Jussi Adler-Olsen

 4,2 Sterne bei 11.458 Bewertungen
Autor von Erbarmen, Schändung und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jussi Adler-Olsen (© privat)

Lebenslauf

Der Krimi-König Dänemarks: Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen wurde 1950 in Kopenhagen, Dänemark, geboren. Er studierte zunächst Medizin, Soziologie, Politische Geschichte sowie Filmwissenschaft bevor er sich auf vielfältigste Weise ins Berufsleben stürzte. So war er als Verleger und Redakteur, als Komponist und als Geschäftsführer verschiedener Unternehmen tätig, bevor er sich dem Schreiben von Romanen zuwandte. Im Jahr 1997 erschien sein erster Thriller "Alfabethuset" der Anfang 2012 unter dem Titel "Das Alphabethaus" in Deutschland erschien. Es folgten im Jahr 2003 "Firmaknuseren" und "Washington Dekretet" drei Jahre später. Seinen Durchbruch erlangte Adler-Olsen im Jahr 2007 mit "Kvinden i buret" ("Erbarmen", wörtlich "Die Frau im Käfig"), dem ersten Roman rund um den Kommissar Carl Mørck und das Sonderdezernat Q. Mit seiner Krimireihe gilt Jussi Adler-Olsen als der bestverkaufteste dänische Krimiautor. Jussi Adler-Olsen erhielt u. a. den Harald-Mogensen-Krimipreis 2009 und den Reader's Bookprize 2010, einen der bedeutendsten Literaturpreise Dänemarks. Adler-Olsen ist verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.

Botschaft an meine Leser

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Liebe Leser, danke für eure Geduld. Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Schreiben an Band 8 der Q-Reihe und ich weiß, dass ihr darauf wartet. Ihr werdet in Q8 Assad viel besser kennenlernen... Bis dahin hoffe ich, dass ihr viel lacht, wenn ihr meine Novelle "Miese kleine Morde" lest und ein bisschen schlauer aus mir werdet, wenn ihr meine Biografie "Jussi" lest... Euer Jussi

Alle Bücher von Jussi Adler-Olsen

Cover des Buches Erbarmen (ISBN: 9783423212625)

Erbarmen

(4.193)
Erschienen am 01.02.2011
Cover des Buches Schändung (ISBN: 9783423214278)

Schändung

(1.572)
Erschienen am 01.03.2013
Cover des Buches Erlösung (ISBN: 9783423214933)

Erlösung

(1.255)
Erschienen am 01.02.2014
Cover des Buches Verachtung (ISBN: 9783423215435)

Verachtung

(924)
Erschienen am 01.09.2014
Cover des Buches Erwartung DER MARCO-EFFEKT (ISBN: 9783423216203)

Erwartung DER MARCO-EFFEKT

(628)
Erschienen am 22.01.2016
Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423219525)

Das Alphabethaus

(555)
Erschienen am 18.06.2021
Cover des Buches Verheißung Der Grenzenlose (ISBN: 9783423216845)

Verheißung Der Grenzenlose

(512)
Erschienen am 07.07.2017
Cover des Buches Selfies (ISBN: 9783423217712)

Selfies

(384)
Erschienen am 24.05.2019

Auf einen Kaffee mit massenhaft Milch mit...

Jussi Adler-Olsen hat mit seinen Thrillern über das Sonderdezernat Q mit Carl Mørck, Assad und Rose Bestseller, Blockbuster und eine weltweite Fan-Gemeinde geschaffen. Während er noch am achten Band schreibt, versüßt er seinen Lesern die Wartezeit mit der Kurzgeschichte "Miese kleine Morde", während parallel die autorisierte Biograife "Jussi" von Jonas Landvad Nilsson erscheint. Mit uns hat der dänische Weltstar über den morbiden dänischen Humor und die Schönheit Dänemarks gesprochen, verraten, worauf wir uns in Q8 freuen können und warum er so gerne Menschen beobachtet...

