Rezension zu "Die Pension am Meer" von Julie Klassen
„Die Pension am Meer“ zu lesen war für mich wie ein Heimkommen in Austen’sche Gefilde. Ich habe mich so rundum wohl gefühlt und jede einzelne Seite genossen! Einzutauchen in das Leben eines britischen Kurortes und mitzuerleben, wie vier Schwestern und ihre kränkliche Mutter dort eine Pension eröffnen, hat mir Sanditon-Vibes gegeben. Wobei mir der Roman von Julie Klassen bisher um Welten besser gefällt als die britische Serie.
Eine Pension zu eröffnen, ist mit der einen oder anderen Herausforderung verknüpft, wie Georgiana, Emily, Sarah und Viola Summer schon bald feststellen. Auch die teils eigenwilligen Gäste sorgen gerne für Turbulenzen. Doch nicht nur Gäste wie das Ehepaar Elton sorgen für Wirbel (was ein netter Sidekick zu Jane Austens Roman „Emma“ ist). Es gibt auch einen verschlossenen, schlecht gelaunten Nachbarn und ein paar männliche Besucher, die die Herzen der jungen Damen höher schlagen lassen. Jede der Schwestern hat ihre eigene Herausforderung zu meistern und eine findet bereits im ersten Band dieser Trilogie ihr Happy End.
Die Erzählperspektiven wechseln sich zwischen den Schwestern ab – etwas, wovor ich zunächst höchsten Respekt hatte, sich aber als vollkommen unbegründet erwies. Die Übergänge sind so harmonisch, jede Handlung und jede Summer-Schwester so einzigartig herausgearbeitet, dass ich alle sehr gut auseinanderhalten konnte. Ich konnte mir den Kurort Sidmouth mit seinen Einwohnern sowie die Pension mit Leichtigkeit vorstellen. Die christlichen Aspekte des Romans sind unaufdringlich und passend mit dem Lebensalltag der Protagonistinnen verknüpft. Geheimnisse und rätselhaftes Verhalten der Gäste machen es spannend und man überlegt unwillkürlich mit, was sich dahinter verbergen mag. Nicht alles wird am Ende des Romans aufgelöst und mit Sicherheit in den nachfolgenden Bänden weiter ergründet, weshalb ich es kaum noch erwarten kann, mich wieder in die Pension der Summer-Schwestern einzunisten.