Julia Walther

1619 wird Altha der Hexerei angeklagt, weil die für den Tod eines Mannes verantwortlich sein soll.
Violet wächst 1942 als naturverbundene junge Frau auf, die sich nicht den gesellschaftlichen Erwartungen beugen will – bis eine folgenschwere Begegnung ihr Leben verändert.  
Kate flieht 2019 vor ihrem kontrollierenden Partner und sucht Zuflucht im geerbten Weyward Cottage. Dort stößt sie auf ein dunkles Familiengeheimnis, das bis in die Zeit der Hexenverfolgung reicht.  
Drei Frauen, drei Zeitebenen, eine Familie. "Die Unbändigen" von Emilia Hart erzählt in wechselnden Perspektiven von Altha (1619), Violet (1942) und Kate (2019), was Buch unglaublich fesselnd macht! Gerade wenn es in einer Zeitebene ruhiger zugeht, zieht die nächste wieder an.
Der Schreibstil ist einnehmend, die übersichtlichen Kapitel lassen die Seiten nur so fliegen.
Emilia Hart nutzt bewusst unterschiedliche Erzählweisen: Sie spielt mit dem Ich-Erzähler und einer distanzierten Erzählperspektive, was rückblickend total gut gemacht ist. Zudem ist Kates Handlung in der Gegenwartsform geschrieben, das unterstreicht ihre Nähe zur heutigen Zeit.
Die lebendigen Protagonistinnen zogen mich alle gleichermaßen in ihren Bann. Sie müssen Dinge durchstehen und Entscheidungen treffen, die moralische Fragen aufwerfen und präsentieren uns zum Ende hin eine mögliche Antwort. Nachvollziehbar? Richtig? Das entscheidest du nach der Lektüre selbst.
Etwa in der Mitte hatte ich kurz das Gefühl, auf der Stelle zu treten, aber letztlich habe ich nichts an diesem Buch auszusetzen. "Die Unbändigen" ist ein wunderbarer Roman mit einer Prise Magie, über weiblichen Widerstand, Mut und die Kraft, seinen eigenen Weg zu gehen.

Der Roman erzählt von drei Frauen, die nicht nur durch ihre Familie miteinander verbunden sind. Obwohl sie alle in drei unterschiedlichen zeitlichen Epochen leben, erleiden sie ein ähnliches Schicksal, denn man möchte ihnen die Unabhängigkeit nehmen. Altha lebt im 17. Jahrhundert und wird der Hexerei sowie der Tötung eines Mannes bezichtigt. Es ist auch ein Mann, der Violets Leben in den 40er Jahren für immer ändern wird. Auf deren Geschichten stößt Kate 2019. Sie fühlt sich endlich in der Lage, ihren narzisstischen Mann zu verlassen und möchte nun ein neues Leben beginnen. Dafür zieht sie aufs Land und entdeckt ein Geheimnis.

Die Handlungsstränge aller drei Epochen sind gut miteinander verknüpft. Man erfährt viele Details und kann dem Schicksal dieser Frauen folgen, die von Männern unterdrückt, gedemütigt und misshandelt werden. Doch jede von ihnen ist bereit, sich dem entgegenzusetzen und Widerstand zu leisten.

Ein wunderbares Buch mit einem flüssigen Stil und der Gabe, sofort mehr erfahren zu wollen.

Caroline findet zufällig eine alte Phiole in der Themse. Ihre Spurensuche führt sie zurück ins 18. Jahrhundert zu der Giftmischerin Nella, die im Auftrag für andere Frauen Tränke gebraut hat um deren Ehemänner zu tötet… 

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal aus Carolines Sicht und aus der Sicht von Nella und Eliza. Die Handlung schreitet eher langsam voran. Unter der starken Thematik hatte ich mir auch etwas anderes vorgestellt. Die Charaktere sind schön gestaltet für mich aber auch nicht besonders einprägsam. Erst zum Schluss überzeugt das Buch mit Spannung und Dramatik.

Für mich eine Geschichte deren Potential nicht voll ausgeschöpft wurde.