchs halbe Land, in einen kleinen Ort, in dem sie laut Internetrecherche ihren Vater Theo vermutet. Blühende, wuchernde Natur umgibt uns in diesem Teil ebenso wie eine gemütliche Dorfatmosphäre und die Idylle eines typisch italienischen Restaurants.


Denisa wirkt auf mich in diesem Abschnitt der Geschichte viel gelöster und offener als zuvor, was sicher an den vielen Erlebnissen liegt, die sie seit dem Tod ihrer Oma bereits hinter sich hat und die sie aus ihrem Alltagstrott herausgeholt haben und ihr gezeigt haben, dass das Leben noch viel mehr zu bieten hat. Doch die Suche nach ihrem Vater ist für Denisa mehr als nur der Versuch, einen Menschen kennenzulernen, der für sie Familie sein könnte. Sie versucht dabei auch, herauszufinden, wer sie selbst ist, und was sie über ihre Oma denken soll, die ihr nie von ihrem Vater und nur wenig von ihrer Mutter erzählt hat. Wozu die ganze Geheimniskrämerei? Es gilt, die Rätsel rund um ihre Eltern zu lüften.


Und völlig unerwartet taucht auch eine neue Liebe in Denisas Leben auf. Ein Mensch, der es schafft, Denisa Geborgenheit und Wärme zu geben, ihr aber durch seinen Familienclan und dessen Zusammenhalt klar und deutlich vor Augen führt, dass sie selbst keine Familie hat außer diesem Vater, den sie kaum kennt, und wie wichtig es auch deshalb für sie ist, ihn nicht auch zu verlieren.


Dieses Buch thematisiert die schwierige Situation, vor der Kinder stehen, wenn ein Elternteil eine neue Familie gegründet hat, zu der sie nicht dazu gehören. Das Gefühl, unerwünscht zu sein, oder wie ein störender Fremdkörper in eine Familie einzudringen, umgibt Denisa immer wieder. Dabei werden auch die Beweggründe der anderen Familienmitglieder sichtbar und nachvollziehbar, doch zwischendurch blitzen auch die Vorteile auf, die eine Patchworkfamilie mit sich bringen kann.


Im zweiten Handlungsstrang erkennen wir, dass Denisa auch in ihren außerfamiliären Beziehungen viele Hürden zu überwinden hat, was auf ihren Mangel an Erfahrungen zurückzuführen ist, und vielleicht auch seinen Ursprung in ihrem Leben mit ihrer Oma, ganz ohne Geschwister hat. Sie erkennt, wie schön es sein muss, eine große Familie zu haben, die zusammenhält und auf die man vertrauen kann, und hadert immer wieder mit ihrem eigenen Schicksal.


Dennoch ist auch sie nicht allein, sie wird um viele Erkenntnisse reicher und zeigt Mut dazu, ihre Zukunft zu gestalten und neue Wege zu gehen, auch wenn sie ihre Vergangenheit nun mal nicht ändern kann.


Ich empfand diesen Teil der Geschichte sehr locker geschrieben und flüssig zu lesen, die Dialoge wirken echt und passen zu den Menschen, der sprachliche Ausdruck war nicht zu kompliziert, aber dennoch sehr abwechslungsreich und anregend gestaltet. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach in dieser Reihe von Buch zu Buch gesteigert, und mir hat der abschließende Teil wieder sehr gefallen. Sie übermittelt eine hoffnungsvolle Botschaft durch ihre Geschichte, die Mut macht und dazu animiert, ungewohntes Terrain zu betreten und sich voll und ganz auf das Leben mit seinen vielen Möglichkeiten einzulassen.

Cover des Buches Die letzte Seite (ISBN: 9783750429826)
Susanne_J._Beisteiners avatar

Rezension zu "Die letzte Seite" von Julia Rösner

Tief berührende Themen, verpackt in einer unter die Haut gehenden Geschichte
Susanne_J._Beisteinervor 4 Jahren

Mia kehrt in Denisas Begleitung zurück zu ihren Eltern, die sie vor vielen Wochen im Streit verlassen hat. Dort wird sie mit der voranschreitenden Krankheit ihres Vaters konfrontiert und mit der Angst, für eine Aussprache vielleicht nicht mehr genug Zeit zu haben. Gefühle von Geborgenheit und Fremdsein vermischen sich in Mia, und alte Konflikte entzünden sich erneut. Aber alles ist leichter mit einer Freundin an der Seite, und auch Denisa findet den Mut, Dinge zu tun, die sie sich noch vor ein paar Wochen nicht zugetraut hätte. 


Die beiden Hauptfiguren Denisa und Mia kennen wir bereits aus dem ersten Teil. Während wir dort tiefen Einblick vor allem in Denisas Leben genommen haben, steht diesmal Mia im Mittelpunkt der Handlung.


Sie besitzt ein ganz anderes Naturell als Denisa und ist bestimmt die lebhaftere der beiden Freundinnen, und damit einhergehend auch etwas aufbrausender. Wie wir der Erzählung entnehmen können, war sie immer ein braves, interessiertes und pflegeleichtes Kind, bis sie unaufhaltsam in die Pubertät kam und feststellte, dass die Wahrheiten, die sie von ihren Eltern übernommen hatte, nichts mit ihrer Lebensrealität und ihren Gefühlen zu tun hatten. Dadurch hat sich eine Kluft ausgebildet, die zu schwerwiegenden Konflikten mit ihrem Vater geführt und Mia dadurch schwer belastet hat.


