Rezension zu Glauben Sie noch an die Liebe? von Justus Bender
Rezension zu "Glauben Sie noch an die Liebe?" von Justus Bender
von Clari
Rezension
Clarivor 11 Jahren
Ja, das Leben und die Liebe....... Wer meint, er/sie hätte es hier mit einer Lektüre a la Boulevard zu tun, der irrt gewaltig! Die beiden Autoren, Journalisten von Beruf, hatten die glänzende Idee, bekannte Persönlichkeiten auf die "Liebe" anzusprechen. Auslöser für die Idee war eine Taxifahrt, in der sie mit bekamen, wie der Taxifahrer mit seiner Frau im Zorn sprach und sich anschließend über seine Erfahrungen mit der Liebe/ Ehe ausließ. Diese Geschichte klingt sehr ermunternd, sich mit den weiteren Personen und ihren Vorstellungen über die Liebe zu befassen. Die beiden Freunde machten sich auf und interviewten zahlreiche Gesprächspartner von Rang und Namen. Darunter befanden sich die Grünenvorsitzende Claudia Roth, Roger Willemsen, Michel Friedman, Ursula Von der Leyen und viele andere mehr. Die so entstandenen Kurzbiographien bieten uns Einblicke in das Leben von Menschen, von denen wir schon immer gerne mehr wissen wollten. Man erfährt Allgemeines und Privates. Rolf Eden und Roger Willemsen offenbaren sich mit ihrer jeweils individuellen Lebensgestaltung ebenso wie Michel Friedman und Gloria von Turn und Taxis. Es werden aufrichtig und ehrlich Fragen des menschlichen Miteinanders behandelt und diskutiert. Ein jeder beantwortet in den Interviews Fragen nach der Liebe unterschiedlich. Der eine spricht über die Liebe persönlich und aus eigener Erfahrung, der andere geht auf die Liebe zwischen Eltern und Kindern ein, wieder ein anderer lässt allgemeine Fragen zum Thema Liebe anklingen. Die beiden Autoren gehen behutsam und einfühlsam mit ihren Gesprächspartnern um. Sie sind diskret und stellen sich auf ihr Gegenüber ein ohne streng insistierend zu sein. In klugen Zwischentexten vermitteln sie ihre eigenen Eindrücke und Gedanken zu den Gesprächen. Verständnisvoll, einsichtig und fragend reflektieren sie das Gesehene und Gehörte. Margarete Mitscherlich bildet den Schlusspunkt der Gesprächsserie mit ihrer klaren und unumwunden artikulierten Weltsicht, zu der natürlich auch die Liebe gehört. Justus Bender und Jan Philipp Burgard enden das ganze Buch mit einem Fazit über die Liebe, um die es doch immer und ewig bei allen Menschen geht. Ein höchst lebendig zu lesendes, unterhaltsames und kultiviertes "Gesprächsbuch" ist den Autoren Justus Bender und Jan Phillipp Burgard mit ihrer Arbeit gelungen.