Cover des Buches Erwartung DER MARCO-EFFEKT (ISBN: 9783423216203)
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Rezension zu Erwartung DER MARCO-EFFEKT von Jussi Adler-Olsen

Der fünfte Fall für Carl Mørck und das Sonderdezernat Q

von Buchwurm80 vor 7 Jahren

Rezension

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Buchwurm80vor 7 Jahren

Der fünfte Band der Serie beginnt mit der Finanzkrise im Herbst 2008, die zu einem Mord in den eigenen Reihen führt, springt dann in den Herbst 2010, in dem Marco den Leichenfund macht und weiter ins Frühjahr 2011, in dem Mørck die Ermittlungen übernimmt und auf vielen Umwegen Marcos Bekanntschaft macht. Dieser Thriller führt einen in die tiefsten Abgründe menschlicher Seelen, was Geldgier und Angst vor dem eigenen finanziellen Ruin anbelangt.



Als der 15-jährige Marco, der in einem Clan von Kleinkriminellen lebt und aufgewachsen ist, erkennt, wie weit die Macht und die Geschäfte seines Anführers Zola tatsächlich gehen, flieht er. Auf dieser Flucht stolpert er zufällig in einem Waldstück über die Leiche eines unbekannten Mannes. Als er ihn kurz danach auf einem Suchplakat wiedererkennt, weiß er, dass er der Polizei irgendwie Hinweise liefern muss, ohne sich selbst ans Messer zu liefern. Ein Katz- und Maus-Spiel und eine Jagd auf Leben und Tod nehmen ihren Anfang. Auf der einen Seite wird Marco von seinem alten Clan und bald auch von Auftragskillern gejagt, auf der anderen Seite wird er von der Polizei als potentieller Zeuge gesucht. Und wer steckt eigentlich noch alles hinter der ganzen Verschwörung?



Ich empfand diesen Band als den bisher schwächsten der Serie. Auf der einen Seite ist es immer ein Genuss, von Mørck und seinem Team zu lesen, da es eine einfach spannende Kombination aus den unterschiedlichsten Persönlichkeiten darstellt. Leider erfuhr der Leser in diesem Band wenig Neues über Rose und vor allem Assad, worauf ich gehofft hatte. Schade! Auf der anderen Seite empfand ich schnell Sympathie für Marco und dem Autoren war es wohl wichtig, darzustellen, dass es auch in kriminellen Kreisen durchaus intelligente Kinder gibt, die aus diesem System ausbrechen könnten, aber es wurde mir dann doch oft schlichtweg zu viel des Guten. Marco, der aus der noch so ausweglosesten Situation dann doch wieder einigermaßen mit heiler Haut hervorgeht, erwächst sich regelrecht zu einer Art Superheld. Auch der immer wieder umgangene bzw. auf vielen Umwegen hergestellte Kontakt zur Polizei nervte mich irgendwann regelrecht. Natürlich spaziert solch ein Junge nicht einfach auf die nächste Polizeiwache, da er selbst genug auf dem Kerbholz hat. Allerdings in solch einer sich immer weiter zuspitzenden Situation würde sich normalerweise jeder halbwegs klar denkende Mensch irgendwann doch dort Hilfe holen. Getreu nach dem Motto:“Lieber im Gefängnis, als tot“. Auch das Ende war mir persönlich dann zu versöhnlich. Natürlich möchte der Leser irgendwo ein schönes Happy-End haben, aber ich empfand es für solch eine Geschichte dann doch ziemlich unpassend. Zumindest in seinem Umfang.

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