Jana, gerade fertig mit ihrem Abitur, will die Sommerferien bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Kanada verbringen, deren Lebensinhalt die Erforschung der Wölfe und Bären in der Wildnis sind. Doch Jana macht nicht nur einfach Ferien, sie flüchtet vor den Schatten der Vergangenheit, die ihr regelmäßig Angst- und Panikattacken bescheren und hofft in der Abgeschiedenheit der kanadischen Natur zur Ruhe zu kommen. Mit ihrem Onkel macht sie einen zweiwöchigen Ausflug auf eine einsame Insel im Nordpazifik, die von so gut wie keinem Menschen bewohnt ist, dafür jedoch mit Schwarzbären und Wölfen. Das einfache Leben in der Blockhütte in der Nähe des Strandes und die Ruhe fangen an Jana etwas gut zu tun, doch nachdem ihr Onkel nach einer Erkundung nicht mehr zur Blockhütte zurückkommt und sie keine Möglichkeit hat, mit der Zivilisation Kontakt aufzunehmen, greifen die Schatten wieder vermehrt nach ihr. Dann findet sie auch noch einen verletzten jungen Mann am Strand....
Luke, ein wagemutiger Youtuber ist auf einer seiner Abenteuertouren verunfallt und konnte sich noch an den Strand retten. Ohne Janas Hilfe hätte es schlecht für ihn ausgesehen. Nachdem sich die beiden etwas in der Hütte erholt haben, beginnen sie ihre durchaus prekäre Lage zu realisieren und machen sich auf den Weg auf die andere Seite der Insel um Hilfe für ihren Onkel zu holen.
Jana hat keine andere Wahl als Luke zu vertrauen und Luke, der auf seine Weise versucht mit seinen Schatten fertig zu werden, fühlt sich von Anfang an zu Jana hingezogen, was er sich verbietet, denn zu Hause wartet eine Freundin auf ihn und im Laufe der abenteuerlichen Wanderung durch die nebelverhangenen Wälder der Insel kommen sie sich langsam näher und die Schatten beginnen zu weichen...
Julie Leuze hat einen spannenden und flüssig zu lesenden Jugendroman geschrieben mit einer romantischen Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Auch wenn Jana als "überirdisch" schön beschrieben wird, hat ihr das Aussehen das Leben nicht leichter gemacht und ich finde sie sehr sympathisch. Sehr intensiv ist die Problematik ihrer Panikattacken beschrieben und die am Ende kommt auch die Ursache ans Licht, die einen einfach nur sprachlos macht. Luke ist natürlich auch sehr attraktiv und er macht seine waghalsigen Abenteuertouren nicht nur zum Spaß, er macht sie vor allem für seine kleine Schwester und auch diese Problematik finde ich sehr gut beschrieben. Durch seine Freundschaft mit Doug lernen wir auch immer von der indigenen Bevölkerung und ihrer Beziehung zur Natur. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen und ich werde bestimmt noch mehr Bücher von dieser Autorin lesen.