Hej Jussi, mange tak for din tid! Was ist das schönste Kompliment, das du von deinen Lesern erhalten hast?

"Du hast meinen Mann zum Lesen gebracht." - Das geschieht recht oft. "Ich bin wortblind und deine Bücher sind schwierig, aber ich lese sie!" "Ich bin tödlich an Krebs erkrankt und deine Bücher sind das einzige, was mir Trost spendet."

Wann kommen dir die besten Ideen?

Ich bin immer auf der Suche nach Wissen und Inspiration, am liebsten etwas Originelles. Es reicht dabei aus, einfach die Zeitung zu lesen oder auf einer Bank zu sitzen und die Leute um mich herum zu beobachten. Es gibt für mich keinen besten Zeitpunkt, ich habe immer die Augen offen, bei allem, was ich erlebe. Ich sehe. Wenn ich dann abends im Bett liege, genau in der Phase, in der man weder weder richtig wach ist noch richtig schläft, kommen mir oft meine besten Ideen. Das Gehirn hat freien Lauf und plötzlich sammeln sich Ideen, die sich als besonders originell oder Problem lösend erweisen.

Hast du ein Lieblingswort?

Ja! (auch das Wort "Ja")

Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?

Ich wäre gerne für eine Entlassungsrunde unter den dänischen Ministern verantwortlich.

Was ist das Besondere an dänischen Krimis?

All wir Skandinavier haben unser Vorbild in dem schwedischen Krimiduo "Maj Sjöwall und Per Wahlöö", das in traditionelle Kriminalgeschichten erstmals eine sehr feine und intelligente Konstellation aus perfekten Dialogen und politischen, sozialen und psychologischen Blickwinkeln eingeflochten hat. Und darüber hinaus glaube ich, dass die dazugehörige Prise dänischen Humors ein wichtiges Element für alle Leser ist.

"Miese kleine Morde" ist eine Novelle mit ebendiesem typischen dänischen Humor, der ein bisschen bizarr und morbide ist. Kannst du uns diesen Humor erklären, vor allem wenn man bedenkt, dass ihr als fröhliches und freundliches Volk bekannt seid?

Die Novelle hat den klassischen morbiden Humor - typisch dänisch, aber auch wie in alten, englischen Filmen wie "Ladykillers" (1955) mit Alec Guinness. Ich mag es, mit einem kleinen Glänzen in den Augen Galgenhumor einzubauen. Der kann helfen, schwierige Momente ein bisschen aufzuweichen. Da kann man die dänische Freundlichkeit erkennen.

"Miese kleine Morde" handelt von unglücklichen Ehefrauen, die gerne ihre Männer loswerden wollen. Hast du einen Tipp für eine glückliche und offenbar vor allem nicht langweilige Ehe, um einen Auftragsmörder zu vermeiden?

Ha ha! Die Beispiele in "Miese kleine Morde" zeigen, dass nicht alle aus Liebe heiraten - und wenn man es tut, kann sie nicht immer ewig halten. Ich glaube, dass gegenseitiger Respekt und gegenseitige Hingabe der Schlüssel sind, auch schwierige Zeiten in einer Ehe gemeinsam ertragen zu können und überstehen.

Dein Lieblingsort in Dänemark:

Es gibt so viele schöne Orte in Dänemark, aber ich bin am glücklichsten, wenn meine Frau Hanne bei mir ist - und dann ist es eigentlich ganz egal, wo ich gerade bin. In diesem Jahr habe ich unsere Sommerferien in unserem Sommerhaus in Rørvig nah am Wald, Fjord und Strand ganz besonders genossen.

Wohin sollten wir unbedingt reisen und welches Buch sollte uns begleiten?

