»Life is a summer storm of insecure thoughts. There's an umbrella of precautions to prevent insecurity, but it doesn't always keep the rain out of your face.«
Vielleicht hätte ich insgesamt einen Stern weniger gegeben, würde ich nicht glauben, dass es von genau solchen Büchern mehr geben sollte. Für Young Adult ist dieses Buch perfekt!
Mir hat die Diversität und Repräsentation wahnsinnig gut gefallen. Ich fand, dass es an keiner einzigen Stelle zu aufgesetzt wirkte, wenn Themen wie Selbstfindung oder Sexualität angesprochen wurden. Die Charaktere sind sehr vielfältig und charakterlich gut gezeichnet. Mir hat gefallen, dass auch die Nebencharaktere nicht irgendwann einfach vergessen werden, sondern alle so ihre eigene kleine Geschichte haben. Die Dynamik und Freundschaft zwischen den verschiedenen Charakteren ist ein Aspekt, den ich für wirklich gut gelungen halte.
Die Annäherung der Protagonisten fand ich sehr niedlich und süß dargestellt, wenn es auch etwas schnell für meinen Geschmack von Statten ging. Die Chemie stimmt auf jeden Fall und die Charaktere habe ich durchaus lieben gelernt. Leider war mir die Romanze insgesamt ein wenig zu oberflächlich, da vor allem auf die Gefühle und Probleme von Emir für mich ein wenig zu kurz gekommen sind. ( Spoiler: Außerdem stelle ich in Frage, ob es wirklich so toll ist, dass Emir nur Fußball spielen will, um seinem Vater zu gefallen. Das wurde mir leider nicht genug aufgearbeitet.)
Im Buch kommt immer wieder eine ganz bestimmte Stimmung auf. Der Autor fasst es mit einem einzigen Satz gut zusammen: »The easiness of summer drowns out everything else.«
Das Buch ist einfach, aber nie auf eine plumpe Art und Weise. Obwohl immer wieder ernste Themen aufkommen, bleibt eine sommerliche Stimmung, was zum einen an den Beschreibungen innerhalb des Buches liegt, aber auch an der Leichtigkeit der wörtlichen Rede.
Der Schreibstil ist wunderschön und es gibt durchaus wichtige Sätze (auch wenn gefühlt 100 Mal der Himmel in den unterschiedlichsten Farben beschrieben wird. Vielleicht nicht notwendig, aber trotzdem schön geschrieben).
Mich persönlich hat es anfangs ein wenig gestört, dass es in der 3. Person geschrieben ist. Normal lese ich sogar lieber in der 3. Person - Ausnahmen sind YA-Bücher und Bücher auf Englisch (was hier also beides zutrifft). Englische Bücher sind für mich persönlich manchmal einfach besser zu verstehen, wenn sie in der 1. Person geschrieben sind. Keine Ahnung, woran das liegt, aber letztlich ist das eine persönliche Sache, die irgendwann auch einfach verschwunden ist.
Außerdem hätte ich mir mehr Einblicke in ein ganz bestimmtes Thema gewünscht, das immer mal wieder angeschnitten wird, worauf aber nie wirklich mit der nötigen Ausführlichkeit eingegangen wird. Gleichzeitig muss man auch einfach sagen, dass der Handlungsstrang nicht so ganz in die Geschichte passt.
Auch ansonsten hat mir einfach noch irgendwas gefehlt, um es wirklich vollends genießen zu können.
Es ist trotz Kritikpunkte allerdings ein tolles Jugendbuch, das vielen Menschen der Zielgruppe ein paar wichtige Messages mit auf den Weg geben kann. Auch wenn die Grundthematik einfach ist, ist es eine schöne Geschichte, die man mal gelesen haben kann.
Ich gebe dem Buch daher 4 Sterne.
»Acceptance has an amazing effect on people who pretend they don't need it.«