Cover des Buches Mord mit Stil ist auch nicht besser (ISBN: 9783775155434)
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Rezension zu Mord mit Stil ist auch nicht besser von Julianna Deering

Nett, aber mit Längen

von MonikaS vor 9 Jahren

Kurzmeinung: nett - aber zieht sich zwischendurch ziemlich - ich habe fast abgebrochen

Rezension

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MonikaSvor 9 Jahren
Auf Farthering Place, dem Besitz des jungen, gut aussehenden Drew Farthering, findet eine von seiner Mutter organisierte Gesellschaft statt. Der Abend endet mit zwei Toten. Da Drew der Polizei, die sich viel zu rasch auf seinen Stiefvater als Täter stürzt, nicht richtig vertraut, nimmt er, zusammen mit seinem Freund Nick und der Nichte seines Stiefvaters, Madeline, die gerade zu Besuch ist, die Ermittlungen auf.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben und ließ sich leicht lesen. Und sie beginnt lustig und spannend. Die Idee mit den "Regeln für einen fairen Kriminalroman" fand ich zu Beginn prima. Doch irgendwann fand ich Nick und seine Zitate, die doch meines Erachtens ziemlich naiv und weltfremd sind, nervend.
Ich habe mich nach etwa der Hälfte gefragt, was denn eigentlich -außer den Morden- passiert ist. Und danach zog sich der Roman etwa die nächsten 100 Seiten so sehr, dass ich fast abgebrochen hätte.
Nichts gegen Genremix und gerne darf in einem Krimi auch etwas "Privates" und auch eine Liebesgeschichte vorkommen - aber leider fand ich, dass die Liebesgeschichte den Krimi fast erschlagen hat. Und ich hatte dabei noch nicht einmal das Gefühl, dass es zwischen den beiden knistert o.ä. Sie führen nur immer lange Dialoge und es wird behauptet, dass er in ihrer Gegenwart nur schwer denken kann, doch was ihn genau ablenkt, wird nicht beschrieben. Kein Kribbeln, keine Schmetterlinge ... Vieles blieb nur oberflächlich und ich konnte nicht mitleiden.
Bei all den Dialogen werden auch manches Mal Dinge erzählt, die rein gar nichts mit der Geschichte zu tun haben, was die "Sache" noch mehr in die Länge gezogen hat. Andererseits hätte ich mir in anderen Dingen noch mehr Details gewünscht. Es wird zB nie erzählt, was in der Firma eigentlich produziert wird und warum es eine Niederlassung in Kanada gibt o.ä. Das hätte man in einem oder zwei Sätzen erklären können.
Zugegeben, es wird nie erwähnt, dass es ein historischer Krimi ist. Er ist so erzählt, dass es zu jeder Zeit spielen könnte und ich hatte nie das Gefühl, mich in den 30er Jahren zu befinden. Es wird weder durch die Kleidung noch durch die Ermittlungsmethoden o.ä. angedeutet. Auch hier hätte ich mir mehr Details gewünscht.

Das christliche fand ich ein wenig aufgesetzt und "bei Bedarf aus der Schublade" geholt. Und ich fand es auch ein wenig unglaubwürdig, wenn ein junges Mädchen aus dem konservativen Amerika (Stichwort Prohibition) mit einem Mann kokettiert (und offen zugibt, dass sie nur spielt und nicht weiß, ob sie es ernst meint) und ein "gewagtes" Kleid (wie auch immer das aussieht, es wird leider außer der Farbe nicht beschrieben) trägt, plötzlich fromm ist (bitte nicht falsch verstehen, ich will niemanden verurteilen, der so etwas macht, nur in dem Zusammenhang passte es irgendwie nicht) - da hätte ich mir ein wenig mehr "Christsein im Alltag" gewünscht.
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