Rezension zu "Ein Pekinese aus Gips" von Julian Symons
Wenn heute der Name Julian Symons fällt, dann meist in Verbindung mit seinem Werk Bloody Murder, in dem er die Geschichte der Kriminalliteratur erzählt. Symons unterstützte die Entwicklung des Detektivromans weg vom Puzzle-orientierten Rätselkrimi hin zum psychologischen Thriller. Dass er altmodischen Rätselkrimis dennoch nicht abgeneigt war, beweist er in dieser Geschichtensammlung über den Privatdetektiv Francis Quarles.
Quarles – so viel erfahren wir über ihn – besitzt eine überdurchschnittliche Leibesfülle und entstammt einer alten aristokratischen Familie.
Es ist Symons‘ liebevolle Hommage an die Detektivromane des Golden Age.
Mit Ausnahme einer längeren Novelle handelt es sich um sehr kurze Erzählungen. Es gibt das klassische "Whodunit", so wie auch Fälle um Diebstahl oder Spionage.
Das Buch bietet Knobelaufgaben für den mitdenkenden Leser. Meist ist es ein einziges Indiz, welches zur Lösung des Falles beiträgt: Ein verschwundenes Taschentuch, ein vertauschter Hut, eine achtlos fallengelassene Bemerkung eines Verdächtigen.
Das ist sehr seicht, aber auf eine nostalgische Art unterhaltsam. Poirot oder Holmes hätten das vermutlich cleverer gemacht, aber Liebhaber altmodischer Krimiunterhaltung kommen hier dennoch auf ihre Kosten.