Cover des Buches Blood Lily Chronicles - Erwachen (ISBN: 9783802583964)
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Rezension zu Blood Lily Chronicles - Erwachen von Julie Kenner

Rezension zu "Blood Lily Chronicles 01" von Julie Kenner

von Rosenmaedchen vor 12 Jahren

Rezension

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Rosenmaedchenvor 12 Jahren
Nach dem Tod ihrer Mutter hat Lily Carlyle versprochen, ihre jüngere Schwester Rose zu beschützen. Als diese verfolgt, gefoltert und vergewaltigt wird, schwört sich Lily sich an dem Schuldigen, namens Lucas Johnson, zu rächen. Das gelingt ihr auch, doch dabei verliert sie ihr eigenes Leben. Anstatt zu sterben erhält sie vom Himmel eine zweite Chance, unter der Bedingung, dass sie sich den Kräften des Guten anschließt. Kurz darauf erwacht sie im Körper der toten Alice Purdue. Alice ist unter rätselhaften Umständen gestorben, und Lily beschließt, Genaueres über ihren Tod in Erfahrung zubringen. Dabei begegnet ihr der mysteriöse und gut aussehende Deacon Camphire, der ein finsteres Geheimnis verbirgt. Ist er etwa für Alices Tod verantwortlich? •●• Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste, der Inhalt klingt sehr interessant. Ich lese sehr gern Urban-Fantasy und als eine Freundin sich es gekauft hatte, habe ich es mir ausgeliehen. Und es trifft wirklich ganz meinen Geschmack. Der Titel „Erwachen“ ist übrigens sehr passend gewählt wurden, da die Hauptperson ja stirbt und anschließend in einem anderen Körper wieder aufwacht, was eines der Hauptthemen des Buches ist. ~ Schon nach den ersten Sätzen merkt man den lockeren und fesselnden Schreibstil der Autorin. Sie versetzt einen richtig in die Hauptperson Lily rein, so als wäre man die handelnde Person. Lily ist einem dabei sofort sympathisch, wie eine gute Freundin, die man Jahre nicht gesehen hat. Auch ziehen sich sarkastische und zynischen durch das Buch, was mir persönlich sehr gefallen hat. Ich liebe es, wenn ich neben ernster, kalter Handlung auch mal lächeln und grinsen kann. Die Handlung direkt beginnt sofort mit dutzenden Fragen und spannenden Gegebenheiten. Dabei ist man als Leser genauso ahnungslos wie Lily und es macht riesigen Spaß, dass alles mit ihr herauszufinden. Auch auf das erste Treffen mit Deacon braucht man nicht lange warten. Jedoch tritt er da ziemlich brutal und gefährlich auf, da er einen Riesen von Mann einfach so durch die Bar schleudert, in der Lily-Alice arbeitet. Immer öfter treffen sie auf einander, was nicht zuletzt Deacon zu verdanken ist, da er Lily regelmäßig beschattet. Die Handlung nimmt ihren Lauf - es gibt überraschende Wendungen, auch wenn sie nur sehr klein sind, die einen zum Lesen weiterverleiten. Immer wieder neue, dutzende Fragen über Alices Leben, ihren mysteriösen Tod, ihre merkwürdige Verbindung zu Deacon usw. Ich kam teilweise von dem Buch gar nicht mehr los. Doch gibt es nicht nur Fragerunden. Die vielen, gut geschriebenen Kampfszenen machten die Handlung abwechslungsreich und lockerten so manche, mit Fragen überflutete, Szene auf. Gegen Ende merkt man, dass nicht jeder das ist, was er anfangs zu sein scheint. Viele Personen haben einen anderen Charakter, die Autorin täuscht ihre Leser sehr. Da ich so etwas niemals gedacht hätte und auch nicht bemerkt hatte, kam das für mich sehr überraschend. Aber es war so gut! Doch das Ende selbst war für mich viel zu abrupt. Es bricht einfach mitten in der Handlung ab, und lässt einen mit sehr vielen Fragen zurück. Zum Glück gibt es schon den zweiten Band. ~ Lily war, vor ihrem Tod, eine einfache junge Frau. Sie hatte nicht viel Geld, keinen anständigen Job. Ihre Mutter verstarb vor wenigen Jahren, ihr Stiefvater interessiert sich nicht für sie oder ihre kleine Schwester Rose, welche ein traumatisches Erlebnis durchleben musste und Lily mehr denn je braucht. Lily hat sich einfach so durchs Leben geboxt, die unmöglichsten Jobs getan, um an Geld zu kommen und dabei vor allem versucht, ihre Schwester zu beschützen. Doch das misslang ihr in dem Moment, wo Johnson sich Rose schnappte. Trotzdem hätte sie