Pearl ist eine Suchende. Seit 200 Jahren sehnt sie sich nach der einzig wahren Liebe. Nur wenn sie ihren Seelenpartner findet, wird sie vom Fluch der Unsterblichkeit befreit und wieder ein Mensch. Nach vielen Enttäuschungen hat sie die Hoffnung fast aufgegeben. Doch dann begegnet sie dem attraktiven Noah, der ihre Gefühle heftig durcheinanderwirbelt, sich aber bald als ihr größter Feind entpuppt. Wird Noah ihre Gefühle erwidern und sie endlich erlösen?

"Pearl - Liebe macht sterblich" stammt aus der Feder von Julie Heiland. Zunächst war ich etwas skeptisch, denn ihre Bannwald-Trilogie hat mir nicht besonders gefallen. Doch mit ihrer berührenden, ungewöhnlichen und romantischen Liebesgeschichte konnte mich die deutsche Autorin überzeugen.

Ein Leben ohne Liebe - keine schöne Vorstellung, die aber für Pearl Realität bedeutet. Und das seit 200 Jahren. Damals starb sie einsam und allein nach ihrer Flucht aus dem Waisenhaus - aber ihre ungestillte und tiefe Sehnsucht nach Liebe ließ sie weiterleben. Bis heute. Denn noch immer ist Pearl eine Suchende, so wie ihre zwei besten Freunde Damian und Alexa. Eine sympathische Protagonistin, mit der ich durchweg mitgefühlt und all ihre Hoffnung, Verzweiflung und auch ihren Schmerz gespürt habe. Denn ein Kuss mit dem Falschen hat grausame Folgen und ruft ihre Feinde auf den Plan: die Jäger. So wie Hubertus, der voller Wut steckt und alle Suchenden am liebsten tot sehen möchte. Und Noah, der die Hoffnung noch nicht verloren hat, mir aber ein wenig zu perfekt und klischeehaft daherkommt. Bald beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und Pearl und Noah müssen alles für ihre Liebe riskieren. Ein schönes Paar, dem ich ein Happy End gewünscht habe.

Das Ganze spielt passenderweise in Venedig, der Stadt der Liebe. Prächtige Palazzi, unzählige Kanäle und Brücken, schwarze Gondeln und geheimnisvolle Masken - das alles wird sehr anschaulich beschrieben und bildet eine faszinierende und perfekte Kulisse. Wird sich hier das Schicksal von Pearl erfüllen und ihre Sehnsucht nach Liebe endlich gestillt?

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Hubertus und Pearl fungieren dabei abwechselnd als Ich-Erzähler im Präsens. Noah kommt somit nicht direkt zu Wort, was die Sache aber umso interessanter gestaltet. Zwar ist einiges vorhersehbar, doch gegen Ende überschlagen sich regelrecht die Ereignisse. Die Autorin überrascht mit dramatischen Entwicklungen, bei denen mir richtig der Atem stockte. Ein packender Showdown und ein gelungenes Ende, dass mich als glücklichen Leser zurückließ.

Insgesamt kann ich daher "Pearl - Liebe macht sterblich" empfehlen. Alle Romantiker kommen hier definitiv auf ihre Kosten. 4 Sterne von mir.