Jutta Rabe

 4,8 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Die Estonia.

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Cover des Buches Die Estonia (ISBN: 9783667117151)

Die Estonia

(5)
Erschienen am 01.09.2019

Neue Rezensionen zu Jutta Rabe

Cover des Buches Die Estonia (ISBN: 9783667117151)
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Rezension zu "Die Estonia" von Jutta Rabe

claida
Krasse Recherchearbeit in der viel Herzblut und Mut steckt!

In dem Buch „Die Estonia“ von Jutta Rabe geht um viele Daten, Fakten, Erlebnisse und neue Erkenntnisse zum 25. Jubiläum nach dem Untergang. Es geht um die Fragen ob es ein Anschlag war, ob Atommaterial an Bord war und vieles mehr. Es gibt neue Beweise und neue Erkenntnisse. 

Am 28.09.1994 sank die Passagierfähre Estonia und mit ihr 852 Menschen. Mehrere überlebende Zeugen verschwanden, Videomaterial wurde nachweislich manipuliert, wichtige Erlebnisse plötzlich vergessen, das Wrack wurde manipuliert, die Ladeliste gefälscht, all dies und noch einiges mehr, nur um die Schuld auf einen Konstruktionsfehler zu schieben. So kann alles gar nicht passiert sein! Jutta Rabe stellt aufgrund fundiertem Beweismaterial und Interviews mit Zeugen unbequeme Fragen und hinterfragt Statements. Welche Rolle spielt der russische Geheimdienst? Gab es Schutzgelderpressungen? Es gibt neue Hinweise zu illegalen Ladungen, ungenauen Metalluntersuchungen und viele weitere Beweise einer unfassbaren Tragödie!

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich wusste vorher nichts über die Estonia, da ich bei ihrem Untergang noch nicht geboren war. Das Schicksal der vielen Menschen hat mich sehr berührt und auch wütend gemacht, denn es hätte nie soweit kommen müssen. Jutta Rabe ist für mich eine sehr mutige Frau, die offensichtlich sehr gut recherchiert hat und authentisch die Geschehnisse und ihre Erlebnisse mit Zeugen und Nachforschungen, rüberbringt. Das Buch ist gut gegliedert und der Untergang wird von den unterschiedlichsten Seiten beleuchtet. Trotz allem muss ich sagen, dass es nicht so einfach zu lesen ist, weil viele Abkürzungen, Namen und Fachbegriffe verwendet werden, die ich vorher nicht kannte. Es gibt Bilder von Tauchgängen und Originalbriefen, Zeichnungen uvm. die Details noch mehr verdeutlichen und glaubhaft machen. 

Alles in allem wirkt das Buch authentisch und ließt sich tatsächlich ein bisschen wie ein Thriller. Daher kann ich das Buch nur empfehlen. Es erzählt eine Tragödie und versucht den vielen unschuldigen Opfern gerecht zu werden. Und wer weiß was in Zukunft noch ans Licht kommt, irgendwann wollen doch viele Menschen ihr Gewissen noch erleichtern!

Cover des Buches Die Estonia (ISBN: 9783667117151)

Rezension zu "Die Estonia" von Jutta Rabe

Ein LovelyBooks-Nutzer
Die Estonia

Der Untergang der Estonia hat 852 Menschen das Leben gekostet.

Das Unglück geschah am 28. September 1994 und ist die schlimmste Schiffskatastrophe der europäischen Nachkriegszeit.

Durch einen Zeitungsartikel kam ich auf das Buch von Jutta Rabe.

Ich fand die Story beeindruckend und zugleich auch beklemmend.

Ein Dutzend Männer auf verschiedenen Führungsebenen und Ländern haben es geschafft, diese Katastrophe mit scheinheiligen Ermittlungen, schlampiger Ausführung und wirren Aussagen von vornherein zu manipulieren.

Es ist erschreckend wie viele Falschaussagen getätigt wurden und wie viele Zeugen urplötzlich verstorben oder verschwunden sind.

Du liebst True - Crime? Dann schau dir dieses Verbrechen an.

Cover des Buches Die Estonia (ISBN: 9783667117151)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Die Estonia" von Jutta Rabe

Dr_M
Viele Ungereimtheiten. Leider auch in diesem Buch.

Dass die Estonia nicht so verunglückt sein kann, wie es der Öffentlichkeit erklärt wurde, liegt sehr nahe. Eine schlüssige, mit Tatsachen begründete Unglücksvariante existiert leider ebenso wenig. Die neuen Beweise, die in diesem Buch stehen sollten, sind keine. Dazu stecken zu viele Widersprüche und Mutmaßungen in den Ausführungen.