Es gibt so viele verschiedene Arten zu reisen. Für manche ist es ein Luxus, einfach nur eine Woche in den Lehnstuhl in der Ecke zu "verreisen" und das Handy auszuschalten. Für andere gehen die großen Reisen ins Ausland. Das Wichtigste für mich, wenn ich reise, ist, die Menschen um mich herum zu erleben. Ich liebe es, an einem Platz zu sitzen, wo massenhaft Leben um mich herum ist, so dass ich dort sitzen kann und mir vorstellen, wie die Leben der Menschen aussehen und verlaufen könnten. Wenn ich von den Eindrücken müde geworden bin, genieße ich eine kleine Mahlzeit und entspanne mich mit einem guten Buch. Das kann etwas sein, das mich zum Lachen bringt wie "Miese kleine Morde", oder eine Biografie...

Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, daher gibt es sehr viel, was ich gerne lernen möchte, aber ganz oben auf der Liste steht mein Vorsatz, Spanisch sprechen zu lernen. Ich verbringe mehrere Monate im Jahr in Barcelona und es wäre toll, wenn ich die Sprache vernünftig sprechen könnte.

Ein Satz über dein nächstes Buch des Sonderdezernates Q:

Du lernst Assad viel besser kennen...

Ein Satz aus deinem neuen Buch:

Ha, das ist bis auf Weiteres geheim...

Eine Botschaft an deine deutschen Leser:

Danke für eure Geduld. Ich bin noch nicht ganz fertig Q8 zu schreiben und ich weiß, dass ihr darauf wartet. Bis es herauskommt, hoffe ich, dass ihr lachen werdet, wenn ihr "Miese kleine Morde" lest. In "Selfies" haben wir Roses persönliche Geschichte kennengelernt. Im nächsten Buch werden wir die meisten von Assads dunklen Geheimnissen heraussfinden...

Zu guter Letzt: Welchen Buchcharakter würdest du gerne einmal treffen und was würdet ihr gemeinsam unternehmen?

Wer würde nicht gerne Assad treffen und Kamelwitze austauschen? Ansonsten würde ich gerne den einfältigen Lennie Small aus John Steinbecks "Mäuse und Menschen" treffen und ihn davor warnen, was in einem kleinen Augenblick passieren wird.

Neue Rezensionen zu Jussi Adler-Olsen

Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423219525)
Kaesekuchens avatar

Rezension zu "Das Alphabethaus" von Jussi Adler-Olsen

Kaesekuchen
langatmig aber irgendwie trotzdem spannend

Dieses Buch hat bestimmt 15 Jahre auf meinem SuB geschlafen. Immer, wenn ich es weglegen wollte, dachte ich mir, die Geschichte klingt eigentlich doch ganz gut. Und ja, die Geschichte war wirklich außergewöhnlich. Zwei englische Pilote verstecken sich in einer deutschen Psychiatrie im zweiten Weltkrieg. Sie tun dort alles, um nicht als Engländer oder Simulanten aufzufallen. Sie werden schließlich getrennt und Jahre später macht sich einer von ihnen auf die Suche nach dem anderen. 

Obwohl die Geschichte wirklich sehr krass ist, zieht sie sich doch immer wieder und hat mich kaum mitgerissen. Vielleicht waren mir die Protagnisten nicht sympathisch genug oder waren zu flach, um gut bei ihnen mitfiebern zu können. Vielleicht wurden aber auch einzelne Abschnitte einfach zu lange erzählt. Ich kann ich nicht genau sagen, was es war, aber ich hatte wirklich kaum Interesse daran, weiterzulesen, obwohl die Thematik echt spannend war. 

Als die Geschichte ab der Hälfte dann noch einmal in eine andere Richtung ging, hat es mir deutlich besser gefallen, auch wenn es noch einmal anders krass wurde. Und obwohl mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen konnte, war es doch eines der Bücher, die man nach dem Lesen nicht mehr so schnell vergessen kann. 

