Rezension zu Die unsichtbare Brücke von Julie Orringer
Rezension zu "Die unsichtbare Brücke" von Julie Orringer
von Monsignore
Rezension
Monsignorevor 13 Jahren
Das gibt es nur noch selten: Ein 820-Seiten-Roman, der stilsicher gebaut, gründlich recherchiert und in seinen Figuren und Zeiten vorstellbar geschrieben ist! Großes Kompliment an die junge amerikanische Autorin, die tief in die Vergangenheit ihrer eigenen Familie gegangen ist. Ihr ungarisch-jüdischer Großvater steht im Mittelpunkt, seine wenigen leichten Jahren als hochbegabter Architekturstudent in Paris und dann seine lebensbedrohlichen Jahre während des 2. Weltkrieges. Für mich war es mehr als eine bewegende Familiengeschichte mit historischem Kontext -vieles aus der sorgsam ausgebreiteten ungarischen Geschichte war mir unbekannt, die Rolle des ungarischen Volkes als Verbündeter Nazideutschlands hatte ich nie richtig wahrgenommen. Wer hier Puszta & Paprika-Gemütlichkeit sucht, wird sehr enttäuscht sein.