Cover des Buches Die Hochhausspringerin (ISBN: 9783446260399)
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Rezension zu Die Hochhausspringerin von Julia von Lucadou

Ein grandioses Debüt

von buchstabensammlerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein grandioses Debüt

Rezension

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buchstabensammlerinvor 6 Jahren
Rund ums Buch:
Titel: Die Hochhausspringerin
Autorin: Julia von Lucadou
Verlag: Hanser Berlin
Buch: Gebundene Ausgabe / farbiges Vorsatzpapier
Seiten: 284
Erschienen: 23.07.2018
ISBN: 978-3-446-26039-9
Preis: 19,00 €

Cover:
Passender geht es nicht! Ansprechend, mutig, thematisch treffend und von den Farben ganz großes Kino!

Inhalt:
Die Welt in der sie leben ist sauber, alles muss messbar und erklärbar sein, denn sie werden 24 Stunden überall beobachtet und gecheckt: Riva, der Star, den alle lieben und die sich von Häusern in ihrem FlysuitTM stürzt und die dann ausbricht, weil sie sich dem System nicht mehr beugen möchte, ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben führen möchte, und Hitomi, die Psychologin, die ihr aus der Krise helfen soll und die alles tut... und auf einmal Gefühle in dieser effizienten Welt zeigt.

Meine Meinung:
Der Duden sagt: Dystopie = Gegenbildung zu: utopia (Utopie) (Literaturwissenschaft) fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung o. Ä. mit negativem Ausgang.
Ich habe schon ein paar Dystopien gelesen, weniger gute, mehr schlechte, doch das Buch von Julia von Lucadou hat mich schnell eines Besseren belehrt, dass Dystopien auch wachrütteln können und wirklich richtig gut sein können, so gut, dass ich mir dieses Buch als Film vorstellen kann. Das arbeitete sich schnell beim Lesen raus, die Bilder liefen vor meinen Augen und als ich am Montag bei der Lesung der Autorin in der Buchhandlung Müller und Böhm im Heinrich Heine Haus in Düsseldorf war, kam der Moderator Philip Holstein auch auf das Thema, was zeigt, dass sich die Geschichte wirklich filmisch umsetzen lässt und beim Leser unglaublich ernsthafte und direkte Bilder projiziert.
Julia von Lucadou spricht offen über die immer mehr in unser Leben greifende Digitalisierung, die zur Abhörung und Lenkung führt. Die uns machtlos macht, was unsere Daten angeht und wir uns schützen müssen...aber das WIE können wir momentan auch nicht beantworten. So kam es auch zu dem Buch, als sie sich immer mehr dem Thema Datenverfügbarkeit, - klau und – Verwertung und soziale Medien befasste.
Es war ein aufregender Abend, denn das Buch sucht momentan seinesgleichen in diesem Genre und die Autorin kann nicht nur brilliant schreiben, denn ihre Sprache ist so glatt und eben, scheinend, der Story angemessen, sie liest auch so unglaublich gut.

Fazit:
Ein sagenhaft gutes Debüt und ich hätte gerne noch länger mit Julia von Lucadou und ihrer gewinnenden Art geplaudert.
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