Fazit:
Wer mal etwas ganz anderes lesen möchte, darf sich gerne mal an diesem Buch versuchen. Es geht wirklich unter die Haut und bleibt im Kopf. Leider ist es aber etwas langatmig und kann nicht jeden alleine durch die Thematik mitreißen. 

Cover des Buches Verraten (ISBN: 9783423283526)
Buchwurm05s avatar

Rezension zu "Verraten" von Jussi Adler-Olsen

Buchwurm05
Carl Mørck unter Verdacht.

Inhalt:
Für Carl Mørck bricht eine Welt zusammen. Auf seinem Dachboden wurden Beweise gefunden, die ihn mit Drogenhandel und Mord in Verbindung bringen. Dabei hatte ihn vor Jahren sein ehemaliger Kollege Anker nur darum gebeten, etwas aufzubewahren. Was Carl durch die damaligen Ereignisse, die daraufhin folgten, schon längst vergessen hatte. Anker wurde getötet. Sein anderer Kollege Hardy schwer verletzt und ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Im Gefängnis muss Carl feststellen, dass viele Kollegen an seine Schuld glauben und sich von ihm abwenden. Nur Morten, Rose und Assad vom Sonderdezernat Q glauben an seine Unschuld und stellen heimlich Ermittlungen an, obwohl es verboten wurde. Aber die Zeit rennt ihnen davon. Auf Carl hat es jemand abgesehen und möchte einfach nur seinen Tod.....

Leseeindruck:
"Verraten" ist der 10. und letzte Band der Sonderdezernat Q Reihe um Carl Mørck und sein Team. Carl steht unter Verdacht und kann sich auf fast niemanden mehr verlassen. Während man die anderen Bände theoretisch auch unabhängig voneinander lesen kann, ist es ratsam vor Band 10 unbedingt "Natrium Chlorid" zu lesen. Denn "Verraten" knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Wie bei allen Fällen von der Sonderdezernat Q Reihe, habe ich etwas gebraucht, um mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Unmerklich hat die Geschichte mich dann jedoch fasziniert und zum Rätseln eingeladen. Warum wird Carl von seinen Kollegen zum großen Teil fallen gelassen? Wieso tauchen gerade jetzt die Beweise wieder auf? Wer weiß davon und vor allem, wem kann man trauen? Das Ende hat mich dann überrascht und etwas zu Tage gebracht mit dem ich gar nicht gerechnet habe.

Fazit:
"Verraten" ist ein würdiger Abschluss der Sonderdezernat Q Reihe. Der allererste Fall für Carl und seine Kollegen wird integriert und ist für Carls Zukunft am Ende entscheidend. Das hat mir gut gefallen. Der Fall war spannend und verbarg einige Überraschungen. Ab und an hätte es für meinen Geschmack etwas straffer zugehen können. Neben Actionszenen, gab es auch viel Emotionales. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören, sagt man. Mit einem weinenden Auge verlasse ich nun das Sonderdezernat Q für immer. Aber die Geschichten um die Figuren sind auserzählt. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung. Wobei ich rate, die Reihe von vorne zu beginnen. Alleine schon wegen dem Hintergrund und der Entwicklung der Protagonisten. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Cover des Buches Schändung (ISBN: 9783423214278)
zickzacks avatar

Rezension zu "Schändung" von Jussi Adler-Olsen

zickzack
Zweiter Fall für Sonderdezernat Q

Vizehauptkommissar Carl Mörck und sein Assistent Assad starten ihren zweiten Fall im Sonderdezernat Q. Es geht um den 20 Jahre alten Rorvig-Fall, als zwei Geschwister ermordet wurden. Der Verdacht fiel auf eine Schüler-Clique. Tatsächlich hat auch einer von ihnen gestanden und der Fall war abgehakt. Doch die Eltern, u. a. der Vater Polizist und hat Suizid begangen, konnten sich damit nie wirklich abfinden. Als Carl ermittelt, merkt er, dass es noch mehr Verbrechen gibt, die mit der Clique im Zusammenhang stehen, aber schnell wird ihm von oberster Stelle klargemacht, dass Ermittlungen nicht erwünscht sind. Denn die ehemaligen männlichen Mitglieder gehören heute zur hohen Society. Aber auch eine Spur führt zu einer Frau, die jetzt als Obdachlose lebt. Fieberhaft versuchen Carl und Assad diese ausfindig zu machen, denn Kimmie scheint besonders wichtig für den Fall zu sein.

