Rezension zu "Die Rückkehr der Bestie" von Clive Cussler
Spannend, was sich Herr Cussler für diesen Mörder so alles ausgedacht hat. Der historische Bezug macht es noch spannender.
Inhalt: Alles beginnt mit der vermissten Tochter aus gutem Hause. Der Vater meldet sich in der Detektei, für die Isaac Bell tätig ist und möchte, dass sie gesucht wird. – Isaac selber ist für vermisste Töchter eigentlich nicht zuständig, nimmt sich diesem Fall aber an.
Leider dauert es nicht lang, bis er herausfinden kann, dass das arme Mädchen, kurz bevor er es ausfindig machen konnte, ermordet wurde. Und dann ist dieser Mord nicht einmal ein Einzelfall, sondern fördert eine ganze Reihe weiterer Verbrechen an Frauen zutage. – Ist Jack the Ripper wieder aktiv?!
Isaac Bell ermittelt hier in der Theaterwelt und reist sogar als „Engel“ mit einer Inszenierung mit. Allerdings kann ihm der entscheidende Durchbruch erst dann gelingen, als auch seine Frau Marion mit der Partie ist.
Fazit: Neues Buch, neues Glück. Der monatliche Clive Cussler stand an und ich habe mich richtiggehend darauf gefreut. – Eine Bestie sollte zurückkehren und ich war hart am Überlegen, welch Bestie hier mal irgendwie lebend entkommen ist. Aber das musste wohl die Lektüre bringen.
Am Ende bin ich wieder mitten in einem so typischen Fall von Isaac Bell gelandet. In einer Welt, in der Frauen ihre Ehemänner noch bitten müssen, wenn sie arbeiten wollen und wo die Eisenbahn noch das Transportmittel Nummer eins war, beginnt alles mit einer zunächst harmlosen Vermisstenmeldung eines Mannes, der seine Tochter sucht.
Die Bestie, die hier wieder zurückkehren soll, entpuppt sich nicht als ein Täter, der fliehen konnte, sondern als Jack the Ripper, der einst in London Prostituierte und gefallene Mädchen umgebracht hat. Er hat seine Tätigkeit wieder aufgenommen und treibt sein Unwesen nun in der Welt von Theater und Musical, wo er mit viel List und Tücke die jungen Frauen an sich bindet und reinlegen will.
Die Handlung ist sehr interessant gestaltet, weil der Leser immer mal wieder erzählt bekommt, was der Mörder gerade anstellt, als Bell ihm noch nicht so wirklich auf der Fährte ist. – Ich muss mal sagen, dass er wirklich sämtliche Register gezogen hat, um der Mädchen habhaft zu werden.
Isaac Bell verliert seinen Perfektionismus wieder mehr, was ihn menschlicher und realer wirken lässt. Er macht Fehler, er ärgert sich darüber und somit kann es mehr Opfer geben, die man dann am Ende bedauern kann. – Das macht alles viel glaubhafter, als wenn ihm immer alles zu hundert Prozent gelingen würde.
Der Epilog war dann auch wieder komplett nach meinem Geschmack. – Es geht viele viele Jahre in die Zukunft, nach Abschluss des Falles und der Leser erfährt, was aus dem Film geworden ist und dass der Protagonist seinen Lebensabend noch erleben durfte. – So schön!!!
Aufgrund der vielen Namen, die mir irgendwann nur so um die Ohren geflogen sind, habe ich leider kein Kopfkino gehabt. Aber spannend war die Handlung trotz allem. Diese damaligen Ermittlungen, das Aufkommen des Wissens um die Fingerabdrücke und die ganze damalige Technik, haben mich wie in einem historischen Krimi fühlen lassen. – Die Tatsache, dass die Ehefrau des Ermittlers immer wieder mit von der Partie ist, hat den Ermittler selber wieder sehr bodenständig und menschlich wirken lassen.
Zwischendrin habe ich irgendwie nur gelesen, um es gelesen zu haben. Das Interesse ging leider ein wenig verloren, aber das kam dann wieder, als es sich dem Finale genähert hat. Zwischendrin habe ich es als dummes Geplänkel empfunden, was hier so noch alles geschrieben stand.
Dieses Buch ist sehr gut lesbar, auch wenn man die chronologische Reihenfolge nicht beachtet. Alles, was man wissen muss, wird erklärt und somit kann ein gutes Bild entstehen, was sehr interessant ist.