Cover des Buches Der Übergang (ISBN: 9783442311705)
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Rezension zu Der Übergang von Justin Cronin

Rezension zu "Der Übergang" von Justin Cronin

von Babscha vor 13 Jahren

Rezension

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Babschavor 13 Jahren
Was für ein Werk! Ein Eindruck, der sich hier nicht erst im Laufe der Lektüre dieses mehr als 1000seitigen Auftaktbands einer breit angelegten Trilogie, sondern bereits nach den ersten Absätzen einstellt. Man ist sofort drin in der Geschichte um die kleine Amy Harper Bellafonte, Tochter einer jungen Frau, die sich durch ihre äußeren erbärmlichen Lebensumstände gezwungen sieht, ihr Kind in die Obhut einer Gemeinschaft von Nonnen zu geben und damit den Auftakt setzt für die traurige Odyssee des kleinen Mädchens in die Fänge der Army, die an ihr wie an Anderen in der Abgeschiedenheit der Bergwelt von Colorado geheime Experimente vornimmt, die ganz fürchterlich schief gehen und zur Apokalypse der Menschheit führen. Nach ihrer Rettung durch einen ausgestiegenen FBI-Agenten, ist es dem „Mädchen von Nirgendwo“ vorbestimmt, fortan allein und quasi unsterblich durch die menschenleere Welt zu wandern, bis sich ihr und das Schicksal der anderen Überlebenden irgendwann erfüllen wird. Mit durchaus kritischen Untertönen an die eigene Regierung und den wissenschaftlichen Wahn, alles, was möglich erscheint, auch umzusetzen, konstruiert der Autor in seinem Buch ein sehr spannendes Endzeitszenario, zwar mit erkennbaren Anleihen an die Thematiken von Mad Max und I am Legend bis zu MacCarthys Straße, jedoch so geschickt und ansprechend geschrieben (unglaublich eindringlich die Sequenz, in der nach der Katastrophe der FBI-Mann und das Mädchen in den verschneiten Bergen eine kurze glückliche gemeinsame Zeit erleben), dass man dies eigentlich gar nicht wahr nimmt geschweige denn negativ vermerkt. Das in zwei große Blöcke, nämlich die Zeit Davor und Danach aufgeteilte Werk, das zwischen die beiden Zeitebenen eine Spanne von etwa drei Generationen legt, erzählt vor dem Hintergrund der immerwährenden Bedrohung der restlichen Überlebenden in sich teils überlagernden Erzählebenen mal episch äußerst langsam und breit angelegt, dann jedoch (gerade rechtzeitig) wieder rasant und sich atemlos überschlagend und mit unerwarteten Wendungen, wie sich bis zum Ende alle Mosaiksteinchen zusammensetzen und der Leser mit einem guten Gefühl „entlassen“ wird, was natürlich zu guter Letzt einen geschickten cliffhanger nicht ausschließt, der Lust auf die hoffentlich bald erscheinenden Folgebände macht. Ein insgesamt sehr interessantes, spannendes Buch voller interessanter Charaktere, das von jedem Genre etwas mitbringt und damit eine breite Leserschaft anspricht. Der weltweite Erfolg bestätigt hier zu Recht die schriftstellerische Klasse des Autors.
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