alles das nicht gemeistert, wenn sie keine so starke und taffe Frau wäre. Als sich Lily dann in einem fremden Körper und einem fremden Leben wiederfindet, merkt man, wie groß die Unterschiede zwischen den beiden Frauen waren. Im Gegensatz zu Lily hatte Alice eine liebe Familie, einen Job, sie hätte studieren können, sie hatte Freunde. Man hätte sie bei ihrem Tod vermisst. Alice führte ein gutes Leben, und nun stolpert Lily da rein, die nichts davon je so wirklich besessen hat. Sie muss sich in ihrem neuen Leben zurechtfinden ohne aufzufallen, und das ist ziemlich schwer, wenn man nichts über die Person, die man nun ist, weiß. Nebenbei muss sie noch trainieren und die Welt retten. Denn sie wurde dazu auserkoren, die neunte Pforte der Hölle zu schließen, damit keine Dämonen mehr auf die Erde kommen. Das alles im Gesamtbild ist eine sehr interessante Idee. ~ Doch auch Lily schafft nicht alles und steckt mit der Zeit in einem Zwiespalt. Da wäre ihr altes Leben und die Schuld, die sie gegenüber ihrer Schwester verspürt, da sie mit Lilys Tod nun allein ist und dann ist da jetzt ihr neues Leben, ihre Mission. Sie muss alles hinter sich lassen und vergessen. Doch das will sie nicht. Hier und an weiteren Stellen zeigt sich, dass auch Lily, trotz neuer gefährlicher Fähigkeiten, nicht Superwoman ist, und nicht alles schafft. Das gefällt mir gut. Das ist viel realistischer, als das sie alles schaffen würde, was sie anfängt. Nein, dem ist nicht so. Lily steckt auch viele Niederlagen ein. ~ Deacon hat vom ersten Moment an irgendetwas an sich, was mich fasziniert hat. Er ist ein sehr geheimnisvoller Mann und man kann nur durch einen Vorfall erahnen, dass er einiges durchgemacht hat, weswegen er so geworden ist. Zwischen Lily und ihm ist auch von Anfang an eine gewisse Anziehung vorhanden, die besonders er spürt. So hat er doch für die alte Alice nie etwas empfunden, und das bringt ihn ins Grübeln. Auch hat Deacon etwas Böses an sich, was Lily beim ersten Blick sofort auffällt. Alles stellt ihn in ein sehr mysteriöses Licht, da man einfach nicht weiß, auf welcher Seite er steht. Das bleibt auch bis fast zum Ende so und lässt das ganze spannend werden. Gefallen hat mir, dass diese Anziehung und die Gefühle der beiden vorhanden waren, aber nie wesentlich in den Vordergrund rückten. So blieb immer die Mission im Auge, die Sorge um Rose und das neue Leben, in dem sich Lily befindet. Natürlich spielt Deacon da auch eine Rolle, aber eben nicht die des Liebhabers, und das war sehr erfrischend zu lesen. Auch wenn Lily öfters mit sich rang, ob sie einen kühlen Kopf behalten sollte, oder der Anziehung nachgibt, die sie umgibt. Deacon ist gefährlich, und das weiß sie, doch trotzdem will sie nichts dagegen tun. Doch leider weiß er mehr, als ihr lieb ist, und das hat Folgen. ~ Auch treten noch andere, nicht unwichtige Personen auf. Da wäre erst einmal Clarence, der ein froschähnliches Wesen ist und bei Lily auftaucht, nachdem sie den Körper gewechselt hat. Er sagt selbst, er sei ein Bote Gottes, der Lily helfen soll, mit dem sie aber vor allem anfangs nie sonderlich gut klar kommt. Auch ihr Ausbilder Zane ist nicht so unwichtig. Von ihm bekommt sie eine sehr interessante Fähigkeit, die ihr mehr als einmal den Arsch rettet. Er ist ein atemberaubend, gut aussehender Trainer, der jedoch sehr undurchsichtig dargestellt wird und geheimnisvoll. Irgendwie mag ich ihn, wenn er seinen französischen Charme versprüht und etwas Leid tat er mir auch. •●• Ich habe es geliebt, Lily in ihrem neuen Leben zu begleiten und es hat mir viel Spaß gemacht. Die Figuren fand ich gut ausgearbeitet, es ist mir nie langweilig geworden, da sich die Handlung sehr gut abwechselte. Die letzten 100 Seiten waren die spannendsten, wo sich noch einmal alles änderte. Das Buch war wirklich sehr gut. Das ist wieder ein perfektes Beispiel für gute Urban-Fantasy und ich weiß jetzt wieder einmal, wieso ich dieses Genre so toll finde. Ich hoffe, ich kann baldigst den zweiten Teil lesen, da das Ende wirklich sehr abrupt war.
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