Cover des Buches Narun (ISBN: 9783942829199)
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Rezension zu Narun von Juno Stein

7 Leben

von DaniB83 vor 11 Jahren

Rezension

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DaniB83vor 11 Jahren

Dieser Roman ist in seiner Machart speziell, denn die Geschichte um Narun und ihren Tod wird aus der Perspektive von sieben verschiedenen Personen beschrieben. Nur Narun selbst kommt nicht zu Wort, was mich ein wenig traurig gestimmt hat.

Die Kapitelnamen richten sich danach, welche Person gerade am Erzählen ist und zu welchem Zeitpunkt.
So ergibt sich diese Reihenfolge:
  1. Duran, acht Monate danach
  2. Rebaz, acht Wochen davor
  3. Seyran, sieben Monate danach
  4. Dilek, ein Jahr danach
  5. Ahmet, anderthalb Jahre danach
  6. Güldünya, elf Tage danach
  7. Birol, fünfzehn Jahre danach

Die Zeitangaben beziehen sich immer auf den 'Ehrenmord', der durch Duran an seiner Schwester Narun vollzogen wurde. Während des Lesens erfährt man die Hintergründe für die Tat, hört Rechtfertigungen, aber auch Verurteilungen. Ich war nicht nur einmal während der Lektüre schockiert, da schon sehr viel (religiöser) kultureller Fanatismus vorkommt. Sicher ist einiges im Buch überspitzt und vorurteilshaft dargestellt, doch manches mag schon seine Berechtigung haben.

Die Figuren

Duran ist der Bruder von Narun und wir begegnen ihm das erste Mal im Gefängnis. Er wurde zu einer Haftstrafe von 9,5 Jahren verurteilt und ist gerade mal 18 Jahre alt. Duran tritt machomäßig auf und versteht nicht ganz, warum er so viele Jahre im Gefängnis bekommen hat, denn wenn es nach ihm ging, handelte er richtig.

Rebaz, der Vater von Duran und Narun, ist ein fanatischer Mann, der selbst mal einen Ehrenmord verübt hat.

Seyran war die Freundin von Duran. Sie hat ein sehr positives Licht auf Naruns Bruder geworfen, bis zu dem Zeitpunkt, als er seine Schwester ermordet hat.

Dilek, die Schwester von Duran und Narun, ist mehr oder weniger die Person, die in der Familie das Sagen hat. Sie möchte nach dem Tod Naruns deren Sohn Birol adoptieren.

Ahmet, der Exmann von Narun, lebt nun mit neuer Frau und gemeinsamen Kindern in der Türkei. Er wird nicht sehr galant dargestellt ...

Güldünya ist die beste (und einzige) Freundin von Narun. Sie hat wie Narun auch ein Kind und hilft ihr in der schwierigen Zeit über die Runden.

Birol ist der Sohn von Narun und nun auch schon erwachsen. Er ist ständig auf der Suche nach Erinnerungen an seine Mutter und will Rache nehmen.

~ Fazit ~

Mir hat der Romanstil ausgesprochen gut gefallen, allerdings waren auch sehr viele Vorurteile eingebaut, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Aber so kann man sich schön darüber ärgern und aufregen.


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