Cover des Buches Die Tochter des Hauslehrers (ISBN: 9783775154888)
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Rezension zu Die Tochter des Hauslehrers von Julie Klassen

Ein spannender Roman an der Küste von Cornwall

von heaven4u vor 11 Jahren

Rezension

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heaven4uvor 11 Jahren
Longstaple/Devonshire 1817: Emma Smallwood führt mit ihrem Vater ein Jungenpensionat. Seit dem Tod von Mutter und Ehefrau allerdings verfällt der Vater in Depressionen. Da kommt es beiden wie gerufen, als Sir Giles Weston sie nach Cornwall in sein Herrenhaus einlädt um die beiden jüngsten Söhne Julian und Rowan zu unterrichten. Die beiden älteren Brüder Henry und Philipp waren bereits in ihrem Pensionat und haben einen guten Einruck hinterlassen. Also machen sie sich auf den Weg nach Cornwall. Als sie dort ankommen werden sie allerdings alles andere als erwartet und sind nicht viel höher gestellt als die Dienerschaft. Besonders Lady Weston lässt sie dies spüren. Als es dann noch nachts beginnt zu spuken und ihr Tagebuch verschwindet, überlegt Emma ernsthaft, ob sie nicht wieder abreisen sollten. Jeder in dieser Familie scheint Geheimnisse zu haben und versucht diese geschickt zu verbergen.

Von Julie Klassen habe ich bereits mehrere Bücher gelesen, dennoch hat mich dieses Buch überrascht. Schon aufgrund der Landschaften war es anders als ihre Vorgängerromane. Das Nachwort bestätigte mir den Eindruck, dass die Autorin vor Ort war und sehr genau wusste was sie da beschrieb. Einige Figuren und Begebenheiten haben sogar wirklich so stattgefunden, das hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman ist eine Mischung aus Northanger Abby von Jane Austen und Jane Eyre von Charlotte Bronte, aber mit seinem ganz eigenem Charme.

Was ich besonders gut fand war, dass man hier immer wieder in die Irre geführt wurde und die Guten nicht immer gut waren. Auch die Zitate aus verschiedensten Bücher und Zeitschriften an jedem Kapitelanfang fand ich gut und sehr gut gewählt, so konnte man immer erahnen um was es in dem Kapitel geht. Normalerweise mag ich sowas nicht, hier war es total passend und gut ausgewählt!

Um nicht zuviel von der Handlung zu verraten, möchte ich nichts von den Themen des Buches verraten. Es sind aber doch spezielle Themen, die mich wirklich fasziniert und interessiert haben und welche selten für Romane dieser Art verwendet werden.

Oft wird die Autorin kritisiert, dass ihre Bücher keine oder nur eine geringe christliche Botschaft haben. Dem muss ich widersprechen – vor allem auch dieses Buch betreffend. Ich finde es schade, wenn Autoren versuchen zwingend christliche Werte einbringen zu müssen. Julie Klassen lässt den Glauben einfließen, aber nicht aufdringlich sondern nur am Rand und irgendwie selbstverständlich. Der Glaube gehörte damals einfach anders ins Leben der Menschen wie heute und so passt es auch in die Geschichte.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen, auch hier führt die Autorin den Leser erst einmal auf eine falsche Fährte. Wer geheimnisvolle, spannende und wendungsreiche Romane mag, wird hier nicht enttäuscht werden.
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