 

Ich muss ja sagen, dass der zweite Band ähnlich angefangen hat wie der erste für mich. Ich kam schwer rein und fand ihn entsprechend auch nicht so spannend. Erst ab der Hälfte ist bei mir der Knoten geplatzt.

Einerseits fand ich die Ermittlungen sehr zäh und andererseits war es so unangenehm aus der Sicht der Täter zu lesen. Das waren solche arroganten Typen, die glauben, dass sie mit Geld wirklich alles kaufen können. Keine Moral, keine Skrupel. Hauptsache sie konnten ihre inneren Triebe befriedigen. Einfach ekelhaft.

Kimmie war jetzt auch nicht die Sympathieträgerin, aber ihre Sicht war noch irgendwie interessant. Vielleicht weil sie wenigstens nicht so arrogant gewirkt hat und man bei ihr gespürt hat, dass hinter ihr noch mehr steckt. Ab einen gewissen Punkt war ich auch in einem Gewissenskonflikt. Denn irgendwie entwickelte ich Mitleid mit ihr, andererseits kam auch recht schnell heraus, dass sie nicht viel besser als die Kerle war. Und dass mit einer schlimmen Vergangenheit zu erklären, ist halt… naja. Da müsste es ja nur so von Verrückten auf der Welt wimmeln, wenn man bedenkt, wie viele Menschen ein schlechtes Leben hinter sich haben. Dennoch hat Kimmie etwas an sich gehabt, dass mich angesprochen hat und was sie interessant gemacht hat. Ihre Passagen haben mich über die erste Hälfte gerettet.

Als dann nach und nach die Zusammenhänge besser verknüpft wurden, ich die Leute mehr auseinanderhalten konnte und die Ermittlungen Fahrt aufgenommen haben, ist es zu einem spannenden Buch geworden, wo ich auch mitgefiebert habe und es kaum noch aus der Hand legen konnte.

Allerdings wurde es zum Ende hin auch wieder so dumm. Carl und Assad sind so ein unnötiges Risiko eingegangen… die wussten doch, dass diese Männer gefährlich sind und das die glauben, mit allen davon zu kommen. Warum macht man dann so eine Dummheit? Zumal sie bereites Indizien, wenn man nicht sogar langsam von Beweisen sprechen konnte, in der Hand hatten. Sie brauchten ja nur noch Kimmie ausfindig machen und nur weil Assad so eine Vermutung hatte, mussten sie sich so dumm verhalten. Es war ähnlich wie im ersten Band, als sie sich da ja auch in Gefahr brachten.

Ob das Carl mit seinem früheren Kollegen auch so gemacht hat? Dann wundert es mich, dass da nicht schon eher etwas passiert ist.

 

Apropos Carl. Zu ihm habe ich immer noch ein sehr zweischneidiges Verhältnis. Irgendwie find ich ihn ja ganz drollig und es gab sogar Szenen, wo mich seine Gedanken zum Lachen gebracht haben. Allein der kleine Ausflug nach Spanien mit seiner Flugangst, war eine köstliche Szene. Obwohl ich den ganzen Ausflug auch etwas als sehr unnötig fand und man nur diese unterhaltsame Szene einbauen wollte, war zumindest mein Eindruck, sei es drum.

