Rezension zu "Hotel Mensch" von Julia Walochnik
Ihr habt starke Nerven? Ihr lest blutige Thriller, ohne mit der Wimper zu zucken? Detaillierte Obduktionsbeschreibungen machen euch nichts aus? Dann stehen die Chancen gut, dass ihr auch dieses Buch übersteht.
Nein, blutig ist es nicht. Aber es rückt einem nahe. Hautnah und sogar unter die Haut gehend. Buchstäblich.
Denn die beschriebenen Parasiten treffen uns. Uns alle. Und ihre Anzahl ist höher als die Anzahl unserer Körperzellen. Gruseliger Gedanke? Es kommt noch schlimmer.
Wir atmen sie ein. Wir husten und schlucken die hochgehusteten Parasiten runter. Sie krabbeln unter unserer Haut herum und recken ihre Köpfe durch unsere Haut, wenn sie Wasser in der Nähe spüren. Sie stechen uns, sie wohnen in uns, sie graben sich in uns ein. Einzeller, Würmer, Mücken, Egel, Larven, sie alle haben es auf uns abgesehen. Sie nerven uns, sie machen uns krank, und manchmal sterben wir sogar an ihnen.
Lebendig und unterhaltsam werden in diesem Buch die unterschiedlichen Parasiten, mit denen wir es zu tun haben, samt der von ihnen verursachten Beschwerden und Krankheiten beschrieben. Ob nun im Darm, im Blut, in der Leber, im Gehirn, im Auge, in der Lunge, in den Geschlechtsorganen, in und auf der Haut oder im Muskel, alle Zimmer des Hotels Mensch werden berücksichtigt.
Ein kompetent geschriebenes Kinderuni-Buch, das eine spannende Lektüre für Kinder, aber auch für Erwachsene bietet, und gleichzeitig als umfassendes Nachschlagewerk dienen kann.