Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423214605)
miissbuchs avatar
Rezension zu Das Alphabethaus von Jussi Adler-Olsen

Das Alphabethaus. Jussi Adler-Olsen

von miissbuch vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Das Alphabethaus ist ein spannendes Buch, welches die Grausamkeiten der Kriegszeit aufzeigt. Allerdings sind der Anfang und das Ende etwas z

Rezension

miissbuchs avatar
miissbuchvor 7 Jahren

Titel: Das Alphabethhaus
Autor: Jussi Adler-Olsen
Seiten: 592
Verlag: dtv
Handlungsort: Freiburg, Deutschland
Erstveröffentlichung: 01. August 2013

~~~

Das Alphabethaus von Jussi Adler-Olsen ist ein eigenständiges Buch und gehört nicht zur Reihe rund um Carl Mørck und Assad. Ich habe zuvor noch kein Buch von Adler-Olsen gelesen, welches nicht zu ebendieser Reihe gehört, bin aber wirklich begeistert gewesen.

Es ist die Geschichte von Bryan und James, zwei britischen Piloten, die über deutschem Gebiet abgestürzt sind. Während des 2. Weltkriegs versuchen sie zu überleben. Ihre einzige Chance ist ein Lazarettzug, mit dem sie unter falscher Identität in Das Alphabethaus gelangen. Dieses Lazarett liegt in dem Wäldern und Bergen des Schwarzwaldes. Dort werden ausschließlich geisteskranke (dieses Wort habe ich aus dem Buch übernommen) behandelt – besser gesagt als Versuchskaninchen gehalten. Die beiden müssen ihre Krankheiten simulieren um nicht getötet zu werden, doch nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass es noch mehr Personen im Lazarett gibt, die nicht das sind was sie zu sein schein. Auch Jahre später sind die beiden von dem Alphabethaus gezeichnet und eine Reise in die Vergangenheit beginnt.
Das Cover finde ich sehr schlicht, aber dennoch ansprechend gestaltet. Besonders gut gefallen mir die beiden Personen, die in die Tücher gewickelt auf dem Cover abgebildet sind. Ich denke, dass diese beiden Personen für Bryan und James stehen. Der Titel ist gut lesbar und natürlich passend zum Inhalt gewählt.

Das Buch ist in zwei Teile und viele Kapitel unterteilt. Im ersten Teil erlebt der Leser den Absturz des Flugzeuges und das Leben im Alphabethaus mit. Mit diesem Teil habe ich mich zu Beginn sehr schwer getan, da die Handlung nicht richtig in Schwung kam. Besonders die Flucht, die Annahme der neuen Identitäten und der Einzug ins Alphabethaus zogen sich über mehr als 100 Seiten. Allerdings wurde es dann recht zügig doch spannend, es wurden die Behandlungsmethoden recht kurz geschildert, die Auswirkungen der Methoden waren dann aber sehr detailiert geschildert, sodass man wirklich einen guten Eindruck bekam, welche Tests an den Menschen ausgeführt wurden. Außerdem konnte durch die beiden Protagonisten noch deutlicher aufgezeigt werden, wie hart die Methoden für Simulanten waren.
Der zweite Teil spielt 28 Jahre später, im Jahr 1972. Bryan lebt gemeinsam mit seiner Familie wieder in seiner Heimat, hat ein eigenes Haus und eine eigene Firma. Durch das Zusammenspiel von vielen Zufällen kehrt James nach 28 Jahren nach Deutschland zurück. Mit Hilfe Keith Wells, einem aus Deutschland stammenden Mitarbeiter, versucht Bryan James wieder zu finden. Denn Bryan weiß nicht, ob James die Zeit im Alphabethaus überlebt hat oder die Zeit danach. Eine spannende Reise in die Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit den damaligen Ereignissen stellt Bryan und seine Ehe auf eine Belastungsprobe.

Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch, besonders der zweite Teil hat mir persönlich besonders gut gefallen. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und konnte mir im gesamten Buch einen guten Eindruck über die Kulisse und die Personen machen. Die Beschreibungen waren detailliert, aber nicht so sehr, dass man seine Fantasie nicht mehr brauchte. Die Protagonisten waren sehr sympathisch gestaltet und ich bin wirklich ein wahrer Fan dieser Personen geworden. Es ist Gott sei Dank nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, auch zwischen den Freunden nicht und das gibt dem Buch ein großes Stück Realität.

Im Anhang des Buches gibt es viele medizinische Abkürzungen und Ausmusterungsgründe für den Dienst an der Front. Ich fand das etwas „übertrieben“, da im gesamten Buch, zumindest soweit ich mich erinnern kann, nur 3 Diagnosen genannt wurden, da finde ich mehrere Seiten einfach zu viel. Und ich bin ehrlich, ich hab mir diese auch nicht durchgelesen. Ich bin wirklich begeistert davon, dass Jussi Adler-Olsen ein Buch über die Geschehnisse in Deutschland im 2. Weltkrieg geschrieben hat. Jede/r weiß, natürlich welche Auswirkungen dieser Krieg auch auf andere Länder hatte und wie „natürlich“ Freiburg beschrieben wurde.

Für mich verdient dieser Roman 4 Sterne. Die Geschichte ist gut durchdacht, das Geschehen wird gut und detailliert beschrieben. Man hat das Gefühl Teil der Handlung zu sein. Trotz der Deklarierung als „Roman“ ist das Buch zwischenzeitlich richtig spannend. Allerdings fand ich den ersten Teil und auch das Ende etwas lang gezogen, sodass es „nur“ 4 Sterne gibt.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks