Justin Cronin, wer kennt sie nicht, seine "Passage- Trilogie".
Ich musste tatsächlich nachschauen, wann ich diese beendet habe: 2016.
Also wurde es unbedingt Zeit für Nachschub zu sorgen.
Gemeinsam mit anderen Bloggerinnen habe ich mit diesem Buch pünktlich zum Jahresbeginn 2025 gestartet. Trotz freier Tage war ich überrascht, wie schnell ich in diesem Buch hinein gefunden habe, wie schnell mein Gehirn angefangen hat Zusammenhänge zu erkennen und wie schnell ich mich mit einigen Figuren im Buch unheimlich wohl gefühlt habe und unbedingt wissen wollte, wie es mit ihnen weitergeht.
Prospera, die Hauptinsel der Inselgruppe, die der Autor für dieses Buch erschaffen hat.
Nicht weit entfernt, befinden sich zwei weitere Inseln, namens Annex und Nursery.
Auf Annex leben die Arbeiter und Nursery ist für alle Bewohner sowohl der Anfang, als auch das Ende ihres Lebens.
Auf Prospera findet das eigentliche Leben statt. Die Menschen, die dort leben, vermissen so gut wie nichts. Alle haben gute Jobs, ein wunderschönes Haus, einen liebenden Ehepartner und keine Sorgen.
Proctor Bennett, die Hauptfigur und auch der Namensgeber dieses Buches ist der Ferryman, auf deutsch: der Fährmann. Er bringt erkrankte oder alte Bewohner rüber zur Nursery. Ein wichtiger Job, mit dem er sich bisher sehr gut arrangiert hat.
Bis der Tag kommt, an dem er einen besonderen Menschen begleiten soll.
Er erhält zu dem eine kryptische Nachricht, die sein bisheriges Leben sehr schnell in Frage stellt. Plötzlich bekommt er einen ganz anderen Blick auf die ganzen Geschehnisse auf der Insel. Und wir als Leser ebenso.
Als Leser machen wir auch immer wieder einen Abstecher auf die Arbeiterinsel Annex.
Hier scheint es, als ob eine Art Untergrundorganisation die Machenschaften auf Prospera schon längst durchschaut haben. Die Ankunft naht und es tun sich immer mehr Aufstände auf.
Ich mochte vor allem das Ankommen auf der Insel und die anfänglich vorgestellten Menschen mit ihren ganz eigenen Geschichten. Proctor's Begegnungen mit Thea und Caeli werden mir besonders in Erinnerung bleiben.
Je tiefer man in die Geschichte und diese vollkommen andere Welt eintauchte, desto klarer wurde mir, wie komplex diese Welt und somit auch dieses Buch sein wird.
Proctor's Verhalten fällt Oberhäuptern der Insel negativ auf und sie beschließen ihn zu eliminieren, was im Kopf des Autors bedeutet, dass er selbst auf die Insel Nursery gebracht werden soll.
Der Autor gewährt uns faszinierende, wie auch schockierende Einblicke, wie es auf dieser Insel von Statten geht. Und dann wagt Proctor einen Sprung, der alles auf den Kopf stellt und das Buch in einem komplett anderen Licht darstellt.
Wer die Inhaltsangabe bei Büchern allgemein nichts liest, sollte meine Rezension ab hier beim Fazit weiterlesen, da ich im folgenden kurz auf diese Eingehen werde.
In der Überschrift der Inhaltsangabe werden Wörter wie Westworld, Inception und Snowpiercer erwähnt. Alle drei sagen mir nichts, was für euch gleich ein kleiner Hinweis sein wird, wie selten ich in diesem Genre unterwegs bin.
Ich wollte mir das neue Werk von Justin Cronin dennoch nicht entgehen lassen.
Eine Art Dystopie war es von Anfang an und diese lese ich ab und zu recht gerne.
Worin ich mich absolut nicht wiederfinde, es auch einfach nicht verstehe bzw. visualisieren kann, ist die Welt des Science-Fiction. Heißt, sobald wir unsere Welt verlassen, ist mein Kopf raus und ich schwebe durch die Lüfte.
Ich habe keine Ahnung, woher diese Blockade kommt, aber sie ist da.
Ich habe mich wieder so darüber geärgert, dass ich das letzte Drittel des Buches im Anschluss des Lesens nochmal gehört habe.
Natürlich hat der Autor hier eine große Idee umgesetzt, auch wenn ich sie mir etwas "realitätsnaher" gewünscht hätte. Es ist okay.
Umso mehr freue ich mich, dass mir der Schreibstil und Aufbau seines Buches wieder sehr gut gefallen haben, so dass ich tatsächlich mit dem Gedanken spiele, die Passage - Trilogie im kommenden Jahr erneut zu lesen.
Fazit