Rezension zu "Wo die Sterne uns sehen" von Justine Pust
In „Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust begegnen wir den Protagonisten Willa und Elias, die beide in einem Gemeindezentrum tätig sind – jedoch in unterschiedlichen Projekten. Zwischen den beiden entwickelt sich schnell eine besondere Verbindung, doch nicht alles ist so, wie es scheint.
Das Buch behandelt essentielle Themen, die in der heutigen Literatur oft vernachlässigt werden. Willa hat eine körperliche Behinderung, was in der Fiktion eine Seltenheit darstellt. Justine Pust hat eine realistische Liebesgeschichte geschaffen, die vor allem emotionalen Menschen viel Verständnis bietet. Beide Hauptfiguren tragen ihre eigenen Lasten, und während sie die Schatten ihrer Vergangenheit bekämpfen, finden sie zueinander.
Das Setting in einem Sozialhilfezentrum ist erfrischend und hebt sich von klassischen Geschichten ab. Willa und Elias treffen sich in einer Welt, die von Herausforderungen und Unterstützung geprägt ist.
Willas bewegende Vergangenheit hat mich besonders getroffen. Die Erzählung ermutigt dazu, gegen innere Dämonen anzukämpfen und den Glauben an das Gute – symbolisiert durch die funkelnden Sterne – nicht zu verlieren.
Das Buch lässt sich nicht leicht weglesen, da die Stimmung oft bedrückend ist. Willas intensive Auseinandersetzung mit ihrer psychischen Gesundheit sorgt dafür, dass die Erzählung tiefgründig bleibt. Es ist erfrischend, dass die Autorin die ernsten Themen nicht mit künstlichem Optimismus glättet.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, allerdings sollten Leser sich vorab über Trigger und Content Warnings informieren. Es zeigt eindrücklich, dass jeder von uns Kämpfe führt, und dass es unabdingbar ist, sich Hilfe zu suchen, egal wie klein oder groß das Problem erscheinen mag.