Cover des Buches Nacht der Einsamen (ISBN: 9783475541681)
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Rezension zu Nacht der Einsamen von Julie Fellmann

Rezension zu "Nacht der Einsamen" von Julie Fellmann

von Mone80 vor 11 Jahren

Rezension

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Mone80vor 11 Jahren
Meine Meinung: Mit Kommissar Garcia schickt Julie Fellmann einen neuen Ermittler ins Rennen. Leider war mir der Kommissar am Anfang sehr unsympathisch. Sein Frauenbild, sein Privates und die privaten Gedanken, die immer wieder erwähnt wurden, machten es mir nicht leicht, ihn zu mögen. Einzig die Tatsache, dass er seine Tochter, obwohl er nicht sicher sein kann, dass er auch der Vater ist, so abgöttisch liebt, brachten ihm einen kleinen Sympathiepunkt. Und da wären wir auch bei dem Minuspunkt, meinen persönlich großen Minuspunkt. Julie Fellmann schreibt sehr ausführlich über Garcias Privatleben und lässt immer wieder private Gedanken in den Vordergrund gelangen. Der eigentliche Fall rückte somit stellenweise in den Hintergrund und ich empfand ihn als eine Art Nebenprodukt des Buches. Leider ging da sehr viel Spannung verloren und die Story plätscherte vor sich hin. Ich hätte mir auf jeden Fall gewünscht, dass das Private weniger zum Vorschein gekommen wäre und der Crime dafür um einiges mehr. Erst im zweiten Drittel bekommt die Geschichte nochmals ein wenig Fahrt, doch irgendwie wollte bei mir das Spannungskribbeln und ein klein wenig Nervenkitzel nicht mehr so richtig auftreten. Schade, denn das Ermittlerteam um Gracia steckt voller Potential und auch Garcia selbst, wenn man das Private mal weglässt, glänzt als großer Ermittler mit einer tollen Beobachtungsgabe und einem wahnsinns Gedächtnis. Der Schreibstil war trotz des bayrischen Dialektes in den Dialogen, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Aber auch ich als Nicht-Bayer konnte den Dialogen gut folgen, auch wenn ich ab und an ein wenig drüber gestolpert bin. Die Personen sind hervorragend herausgearbeitet und auch die Nebenrollen bekamen alle ihre eigene Persönlichkeit. Die Handlungsorte sind super beschrieben, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen, an welchem Ort ich mich gerade befunden habe. Das gepaart mit den Personen hat in meinem inneren Auge einen kleinen Film abspielen lassen. Das Ende war gelungen, anders kann ich es nicht sagen. Alles fügte sich logisch und nachvollziehbar zusammen und es blieben keine Fragen mehr offen. Insgesamt gebe ich 3,5 Sterne und weil man hier keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf. Fazit: Ein ruhiger Krimi, dessen Ermittlerteam auf jeden Fall noch einen Fall verdient haben.
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