Julia Schattauer

„Doch Urlaub mit Hund braucht ein wenig Planung, damit die Reise nicht in Stress ausartet.“

„Deutschland mit Hund“ ist ein Reiseführer für Menschen und ihre Vierbeiner von Julia Schattauer. Er erschien im Juni 2023 im Bruckmann Verlag.

…welcher Hundehalter kennt es nicht? Endlich Urlaubszeit, doch welches Ziel soll man ansteuern, wenn der liebe Vierbeiner mitkommen soll? Welche Urlaubsorte eignen sich, wo soll man übernachten, was kann unternehmen…?

Fragen über Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind und definitiv Vorausplanung erfordern. Der Reiseführer aus dem Bruckmann Verlag beschäftigt sich mit genau diesen Fragen und hilft so bei der Reiseplanung ungemein.

Anders als bei anderen Reiseführer ist er dabei nicht kleinteilig in einzelne Orte aufgebaut, sondern gröber in Himmelsrichtungen unterteilt. Nach dieser Aufteilung geht es dann feiner um Regionen und Tipps, aber nicht im kleinsten Detail um Städte. Einen Gesamtüberblick über die beschriebenen Reiseziele gibt eine Übersichtskarte zum Buchanfang.

Mir hat diese Einteilung sehr gut gefallen, da man so einen wunderschönen Einblick in ganze Reiseregionen bekommt. Wenn man dann weiter ins Detail gehen möchte, kann man sich spezifischere Reiseführer anschauen, muss sich aber nicht sofort kleinteilig entscheiden und kann sich gröber orientieren und fokussieren.

Bei der Vorstellung der jeweiligen Regionen wird auf Hauptattraktionen gesetzt, dabei aber immer der Hund im Blick behalten. So gibt es zum Beispiel bei Schlössern Hinweise, ob Hunde erlaubt sind oder nicht und wenn ja, ob eventuell ein Maulkorb getragen werden muss oder Anbindemöglichkeiten vorhanden sind. Von entsprechenden Anbindemöglichkeiten halte ich aus  diversen Gründen nichts, finde es aber gut, dass im Buch erwähnt werden. 

Diese Anmerkungen gibt es auch in Bezug auf Seilbahnen oder Brücken. Der Besuch der Hängebrücke im Harz ist etwa nur bedingt angeraten, da diese aus einem Gitterrost besteht und Hunde auf diesem schlecht laufen können. Diese Betrachtungen haben mir sehr gefallen, denn sie zeigen, dass viel über den treuen Begleiter nachgedacht wurde und helfen sehr! 

Gewisse Unternehmungen können so direkt aus der Planung gestrichen, bewusst eingeschlossen  oder ohne Hund geplant werden. 

Die Unternehmungstipps sind dabei insgesamt vielfältig und umfassen sowohl Wanderungen als auch Städte- oder Museumstipps.

Die unglaublich schönen Bilder laden auf jeder Seite zum sofortigen Reiseantritt ein und machen gemeinsam mit den Beschreibungen wirklich Lust auf das Erkunden Deutschlands.

Auf der Strecke bleiben dabei auch diverse Übernachtungsempfehlungen nicht und sowohl Hotel als auch Campingplätze sind bedacht worden. Außerdem werden auch einige ungewöhnliche Schlafmöglichkeiten genannt, die den Hund nicht ausschließen.

Abgerundet wird der Reiseführer durch allgemeine praktische Tipps fürs Reisen mit Hund - zum Beispiel „Autofahren mit Hund“ oder „die schönsten Hundestrände“. Diese befinden sich immer wieder zwischendurch als „Gut zu Wissen“-Parts. Die allgemeinen Hinweise gefallen mir an sich sehr gut, die Anordnung im Buch dagegen gefiel mir weniger. So sind in diesen Parts auch Tipps für Campingplätze oder Skiferien, welche dann aber nicht in die jeweilige Region passen, die eigentlich grade im Fokus steht. Mich hat die Anordnung dieser Tipps daher etwas irritiert und ich hätte sie mir eher zwischen den einzelnen Regionen oder eben passend zu den Regionen gewünscht.

Darüber hinaus habe ich am Reiseführer aber absolut nichts auszusetzen und kann ihn wirklich von ganzem Herzen empfehlen. Einige der genannten Orte habe ich schon selber besucht und weitere werden nach der tollen Beschreibung mit Sicherheit folgen! 

Mein Fazit: „Deutschland mit Hund“ ist ein sehr gelungener Reiseführer, der einem einen schönen Überblick für die Reise mit Hund verschafft und dabei so manchen Geheimtipp bereithält. Er überzeugt durch die Hundeliebe, die aus jeder Zeile herausspricht und durch Hinweise, die deutlich machen, dass die Autorin sich wirklich Gedanken gemacht und umsichtig recherchiert hat. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung!