Nach der offiziellen Unglücksversion verlor die Estonia mitten auf der Ostsee die Bugklappe. Dadurch drang sehr schnell sehr viel Wasser auf die Fahrzeugdecks. Daraufhin bekam das Schiff eine schwere Steuerbordschlageseite und sank schließlich mit dem Heck zuerst in die Ostsee. Unter den wenigen Überlebenden dieser größten Schiffskatastrophe seit dem Untergang der Titanic sind überproportional viele Besatzungsmitglieder und erstaunlich viele Passagiere aus den Decks, die unterhalb der Fahrzeugdecks lagen. Insbesondere dieser Umstand ist im Zusammenhang mit der offiziellen Untergangsversion sehr merkwürdig. Ausgerechnet von den Decks, in die nach dieser Version von oben massiv Wasser gelaufen sein soll, hat es die meisten Überlebenden gegeben. Wie kann das sein? Und hätte nicht die dort befindliche Luft eingeschlossen werden müssen? Und wäre dann nicht die Fähre Kiel oben über Wasser geblieben. Da das nicht passiert ist, liegt die Vermutung nahe, dass von weiter unten ebenso Wasser eingedrungen sein muss.

Wie auch immer: Man wird nichts von alledem je nachweisen können, denn das Tauchen zur Estonia steht nach schwedischen und finnischem Recht unter Strafe, was ebenso merkwürdig ist, denn die Fähre liegt nicht in den Hoheitsgewässern dieser Staaten.

Seltsam ist ebenso, wie die angebliche Unglücksursache ermittelt wurde. Die aus schwedischen, finnischen und estnischen Staatsbürgern zusammengesetzte Kommission kann man nur schwer als nicht befangen einschätzen. Nicht nur ihre Zusammensetzung, sondern vor allem ihre Vorgehensweise beweist dies eindeutig. Zeugen wurden nicht gehört, Beweismittel wurden vernichtet und eine Argumentation gegen die favorisierte Hypothese fand nicht statt.

Das alles erzählt die Autorin zunächst ganz eindrucksvoll. Mehr und mehr verliert dieser Text jedoch seine klare Linie und verfällt in die typische Art von Journalismus, der vorgibt etwas genau zu wissen, dann jedoch nur Andeutungen und Vermutungen präsentiert. Dazu passt auch später die Tauchfahrt mit der Autorin zur Fundstelle der Estonia, die in Pleiten, Pech und Pannen endete. Einzig zwei Metallteile wurden von unten mitgebracht. Nicht gefunden wurden die vermuteten Explosionslöcher an der Steuerbordseite. Sie waren angeblich zugeschüttet worden.

Nun existiert ein Foto eines solchen Loches, was eine Explosion von innen nach außen vermuten lässt. Von der Backbordseite findet man im Buch ein Foto, das angeblich ein nicht gezündetes Sprengstoffpaket zeigen soll. Das würde auf eine Explosion von außen nach innen schließen. Die vom Grund der Ostsee mitgebrachten Metallteile wurden analysiert. Dabei gab es mehrere Expertisen für eine Explosion und eine dagegen.

Am Anfang des Buches wird betont, dass die Estonia überhaupt keine Zulassung für eine Ostsee-Fähre besaß. Dazu wäre nämlich eine weitere Sicherung hinter der Bugklappe nötig gewesen. Die Untersuchungskommission versuchte die Schuld am Untergang der deutschen Werft der Estonia zuzuschieben. Auf diesen Vorwurf und die nicht vorhandene Zulassung wird aber später überhaupt nicht mehr eingegangen. Kurz gesagt: Diesem Buch fehlt einfach eine klare logische Linie. Statt Argumente und Gegenargumente miteinander zu verbinden und dem Leser damit zu helfen, sich einen Überblick zu verschaffen, gleitet das Buch zunehmend in eine diffuse Erzählung über, die dringend eine straffende Hand benötigt hätte.

Mit ihrem Stil erzeugt die Autorin nur eine dunkle und sicher begründete Ahnung, dass hier nichts mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Doch das Ganze ist völlig ungeordnet und in viele Einzelheiten aufgegliedert, die sich zudem auch noch widersprechen. Man vermutet nach dem Lesen dieses Textes noch mehr als vorher, dass es so, wie es offiziell dargestellt wurde, nicht gewesen sein kann. Doch leider kommt man der Wahrheit auch mit diesem Buch nicht wirklich näher.

Allerdings enthält es zahlreiche Fakten, die in der Summe äußerst seltsam sind. Neu war mir zum Beispiel, dass während des Untergangs im Ostseeraum kein Funkverkehr wegen eines angeblichen Störsenders möglich war. Allein dieser nicht bestrittene Umstand ist doch sehr verwirrend.

Man kann nicht sagen, dass dieses Buch nicht lesenswert ist. Mich hat es allerdings mehr verwirrt, als mir Klarheit zu verschaffen.

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