Rezension zu "Ein halbes Jahr zum Glück" von Julie Lawson Timmer
Für mich handelt es sich hier um das erste Buch der Autorin. Ich war ganz gespannt, was mich als Leserin erwartet aufgrund des Klappentexts.
Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin hat mich locker und leicht durchs Geschehen geführt. Allerdings hätten mir manche Szenen nicht so ausführlich sein müssen. Sie hätten auch mit einer gewissen Kürze nicht an Charme verloren. Durch die teilweise doch sehr unnötige Länge, war ich das ein oder andere Mal wirklich genervt.
Das Cover kann bei mir leider nicht gänzlich punkten.
Wäre es nur der blaue Hintergrund mit den Blüten gewesen hätte es mich definitiv mehr angezogen. Doch mich stört der Hund. Warum? Dieser schwarze Hund zieht mich so magisch an. Ein dunkler Fleck, der absolut mein Auge weg lenkt vom Gesamtbild. Ja im Buch kommt ein Hund vor. Doch warum muss er aufs Cover? Er hat mir das Gesamtbild leider verhagelt.
In diesem Buch geht es um Markie, die lang versucht hat die heile Welt aufrecht zu erhalten. Doch als die Sache immer klarer wird, nimmt sie ihren Sohn und verlässt ihren Mann. Raus aus der wohlhabenden Gegend, sicheren Job und der Eliteschule. Ihr Weg führt sie in einen kleinen unscheinbaren Vorort. Die Gegend ist alles andere als hoch angesehen und wirkt sehr unscheinbar. Der perfekte Ort um einfach unterzutauchen und ein zurückgezogenes Leben zu führen. Markie möchte sich am liebsten vor der Welt verstecken. Selbst ihrem Sohn gegenüber kann sie sich nicht öffnen. Obwohl Jesse auch genug Redebedarf hat und mit 14 Jahren mehr versteht als sie denkt.
Als sie an ihrem neuen Haus ankommen machen sie direkt Bekanntschaft mit Mrs Saint. Sie ist wirklich seeeehr aufdringlich. Doch ehrlicherweise mochte ich sie auch. Denn sie zeigt Markie, dass sie wieder in die Gänge kommen muss. Sie kann sich nicht verstecken und dadurch auch noch ihr Kind vernachlässigen. Doch sie sieht es nicht und suhlt sich in Selbstmitleid. Ich hätte sie teilweise echt gern schütteln wollen. Es dauert, bis ihr bewusst wird, dass es so nicht weiter gehen kann. Vor allem auch in Bezug auf Jesse, der leider droht von seinem Weg abkommt. Denn er ist nachts nicht da wo Markie denkt. Sie muss definitiv lernen Hilfe anzunehmen und einen Weg finden für sich und ihren Sohn.
Insgesamt konnte mich die Story nicht vollends überzeugen. Woran das liegt? Ich kann natürlich Markies Situation verstehen, doch sie dramatisiert es für mich zu sehr. Es wirkt sehr überzogen. Klar die Situation ist heftig, doch sie verliert sich zu sehr in ihrem Selbstmitleid und vergisst ihr Kind dabei. Außerdem geh ich persönlich nicht mit dem Umgang des Hundes konform. Für mich hätte das Buch auch gern gute 100 - 150 Seiten weniger haben können.
Ich kann leider nur 3 von 5 Sterne geben.