Würde ein Mann eine Sammlung nur über die Männer in der Luftfahrtgeschichte veröffentlichen (und nicht allgemein über "Pionier*innen" – unabhängig vom Geschlecht), wäre der Aufschrei groß. Warum also Biographien speziell über Frauen? Weil der Luftsport zu seinen Anfangszeiten ganz besonders von Männern geprägt war und Bücher über die ersten Ballonfahrten, Gleit- und Motorflüge oder den ersten Transatlantikflug sowieso fast ausschließlich von Männern handelten … Weil die ersten Frauen, die in dieses Metier vorstoßen oder sich gar in ihm behaupten wollten, gegen äußerst große Vorurteile zu kämpfen hatten. Weil es eine Zeit gab, zu der die Geschichten vieler dieser ersten Frauen in der Luftfahrt fast vergessen waren.
Zum Beginn der Luftfahrt ging so man(n)cher davon aus, Fliegen sei nichts für Damen. Doch davon ließen sich die weiblichen Pioniere der Fliegerei nicht beirren. Sie setzten alle zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung, um selbst in die Luft zu kommen. Einige Namen dieser ersten Pilotinnen sind geläufig, andere sind weniger bekannt geworden.
In "Als Frau in die Luft ging" hat die Buchhändlerin Jutta Rebmann einige der ersten großen Frauen in der Luftfahrt zusammengetragen, darunter selbstverständlich auch Käthe Paulus, Melli Beese, Amy Johnson, Thea Rasche, Elly Beinhorn und Jacqueline Cochran – um nur einige zu nennen. Jutta Rebmann füllt "die Namen mit Leben", wie sie selbst schreibt. Das ist ihr gut gelungen, denn es macht Spaß, sich durch die Geschichten der Frauen zu hangeln.
Auch längere Originalzitate und Fotos aus der Zeit kommen nicht zu kurz, so dass man sich gut ein Bild machen kann von den Pionierinnen der Lüfte und ihren historischen Flugapparaten.
Und wer einfach nur mal eben nachschlagen möchte, findet am Ende des Buches die Gelegenheit: Hier hat die Autorin noch einmal die Kurzbiografien von 37 Frauen aus der frühen Luftfahrt aufgeführt.
Mein Fazit: eine sehr lesenswerte Lektüre – zum Schmökern oder auch zum "Vom-Anfang-bis-zur-letzten-Seite-Durchlesen".