Rezension zu "Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt" von Julie Heiland
~+~ Klappentext ~+~
Eine Stadt, die in Trümmern liegt.
Eine Liebe, die Hoffnung schenkt.
Eine Vergangenheit, die alles überschattet.
Dresden ist vollkommen zerstört. Die junge Lotte gehört zu den Frauen, die die Stadt mit bloßen Händen wieder aufbauen. So sehr sich Lotte nach einem Neuanfang sehnt, so verzweifelt ist sie auf der Suche nach ihrem Geliebten. Als sie eines Abends einen jungen Mann vor dem Tod bewahrt, kehrt ihre Zuversicht zurück: Jakob weckt in ihr Gefühle, die sie verloren geglaubt hatte. Doch das Schicksal greift auch nach dieser Liebe, und erst Jahrzehnte später wird Lottes Enkelin Hannah die Wahrheit über ihre tragische Familiengeschichte erfahren...
~+~ Mein Urteil ~+~
Drei Frauen stehen im Mittelpunkt dieses historischen Schmökers von Julie Heiland, nämlich Lotte, Marlene und Hanna. Es beginnt mit Lotte und ihren damaligen Freund Leo, wie sie ihre letzte Zeit verbringen. Dann wechselt es zu Hanna, die in den Trümmern ein Foto findet, das ein Pärchen abbildet. Die Frau sieht ihrer Mutter verdammt ähnlich. Hanna beginnt zu forschen.
Den größten Raum nimmt Lottes Geschichte ein, die in den Nachkriegsjahren als Trümmerfrau arbeitet und in einer schicksalhaften Nacht den Juden Jakob davon abhält, Suizid zu begehen. Sie gibt ihm ein Zuhause und versucht hartnäckig, ihm wieder Freude am Leben zu vermitteln. Nach und nach entwickeln Lotte und Jakob Gefühle füreinander.
Die Autorin setzt in diesem Roman in den Bombennächten im Februar 1945 an, in denen die Dresdner Altstadt völlig zerstört wurde. Sie erzählt von den harten Jahren danach und dem beginnenden Sozialismus, aber auch von der turbulenten Nachwendezeit, in der vieles bunt, aber bei weitem nicht alles gut war.
Das Hauptaugenmerk und der größte Erzählanteil liegt auf Lottes Geschichte. Recht wenig Anteil an der Geschichte hat Marlene , die nur zum Ende mit einbezogen wird.
Julie Heiland beschreibt die Geschichten rund um Hannah und vorallem um Lotte so packend, das man das Buch nur schwer weg legen kann. Allerdings fehlt mir das Miteinander zwischen den 3 Frauen und auch den wiederaufbau rund um die Frauenkirche.
Es beginnt kitschig und erst als Hanna das Foto findet, beginnt das Buch interessant zu werden. Vorallem die Geschichte um Lotte in der Nachkriegszeit waren sehr interessant beschrieben, aber erschreckend zu gleich.