Schöner Frauenroman in wunderbar beschriebener Kulisse
von Miltonia
Rezension
Anna lebt in einer Vorzeigebeziehung in einer schicken Penthauswohnung in Hamburg und arbeitet zusammen mit ihrem gutaussehenden eloquenten Ehemann als Anwältin in der gemeinsamen Kanzlei. Bei so viel Perfektion auf einem Haufen müssen ja doch irgendwo verborgene Leichen liegen. Und die zeigen sich umgehend, als Anna einen Brief einer ehemaligen sehr engen Freundin erhält, die sie dringend um Hilfe bittet.
Gegen den Willen ihres Mannes reist sie nach Sylt, wo Tessa bislang lebt. Und dort muss Anna feststellen, dass sie zu spät gekommen ist ...
Und nun brechen reihenweise um sie herum sicher geglaubte Wahrheiten, Aussagen und Beziehungen zusammen.
Das alles liest sich sehr flott und gut, besonders gelungen finde ich die Schilderungen der Orts- und Landschaften auf Sylt, da merkt man viel Herzblut der Autorin. Hin und wieder werden die Seelenzustände und Befindlichkeiten der Hauptperson etwas zu ausführlich dargelegt, um dem Leser die Zwiespälte in Annas Seelenleben gang ganz nahe zu bringen, da könnte man ebenso wie an den manchmal etwas zu häufig aufgerufenen „dunklen Gewitterwolken am Horizont“ und „stahlblauen Augen“ gut ein paar Seiten kürzen.
Aber im Großen und Ganzen hat es mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen, als Urlaubslektüre besonders bei einem Nordseetrip auf jeden Fall zu empfehlen.