Cover des Buches Assjah - Die lebenden Träume (ISBN: 9789963722259)
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Rezension zu Assjah - Die lebenden Träume von Juliane Seidel

Eine Liebeserklärung an die Fantasie

von Meduza vor 11 Jahren

Rezension

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Meduzavor 11 Jahren
Was ich mir als Kind so oft gewünscht habe, gelingt dem 10jährigen Kim: Er holt mit Hilfe eines Zauberspiegels Wesen aus seiner Fantasiewelt in die "reale" Welt. Und genau wie Finn hätte auch ich mir keine Gedanken über die Folgen gemacht. Was bei zwei kleinen Feen noch kein Problem ist, gestaltet sich schon schwieriger, als der von Kim beschworene Drache sich als größer als erwartet erweist. Hilfe soll der ebenfalls schnell herbeigerufene Magier Annatar bringen, der tatsächlich den riesigen Drachen in den kleinen Rattendrachen" Finn verwandeln kann.
Damit sind die Probleme aber noch nicht gelöst, denn Kim muss versuchen, die Fantasiegeschöpfe zurück in ihre Welt zu bringen, doch dort droht Gefahr ...

Besonders erwähnen möchte ich die tollen Illustrationen. Auf den ersten Seiten sind sehr schöne, treffende Bilder der Hauptfiguren. Auch ist der erste Buchstabe jedes Kapitels schön gestaltet. Auch das Cover ist sehr gelungen und zeigt eine Szene aus dem Prolog.

Bereits nach den ersten Seiten war ich von der spannenden und super geschriebenen Geschichte gefesselt. Ich habe dann auch ganz schnell vergessen, dass es sich um ein Kinderbuch handelt, im positiven Sinne, denn für mich als Erwachsene war es ein großes Lesevergnügen.

Kims Fantasiewelt wird liebevoll und farbig beschrieben. In diesem Band lernt der Leser nur einen kleinen Teil der Welt kennen. Wie gerne hätte ich an Kims Seite noch mehr von dieser abwechslungsreichen Welt erforscht! Da hoffe ich auf den zweiten Band. Die Handlung ist durchweg spannend, mitreißend und sehr oft überraschend. Vom neugierig machenden Anfang bis zum aufregenden Showdown habe ich die ganze Zeit mitgefiebert.

Mein absoluter Liebling ist der (aus verständlichem Grund) oft schlechtgelaunte Finn, der es Kim und den anderen nicht leicht macht und kein Blatt vor den Mund nimmt, sich aber als toller Freund erweist. Auch Annatar, der mir anfangs nicht so sympathisch war, hat bald mein Herz erobert, so dass er Finn gegen Ende fast noch den Rang ablief. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht, wie überhaupt das ganze Buch. Vordergründig eine spannende Abenteuergeschichte, ein echter Pageturner, habe ich viel Tiefgründigkeit darin entdeckt, die vor allem erwachsene Leser ansprechen wird, aber sicher auch viele Kinder zum Nachdenken anzuregen vermag. Kim geht anfangs noch ganz leichtfertig mit den Wesen aus seiner Fantasiewelt um, muss jedoch bald erfahren, dass seine überschäumende Fantasie auch eine große Verantwortung mit sich bringt. Besonders gut gefallen hat mir, dass Finn und Annatar sich Gedanken darüber machen und damit hadern, dass sie erfunden" sind, was sogar philosophische Aspekte in die Geschichte bringt.
Freundschaft, Vertrauen und Mut sind wichtige Themen des Romans, ganz besonders ist die Geschichte aber eine Liebeserklärung an die Fantasie, an den Zauber der magischen Welten, die in uns leben und für die es sich zu kämpfen lohnt.
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