Julien Blondel

Ich fang direkt mal mit dem verschenken Potenzial an und zwar geht es sowohl um die Story, als auch um die Artworks am Ende. Die Geschichte die in Mangas für mich sowieso immer etwas zu kurz kommt, hat hier leider nämlich sehr darunter gelitten, dass die letzten 26 Seiten Artworks sind. Auch bekommen wir noch mal 8 Seiten Werbung zu anderen Mangas, das ist eindeutig zu viel. Versteht mich nicht falsch, ich mag Artyworks sehr gerne, aber immer im Rahmen und wenn sowas nicht als Lückenfüller fungiert. 

Die Geschichte war sonst nämlich sehr solide, aber durch die fehlenden Seiten etwas zu schnell im Tempo und daher konnte ich noch keinen starken Bezug zu den Charakteren aufbauen. Ich muss auch noch anmerken, dass das Manga hier mit ein paar alten, für mich schon sehr verbrauchten, Storyelementen wie den verlorenen Erinnerungen, ankommt.

Zum Artstyle gibt es nur positives zu sagen, ich liebe den erwachsenen, düsteren Charme den es innehat. Zu sehen gab es mal zwar mehr mal weniger Details, aber die Charaktere überzeugten mich bisher allesamt. 

Ich bin trotzdem auf die nächsten Bände gespannt. 

Die Gesamtausgabe der Graphic Novels um Elric ist ein wahres Schmuckstück vom @splitterverlag , gefüttert mit Vorworten u.a. von Neil Gaiman und einem mehrseitigen Anhang über die Entstehung des Artworks.

Mein Kaufgrund waren die hartnäckigen Plagiatvorwürfe um Sapkowski, Schöpfer der Geralt-Saga. Ich kannte die Buchverlage von Moorcock nicht und da ich gern mal Graphic Novels lese, habe ich nicht lange gezögert.

Wahrscheinlich war meine Herangehensweise die Falsche, denn ich kam schwer in die Geschichte rein und befürchtete schon, sie würde brutal ohne Sinn und Zweck sein. Im Nachhinein habe ich nochmal die ersten Seiten gelesen und verstand, dass es absolut notwendig war die Brutalität der in dieser Welt herrschenden Rasse so zu zeigen und damit Elrics Geschichte zu beginnen, der am Anfang als Hexerkönig an der Spitze seines Volkes stand und am Ende gegen eben jenes kämpft.

Noch kurz zur Sapkowski: Es mag sein, dass er sich vom einsamen weißen Wolf Elric für seine Figur Geralt inspirieren lassen hat, aber insgesamt betrachtet sind es nur wenige Details und meiner Meinung nach nicht der Rede Wert.

Von mir gibt es ganze 5/5 Sterne, die ich echt selten gebe, da mir Elric tatsächlich ans Herz gewachsen ist und die Wandlung des Charakters einfach meisterhaft gelungen ist. Das Artwork ist atem(be)raubend und der Graphic Novel steht einem Roman in nichts nach.

Ich hoffe auf mehr Geschichten in diesem Format, aber bisher scheint leider nichts geplant zu sein.