Juliane Zimmermann ist Hotelfachfrau, doch als sie vollkommen ungeplant ihren Sohn bekommt, muss ein neuer Job her. Durch eine gute Freundin erfährt sie, dass die Bahn Quereinsteiger sucht und dann soll das Unternehmen auch noch familienfreundlich sein - also nichts wie los. Nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch geht es dann auch los und in den folgenden Jahren muss Juliane neben den üblichen Bahnproblemen, auch mit dem ein oder anderen speziellen Fahrgast kämpfen.
Das Buch ist ein Biographie, aber sie ist geschrieben wie ein lustiger Roman. Hier steht nicht die Autorin mit ihrem Lebenswerk in der Mitte sondern ihre Erlebnisse mit der deutschen Bahn. Während ich bei einigen Geschichten weinen musste, trieben mir andere Lachtränen in Augen und bei wiederum anderen musste ich nur den Kopf schütteln. Man merkt schnell, dass die Bahn von jeder Art von Mensch genutzt wird und das Zugbegleiter mehr machen, als nur Fahrkarten kontrollieren und den Menschen in der ersten Klasse ihren Kaffe bringen. Wie oft müssen sie unseren Zorn über Ausfälle, Verspätungen und nicht funktionierenden Klimaanlagen ertragen? Dabei sind sie doch mindestens genauso betroffen! Die Autorin schafft es all diese Dinge mit einer humorvollen Schreibweise kurz, aber präzise zu erzählen und zu zeigen, dass es neben den vielen Nachteilen, mindestens genauso viele Vorteile gibt.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu verstehen, an keiner Stelle wurde es langatmig und ich konnte mir stets gut vorstellen wie es wohl ausgesehen haben muss.
Mein Fazit lautet, für die nächste Bahnfahrt einfach mal das Buch lesen, dann wird die Fahrt lustig und man kann sich freuen, dass es nicht nur die Passagiere trifft, sondern auch die Zugbegleiter.
Juliane Zimmermann
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Der Teufel steckt im ICE
Neue Rezensionen zu Juliane Zimmermann
Das rote auffällige Cover ließ mich sofort zugreifen und auch die Tatsache, dass es um den Alltag einer Zugbegleiterin ging. Immerhin fahre ich auch seit Jahren regelmäßig mit der Bahn und habe von Bombenalarm bis hin zu überaus nervigen Mitreisenden über Blitzeinschalg auf den Gleisen auch schon alles erlebt. Da es unsere Bibliothekarin auch noch unter Humor eingeteilt hatte, sollte ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Nur wollte ich lachen und nicht schmunzeln oder die Augen genervt verleiern. An sich ist es ein schönes Buch, der Schreibstil ist locker und lässt sich wirklich leicht lesen. Ich wollte halt gerne mehr Geschichten hören, die einem so passieren, wenn man Zugbegleiter ist. Eine Freundin von mir macht das auch und die bringt manchmal Geschichten mit nach Hause, die zum lachen, zum weinen oder einfach unglaublich sind.
Aber das die Dame vorher Hotelfachfrau war, aus einer Liason mit ihrem damaligen Chef ein Kind entstanden ist und dass ihr Vater nach vielen Jahren sich wieder eine Frau genommen hat...ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich das weder was angeht noch dass es mich wirklich interessiert. Das, was ihr so passiert als Zugbegleiterin wird in kurzen Sätzen abgearbeitet und nur so nebenbei erzählt.
Ich hatte mich gefreut auf Geschichten in denen Versprecher wie "profimasorisch" vorkommen oder lustige Durchsagen vom Zugpersonal, herzerreißende Geschichten am Bahnsteig und listige Lösungen für die ungehaltenen Gäste. Stattdessen bekam ich eine Autobiorafie, die mich nicht unbedingt erheiterte.
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