Bis auf den Grund des Ozeans ist eines meiner Lieblingsbücher.
Julia Tavalaro
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Bis auf den Grund des Ozeans
Bis auf den Grund des Ozeans
Neue Rezensionen zu Julia Tavalaro
Spannung und Anspannung, Trauer und Hilflosigkeit und dann dieser Kampfgeist. - Diese Frau hat meine Bewunderung!
Inhalt:
Julia Tavalero lebt mit ihrem Mann und Tochter ein ganz normales Leben. Bis zu dem Tag, an dem sie zwei Schlaganfälle erleidet und ins Koma fällt. Als sie wieder aufwacht, ist sie nicht in der Lage sich bemerkbar zu machen. Sie bekommt alles mit, insbesondere die Gemeinheiten. So wird ihr beim Duschen absichtliche Wasser in den Luftröhrenschnitt gespritzt. Dadurch hatte sie das Gefühl zu ertrinken. Sie wurde als Gemüse oder halb totes Stück Fleisch beschimpft. Sie wurde im Bett nicht gedreht und hat sich dadurch wund gelegen. Die Schmerzen müssen fürchterlich gewesen sein...
Eines Tages bekommt Julia Besuch von einer Therapeutin. Erst die entdeckt, dass die Patientin alles mitbekommt. Nach endlosen zwei Jahren beginnt man endlich, Julia zu fördern.
Es beginnt ein langer Kampf für Julia. Doch sie will ein Stück ihres Lebens zurück. Neue technische Errungenschaften helfen ihr in den Rollstuhl und zu einem Schreibkurs. Julia wird Autorin.
Und dann schreibt sie, Buchstabe für Buchstabe, ihre Geschichte auf.
Fazit:
Diese Frau, völlig gelähmt, den oft mies gelaunten Pflegeschwestern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – diese Frau hat einen Willen, den man so schnell kein zweites Mal findet. Und dabei ist sie nicht mal von Hass oder Racheglüsten getrieben. Und sie hätte die Weiber sowas von verklagen können...
Der Text hat mir des öfteren mal die Haare hoch stehen lassen. Entweder vor Rührung odr vor Fassungslosigkeit. Ich musste einfach weiter lesen. Konnte gar nicht anders. Mich hat einfach interessiert, wie es für diese tapfere Frau weiter geht.
Der Text ist keine leichte Kost, aber in einfachen Worten geschrieben. Medizinische Fachausdrücke wurden zwar verwendet, aber auch gleich erklärt. So konnte man den Faden gar nicht verlieren.
Das Buch selber war leicht, dünne und auch beim Dauerlesen ohne Krampf sehr gut in der Hand zu halten.
Die fünf Sterne hat sich die Schreibe auf jeden Fall verdient. Ich gehe sogar noch weiter und spreche ine absolute Leseempfehlung aus! Tut euch diese Zeilen an, unbedingt!
Julia wacht nach Monaten aus dem Koma auf. Sie kann sich nicht bemerkbar machen. Jeder behandelt sie wie auch die Monate vorher: wie totes Fleisch. Bis eines Tages eine Therapeutin sie anspricht. Mit den Augen gibt sie ihr eine Anwort. Aber es ist noch ein langer Weg, bis Julia wieder mit ihrer Umwelt kommunizieren kann. Bis auf ihre Ansprüche und Wünsche eingegangen wird.
Julia kommuniert erst mit einer Buchstabenleiste. Jeder der mit ihr reden möchte muss das ABC nach und nach anzeigen und Julia setzt so die Buchstaben zu Worten, zu Sätzen zusammen. Es dauert lange, bis sie einen Computer bekommt und sie so die Chance nutzen kann, dieses Buch zu schreiben.
Ich möchte mir garnicht vorstellen, was für eine Tortur Julia hinter sich bringen musste. Alleine die Situation, als sie in einen Rollstuhl gesetzt wurde, um zu ihrer Therapie gefahren zu werden. Ein Mensch der viele Monate nur liegt, der nun aufrecht sitzen soll - die Schmerzen will ich mir nicht vorstellen. Und wenn man sich dann nicht mal artikulieren kann, warum man plötzlich schreit, das ist sicher schrecklich.
Das Buch hat mir gezeigt wozu ein Mensch fähig sein kann. Das nicht alles verloren ist. Das sich das Leben auch nach einem solchen Schicksalsschlag noch lohnt.
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