Momente machen das Leben reicher, man muss sich diese nur bewusst machen. Städtereisen stehen im Trend und daher sind Paris, London oder Rom dermaßen überlaufen, dass man versucht, diesen Touristenanstürmen auszuweichen. Venedig beginnt Eintrittsgelder zu erheben, um dem Ansturm Einhalt zu gebieten. Ob es was bringt, wird sich erst zeigen.

Doch es gibt so viele andere Städte, die ebenso eine Reise wert sind und uns mit charmanten Altstädten, genussvollen Spezialitäten oder kulturellen Besonderheiten verwöhnen. Man muss diese nur finden. Einige Tipps dafür erhält man mit diesem Ratgeber, der uns in Städte entführt, die nicht ganz oben auf unserer To-Do-Reiseliste stehen. Und trotzdem werden jetzt nicht Städte vorgestellt, die keiner kennt – sie sind nur nicht so an vorderster Front zu finden, wie eben so manch andere.

Was mich etwas irritiert ist, dass gleich zu Beginn Bergen vorgestellt wird. Bergen ist zwar wunderschön und gerade die Verbindung zwischen Meer und Berg rückt diese Stadt in den Fokus aller Skandinavien-Reisenden. Durch das Anlegen der Kreuzfahrtschiffe geht es so ganz und gar nicht beschaulich zu. Aber Bergen ist sehenswert, daran lässt sich nun mal nicht rütteln. Man muss sich nur bewusst sein, dass man dort nicht „alleine“ ist. Ebenso im Norden finden sich noch der Schärengarten Göteborgs (ebenso empfehlenswert) oder der Ausflug ins Baltikum.

Weiter geht es in den Osten Europas und so trifft man auf Krumau, Bratislava oder Draculas Schloss. Natürlich dürfen die Berühmtheiten des Südens wie Porto, Granada (mitsamt der Alhambra) oder Sarajevo nicht fehlen, bevor man sich dem Westen mit Biarritz, Nizza oder auch Innsbruck zuwendet.

Was die geographische Auswahl des Buches betrifft, weiß ich nicht was hier ausschlaggebend war, dass man das Sočatal in Slowenien zum Osten zählt und das burgenländische Eisenstadt zum Westen. Aber gut, es wird sich irgendjemand etwas gedacht haben.

Neben Kurzporträts der Städte und einigen Bildern, findet man so manchen Tipp und auch die Anreisemöglichkeiten. Das Buch ist kein Reiseführer sondern etwas zum Stöbern und für Anregungen.

Ich durfte bereits einige Städte kennenlernen und habe es sehr genossen, durch diese Zusammenfassung an sehenswerten Kleinstädten zu stöbern. Dass die meisten davon nicht beschaulich sind sondern dort Besuchermassen zu finden sind, ist etwas schade. Ich hätte mir schon den einen oder anderen Geheimtipp erwartet. 3 Sterne

Julia Schattauer entführt mit ihrem Dark-Tourism-Reiseführer "Schaurig-schönes Europa" an Urlaubsziele, die mit Gänsehautgarantie, Gruselfaktor und mystisch-magischen Erlebnissen punkten. Es öffnen sich Tore zur Unterwelt, Wunderkammern der Fantasie und märchenhafte Welten, die rund um den Globus verstreut sind und nur darauf warten, entdeckt zu werden, um aus der realen Welt zu entfliehen.

Wenn der Nebel zwischen knorrigen und bizarr geformten Bäumen wabert, gespensterhafte Gestalten auf den Kirchenbänken stumm verharren und die Kirchenglocken in den Tiefen eines Sees läuten, dann ist es Zeit für Gnome, Feen, Elfen, Kobolde und Geister, den Weg aus der Anderswelt zu beschreiten und die Besucher:innen zu den unheimlichen Orten zu locken.

Das Buch ist randvoll mit Sagen, Märchen und Mythen, filmschönen Kulissen, gruseligen und furchteinflößenden Orten und macht Platz für die wohl außergewöhnlichsten Reisen , die Abenteuerlustige und Urbexer;innen gleichermaßen begeistern. Die Fotografien im Buch sind atmosphärisch, erzeugen schon beim Betrachten kalte Hände, kribbelnde Fingerspitzen und Gänsehaut nonstop.

Ein klitzekleiner Fehler ist auf S. 91 dem Lektorat "entwischt", denn der Reschensee befindet sich nicht in Österreich, sondern in Südtirol und somit in Italien. Ansonsten ein wirklich eindrucksvoller Reisebildband, der vom morbiden Charme der Vergänglichkeit geradezu beflügelt wird.