Rezension zu "NieR:Automata Roman 01" von Yoko Taro
Ich würde so weit gehen, NieR:Automata als eines meiner absoluten Lieblingsspiele zu bezeichnen. Umso gespannter war ich herauszufinden, was für neue Hintergründe und Expansionen der Welt, in der sich dessen Geschichte abspielt, dieses Buch mir bieten würde. Schon nach dem ersten Kapitel setzte allerdings Enttäuschung ein. Anstelle von Expansion las ich eine Nacherzählung, exakt wie die Geschichte im Spiel stattfindet. Ab der zweiten Hälfte boten mir die "anderen Perspektiven", welche an jedes Kapitel angehängt sind, einen Ansatz dessen, was ich mir erhofft habe. Diese kurzen Abschnitte enthalten innere Monologe einzelner Figuren, die sich mit den aktuellen Geschehnissen der Geschichte befassen. Im großen und ganzen ist der Mehrwert dennoch mau.
Und das ist furchtbar schade. Mit diesem Buch bot sich den Autoren die Chance, eine Story aus einem Medium herauszuholen und in eine andere Gestalt zu transformieren, auszubauen und etwas völlig neues zu schaffen. Ich behaupte, dass dieser Ansatz sogar notwendig gewesen wäre. NieR:Automata ist ein Videospiel, das in seiner Form ein Paradebeispiel dafür ist, Geschichte mit Mechanik, Erzählweise und Darstellung so zu verbinden, dass es zu einem Gesamtwerk wurde, welches auf sein Medium zugeschnitten ist. NieR:Automata funktioniert nur und ausschließlich als Videospiel. Der Versuch, es in Schrift zu kopieren, stellt sich als Fehlschlag heraus.
Es tut weh, einem offiziellen Werk zu einer Spielwelt, die mich berührt und inspiriert, die mir so viel persönlich bedeutet, so eine harte Bewertung geben zu müssen.