Julika Brandestini

 4,2 Sterne bei 285 Bewertungen

Lebenslauf

Julika Brandestini, geboren 1980 in Berlin, arbeitet seit 2008 als freiberufliche Übersetzerin und Redakteurin. 2010 erhielt sie den Förderpreis des Deutsch-Italienischen Übersetzerpreises. Sie übersetzte unter anderem Michela Murgia, Elena Ferrante und Michele Serra.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Julika Brandestini

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Neue Rezensionen zu Julika Brandestini

Cover des Buches Faschist werden (ISBN: 9783803136862)
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Rezension zu "Faschist werden" von Michela Murgia

downey_jr
Ein wichtiges, kluges und (leider) immer noch aktuelles Buch

„Faschist werden: Eine Anleitung“ von Michela Murgia ist ein wichtiges, kluges und (leider) immer noch aktuelles Buch. Auch wenn sich die Autorin hier mit der italienischen Politik auseinandersetzt, lassen sich viele ihrer Beschreibungen und Worte auch auf die deutsche Politik übertragen. Zum Beispiel, wenn es um die Sprache der Faschisten/Rechten/Populisten geht.

Michela Murgias Buch ist eine Satire, die durchaus provoziert und die Frage aufwirft, wie faschistisch man ist. Die Leser*innen werden hier durch Aufzeigen von (zumindest scheinbaren) Widersprüchen der Demokratie immer wieder zum Nachdenken über das Gelesene gezwungen.

Eine gewisse Intelligenz sei hier vorausgesetzt ...

Michela Murgia hat ein provozierendes und teilweise nicht einfach zu lesendes Buch geschrieben, das meiner Meinung nach auch einiege Jahre nach Erscheinen des Buchs noch hochaktuell ist – heute leider sogar noch mehr.

Ich möchte das Buch allen ans Herz legen, die sich Gedanken oder Sorgen um die Demokratie in Deutschland und Europa machen. Unbedingt lesenswert!

Cover des Buches Camilla im Callcenterland (ISBN: 9783803126672)
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Rezension zu "Camilla im Callcenterland" von Michela Murgia

downey_jr
Michela Murgia in der Callcenter-Hölle

„Camilla im Callcenterland“ erzählt vom Leben der Autorin Michela Murgia, das sie führte, bevor sie eine erfolgreiche Romanautorin wurde. Damals verdiente sie ihr Geld in einem Callcenter, wo sie am Telefon ahnungslosen Hausfrauen den „Kirby-Staubsauger“ verkaufen sollte. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen zeigt sie hier auf, wie die stereotypen Verkaufssätze, die Werbestrategien und Hierarchien in Callcentern funktionieren.

Ihr Buch sei aus der Wut über diese unwürdigen Arbeitsverhältnisse entstanden, sagte Michela Murgia. Dass die Arbeit in einem Callcenter unmenschlich und prekär ist, sollte hinlängst bekannt sein. Michela Murgia schafft es aber, ein an sich ernstes Thema so amüsant und auf den Punkt treffend darzubieten, dass das Lesen die reineste Freude ist!

Das Buch ist anders als ihre anderen Bücher, das muss man ganz ehrlich dazu sagen. Dennoch ist auch hier ihr Schreibstil einfach grandios. Das Buch kommt locker-flockig und oft sehr amüsant daher, doch es ist auch gesellschaftskritisch und meiner Meinung nach sehr lesenswert.

Cover des Buches Murmelbrüder (ISBN: 9783803127808)
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Rezension zu "Murmelbrüder" von Michela Murgia

parden
Kindheit am Mittelmeer...

KINDHEIT AM MITTELMEER...

Libellenjagd, Murmelspiele, aufgeschlagene Knie, geheime Erkundungstouren, Rituale einer Jungenfreundschaft – das sind die Sommerferien für Maurizio, Franco und Giulio. Und sie scheinen ewig wiederzukehren und unendlich lang zu sein. Aber dann geht ein Riss mitten durch das sardische Dorf, und alle, Kinder wie Erwachsene, müssen erkennen, wie brüchig ihr bisheriges friedliches Zusammenleben war. Ausgerechnet ein Priester ist es, der Feindschaft stiftet, indem er eine neue Kirchengemeinde gründet: Plötzlich gehören die Leute nicht mehr zusammen, und selbst die Kinder dürfen nicht mehr miteinander spielen. Wie soll das gehen, in einem Ort, der nur eine Piazza hat? An Ostern bei der alljährlichen festlichen Prozession kulminiert der Streit. Doch die Jungen schlichten ihn: Mit dem gleichen kühnen Witz, der zuvor ihre wilden Streiche motiviert hat, setzen sie sich jetzt über alle Konventionen hinweg und lassen die Osterprozession zum großen Versöhnungsfest werden. (Verlagsbeschreibung)

In diesem schmalen Buch wird man zurückkatapultiert in der Zeit - in eine Zeit, in der die Kinder in den Gassen Murmeln spielen, Klebefallen für Vögel aufstellen und Libellen jagen. Der sardische Sommer heiß und endlos, abends ein Treffen aller in den nun kühleren Gassen, und die Alten erzählen Geschichten. Maurizio ist sonst nur in den Sommerferien bei seinen Großeltern, doch als seine Eltern wegen der Arbeit aufs Festland ziehen, bleibt er auf Sardinien und geht fortan in der kleinen Stadt Cabras auch zur Schule. 

Eine Lausbuben-Freundschaft ist das zwischen Maurizio, Franco und Giulio. Immer auf der Suche nach neuen Abenteuern gehen sie u.a. auch gegen eine Rattenplage vor - und das mit allen Konsequenzen. Doch nicht die Jungen sind es, die die größte Katastrophe auslösen. Es ist der alte Bischof, der einem Priester gestattet, in Cabras eine weitere Kirchengemeinde zu gründen. Das spaltet die ganze Stadt, das selbstverständliche "wir" wird zu einem "wir und die da". Die katholische Kirche ist aus dem Leben der Sarden nicht wegzudenken, so sind auch die drei Freunde seit Ewigkeiten Messdiener. Und nun geht ausgerechnet einer von ihnen als Messdiener zur anderen Gemeinde!

An Ostern geht von beiden Kirchengemeinden aus auch die alljähriche Prozession durch die Stadt - und mündet gemeinsam auf einem großen Platz. Der Streit zwischen den Pfarreien droht offen zu eskalieren. Doch dann siegt die Freundschaft zwischen Maurizio. Franco und Gulio, und eine kühne Idee zwingt alle zum unerwarteten Miteinander. Die Auferstehung Jesu - und die Versöhnung der Stadt...

Michela Murgia erzählt eine lockerleichte Geschichte über den Wert der Freundschaft, angesiedelt in ihrem Geburtsort Cabras auf Sardinien. Angerissen werden einige Probleme der Erwachsenen, wie z.B. der Wegzug der berufstätigen Erwachsenen weg von der Insel aufs Festland, aber in erster Linie geht es um Kinderspiele, Streiche, Freundschaft und Zusammenhalt. Eine nett zu lesende Erzählung, die ich mit einem Lächeln geschlossen habe...


© Parden

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