Aber wie er sich gegenüber seiner Psychologin teilweise benimmt… wie so ein pubertärer Schüler, der einen viel zu hohen Libido hat. Das war so unangenehm und so unpassend. Ich mag diese Szenen gar nicht und find sie auch nicht lustig. Genauso habe ich nicht verstanden, was er gegen seine neue Sekretärin hatte. Von Anfang an war er gegen Rose negativ eingestellt. Ja gut, sie hat ein loses Mundwerk und lässt sich nicht alles von ihm gefallen, aber so muss sie ja auch sein, wenn er so giftig ihr gegenüber ist. Auch hat sie einen eigenen Kopf, dass sie eben Tische und Stühle bestellt, weil sie halt der Meinung ist, dass sie das in den Kellerräumen von Dezernat Q brauchen. Dieses Verhalten passt meiner Meinung sehr gut Carl, dass ich denke, dass die als Team perfekt passen. Wenn er ihr Aufgaben gegeben hat, dann hat sie diese gut erledigt. Das hat ewig gedauert, bis Carl das kapiert hat. Der hat wahrscheinlich die ganze Zeit geschmollt, weil er nicht Liz (oder wie sie geschrieben wird) bekommen hat, die er ja auch so scharf findet. Gegen die andere Sekretärin Frau Sorensen wettert er ja auch ständig, weil er die nicht mag und nicht attraktiv findet. Carl behandelt Frauen danach, ob er sie attraktiv findet oder nicht. Kein Wunder, dass er auf der Sympathieskala nicht nach oben klettert.

Ich fand es etwas ironisch, dass er den einen Mann so mit Verachtung in Gedanken gestraft hat, welcher sich seiner Sekretärin gegenüber so schlecht verhalten hatte. Carl ist da nicht viel besser. Er hat da noch Grenzen, aber wenn die Frauen teilweise mitbekommen würden, was er so in Gedanken ablässt, dann wäre er nicht besser.

Aber wiederum finde ich es auch in Ordnung, weil Carl ja auch nicht als Sympathisant angelegt ist. Er soll der kernige Polizist sein, der an der ein oder anderen Stelle unsympathisch wirkt und sexistisch ist, aber am Ende das Richtige macht. Aber in dem Moment, wo er so ein Arsch ist, rege ich mich halt trotzdem über ihn auf. Darum habe ich auch so ein zwiegespaltenes Gefühl zu ihm.

 

Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Er ist nicht zu ausschweifend, an mancher Stelle mit einer Würze Witz und einfach mitnehmend. Nur wie im ersten Teil hat mir das Sprunghafte in den Szenen nicht gefallen. Man befindet sich beispielsweise in einem Verhör und im nächsten Absatz ist man plötzlich wieder in Carls Büro, ohne dass die vorherige Szene richtig ausgelaufen ist. Das wirkt so, als würde da noch ein Schlusssatz fehlen.

 

Fazit: Insgesamt muss ich sagen, dass ich den zweiten Teil etwas schwächer fand als den ersten. Ich habe lange gebraucht, bis ich überhaupt richtig drin war und mitfiebern konnte. Zudem fand ich die anderen Sichtweisen echt schwierig und ekelhaft. Es hat teils einfach keinen Spaß gemacht, aus deren Perspektive zu lesen. Und auch die letzte Aktion von Carl und Assad war so dämlich. Der Fall war aber interessant und wie da immer mehr Details rausgekommen waren, hat mir gut gefallen. Ich gebe dem Buch solide 3 Sterne.

Gespräche aus der Community

Was macht man, bis Band 10 der Carl-Mørck-Reihe von Jussi Adler-Olsen erscheint? Natürlich alle Bände der Carl-Mørck-Reihe von Jussi Adler-Olsen lesen! Gemeinsam mit dtv verlosen wir alle Bücher der Reihe und anschließend könnt ihr euch auf eine Leserunde im Crime Club zum neuen Teil, "Verraten", freuen. Diese Woche geht es mit "Opfer 2117", dem achten Band, weiter. Dieser Fall wird Carl Mørck und sein Team an seine Grenzen bringen. Seid gespannt!