Inzwischen ist sie über 20 und findet sich nach ihrer Abwesenheit im Elternhaus unvermittelt in einer neue Rolle wieder, sie wird nicht mehr so sehr als Kind behandelt, denn ihre Eltern haben mit sich selbst, mit ihren eigenen Problemen zu tun und fordern von ihr Hilfe und emotionale Unterstützung ein. Dies gibt ihr das Gefühl, als Person ernst genommen zu werden. Mia fühlt sich stark, wodurch einige der unterschwelligen Konflikte zwischen Mia und ihrem Vater entschärft werden.


Auch Mias Eltern spielen eine wichtige Rolle in dieser Geschichte, vor allem ihr schwerkranker Vater. Er präsentiert sich zunächst als recht verschlossene Person, zumindest Mia gegenüber. An ihm wird aber auch erkennbar, dass es eben die Schicksalsschläge oder die besonders herausfordernden Situationen im Leben sind, die uns Menschen die eigenen Grenzen stark spüren lassen und in uns den Wunsch wecken, diese zu überschreiten.


So wird es dem älteren Mann, der zuvor felsenfest an seinen Vorstellungen von richtig und falsch festgehalten hat und von seiner Tochter eingefordert hat, sie solle denen entsprechen, im Angesicht der Endlichkeit des Lebens möglich, über seinen Schatten zu springen, seine Gefühle offener zu zeigen als bisher und sich selbst einzugestehen, was ihm tatsächlich wichtig ist.


Die Geschichte konfrontiert uns Leser auf eine sehr feinfühlige Art und Weise mit Krankheit und Tod und wie Familien oder Freunde und die Betroffenen selbst damit umgehen können. Wir erleben hier ganz ehrliche Gefühle in den beteiligten Personen, vom Nicht-Akzeptieren-Wollen und der Hoffnung, es komme alles doch noch anders über Hilflosigkeit und Schmerzen bis hin zu emotionaler Erschöpfung und Einsamkeit. Die Familie Küster geht mit der Krankheit des alten Mannes sehr einfühlsam um, sie versuchen, füreinander da zu sein und die schwierige Zeit durchzustehen.


Scheinbar nebenbei, und doch sehr intensiv erleben wir in diesem Buch auch, wie sich die ganz frische Beziehung zwischen den beiden jungen Frauen verändert. Durch ihre jeweilige emotionale Belastung in gewissen Ausnahmesituationen wird ihre Zuneigung manchmal hart auf die Probe gestellt. In diesem Teil lernen die beiden sich aufgrund der veränderten Gegebenheiten in neuen Rollen kennen und kommen an den Punkt, wo ihnen gewisse Verhaltensweisen des Partners, die sie bisher geschätzt haben, auch einmal nicht in den Kram passen und auf die Nerven gehen.


Im Umgang miteinander und mit den Schattenseiten des anderen, die in der Phase des ersten Verliebtseins oft gar nicht auffallen, verhalten sich Mia und Denisa sehr unterschiedlich. Es ist aber auch hier, wie übrigens bei jeder thematischen Auseinandersetzung in diesem Buch, schön, dass die Charaktere sehr echt reagieren, manchmal extreme Einstellungen vertreten und dann doch wieder einlenken und sich anderen Meinungen nicht verschließen. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, sondern eben auch grau in vielerlei Tönen.


Julia Rösner wählt auch in ihrem zweiten Buch einen sehr gut lesbaren, flüssigen Schreibstil. Ihre Sprache ist eher bodenständig, aber dennoch sind ihre Formulierungen harmonisch gewählt und sehr abwechslungsreich. Sie versteht es, alltägliche oder auch außergewöhnliche Situationen ganz lebensnah zu beschreiben, ohne Dinge zu verherrlichen, zu dramatisieren oder in die Länge zu ziehen. Das fand ich sehr erfrischend, sehr direkt und einfach gut gelungen.


Mein Fazit:


“Die letzte Seite” von Julia Rösner hat mir insgesamt noch besser gefallen, als der erste Teil “Licht im Nebel”, weil ich diesen Teil vom Schreibstil her noch angenehmer und flüssiger zu lesen fand. Es war auch sehr schön, dass die Charaktere in diesem Teil noch mehr Tiefe bekommen haben.


Besonders bemerkenswert finde ich auch, dass die Autorin es geschafft hat, am Ende des Buches ein zuversichtliches, angenehmes Gefühl in mir zurückzulassen, obwohl ich mir das von der Thematik her gar nicht erwartet habe.


So wie der erste Teil ist auch dieses Buch trotz seiner nicht übermäßigen Dicke mit viel Inhalt gefüllt, tiefgründig und aufgrund der lebensnahen Themen eine große Bereicherung für mich als Leser gewesen.


Siehe auch mein Video auf Youtube



Cover des Buches Die letzte Seite (ISBN: 9783750429826)
Bücher-Engels avatar

Rezension zu "Die letzte Seite" von Julia Rösner

Leseempfehlung
Bücher-Engelvor 5 Jahren

Auch in Teil 2 schafft es die Autorin, durch ihren guten, sehr flüssigen Schreibstil den Leser trotz des schweren Themas wunderbar zu unterhalten. In "Die letzte Seite" steht vor allem Mia im Vordergrund ,bei Teil 1 ("Licht im Nebel") haben wir vor allem Denisa kennengelernt. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so lernt man beide Charaktere sehr gut kennen. Die Charaktere sind sehr realistisch und lebendig dargestellt - allen voran natürlich Mia und Denisa, aber auch Mias Eltern, so dass ich alle fast bildlich vor mir sehen konnte. 

Es ist eine sehr berührende, emotionale Geschichte und meine Angst, Teil 2 könnte schwächer sein als sein Vorgänger, war völlig unbegründet. Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen und konnte es nur schwer aus der Hand legen. Von mir eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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