326 BeiträgeVerlosung beendet
Glueckliches avatar
Letzter Beitrag von  Gluecklichevor 3 Monaten

Nochmals danke für das Buch. Es hat etwas gedauert, aber jetzt habe ich es gelesen.

meine Rezension habe ich auch bei Amazon, Thalia, bücher.de und bei Hugendubel eingestellt.

https://www.lovelybooks.de/autor/Jussi-Adler--Olsen-/Opfer-2117-2032562147-w/rezension/16838831852/

https://www.amazon.de/review/R3MDPYW3O3QIFI/ref=cm_cr_srp_d_rdp_perm?ie=UTF8




Das Warten hat ein Ende: Endlich erscheint der zehnte Band der Carl-Mørck-Reihe von Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen. Bevor wir uns vom Sonderdezernat Q verabschieden müssen, erwartet euch ein furioses Finale mit einem Fall, der dem Team alles abverlangt. Carl Mørck wird von der Vergangenheit eingeholt: Was ist in der unheilvollen Nacht, die sein Leben veränderte, wirklich passiert? Kann er das Netz aus Lügen und Geheimnissen rechtzeitig entwirren? 

998 BeiträgeVerlosung beendet
_jamii_s avatar
Letzter Beitrag von  _jamii_vor 9 Monaten

Das grosse Finale.

Ich muss sagen, für mich kam das Ende dann grad ein bisschen zu abrupt. Wo ich in den vorherigen Abschnitten manchmal das Gefühl hatte, es geht nicht vorwärts, ging mir die Auflösung etwas zu schnell. Bzw. die erhöhte Spannung war toll, aber fü rmich blieben doch noch einige Fragen offen...


Bente ist nun zwar ausgeschaltet, aber die Organisation ja eigentlich nicht. Oder zumindest weiss die Polizei ja nicht, dass Wayne abgehauen ist. Und seine Zwischenmänner könnten ja entsprechend weitermachen...


Ansonsten fand ich das Tempo gegen Ende wirklich super. Wie Rose kam ich teilweise nicht mehr ganz mit, wer jetzt mit wem in welcher Verbindung steht und warum. Gut fand ich daher die "Rückblenden", zB aus Bentes Sicht.


Dass Carl dann anfängt über seine vergangenen Fälle im Sonderdezernat Q zu schreiben, schliesst dann den Kreis..


Bedeutet das nun wirklich, dass wir nichts mehr neues zum Sonderdezernat Q lesen werden? Das macht mich doch ein bisschen traurig...

Zusammen warten wir gespannt auf die Veröffentlichung des finalen 10. Bandes der Carl-Mørck-Reihe von Jussi Adler-Olsen. Bis dahin verlosen wir jede Woche einen Band der Reihe, bis ihr euch zum Abschluss auf eine Leserunde im Crime Club zum neuen Thriller „Verraten“ freuen dürft. In der neunten Woche unseres Countdowns verlosen wir „Natrium Chlorid“. Ein unerwarteter Selbstmord enthüllt Verbindungen zu einem ungelösten Fall aus dem Jahr 1988. Das Team des Sonderdezernats
Q muss sich beeilen, denn die Zeit läuft…

413 BeiträgeVerlosung beendet
0polikmjnhbzgvtfcs avatar
Letzter Beitrag von  0polikmjnhbzgvtfcvor einem Jahr

Super, vielen lieben Dank für das Buch. Ich bin auch schon fleißig am Lesen und habe mich innerlich mit den vielen verschiedenen Charakteren des Ermittlerteam angefreundet. Es macht Spaß, zu lesen, wie sich die Personen so entfalten.


Zusätzliche Informationen

Jussi Adler-Olsen wurde am 02. August 1950 in Kopenhagen (Dänemark) geboren.

Jussi Adler-Olsen im Netz:

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