Eine spannende Geschichte, die zu Beginn der 90er Jahre spielt und schwerpunktmäßig das Hauen und Stechen "hinter den Kulissen" von Polizeibehörde und Umweltministerium darstellt, wo jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, die "Arbeitsgemeinschaft kritischer Polizisten" scheucht alleman in der Bremer Polizei auf, da man polizeiliche Übergriffe gegenüber Bürgern zur Sprache bringt, und in der Umweltbehörde wird auch jeder geschmiert, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ein amüsanter und lehrreicher Einblick in Behördenabgründe, der zugrundeliegende Kriminalfall gerät demgegenüber fast völlig in den Hintergrund. Und Bremen wird als "Stadt des Mittelmaßes" beschrieben, was in manchen Bereichen durchaus zutreffend erscheint.
Jürgen Alberts
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Die Falle
Alle Bücher von Jürgen Alberts
aufgebockt und abgemurkst
Morden im hohen Norden
Tatort Eifel 3
Familienfoto
Nordeifel Mordeifel
In der Gehirnstation
Mediensiff
Keplers Traum
Neue Rezensionen zu Jürgen Alberts
Rezension zu "Sieben Rosen im Atlantik" von Jürgen Alberts
Klappentext:
Ein Roman von den Kanarischen Inseln, der in die verborgensten Winkel von Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote führt und Geheimnisse enthüllt, von denen Reiseführer nie erzählen.
Während der Ferien auf Teneriffa verliebt sich das Ehepaar Ehrenstein in das kanarische Inselparadies. Hier ein Häuschen zu haben, das wäre ihr Traum. Frohen Mutes machen sich die beiden auf die Suche, ohne zu ahnen, daß siew schon bald in eine aufregende Geschichte verwickelt werden, die ihre Kreise bis nach Gran Canaria und Lanzarote zieht ...
Eigene Meinung:
Dieses Buch entdeckte ich Anfang dieses Monats in Belgien Eupen auf dem Flohmarkt und nahm es kurzentschlossen mit, da im Titel "Rosen" drin war und das Cover sowie Tiotel und Klappentext mir zusagten und mich neugierig machten. Konnte es nicht dort lassen.
Von Jürgen und Marita Alberts habe ich noch nie was gelesen, sie sind beide 1946 geboren, sind verheiratet und leben auf den Kanarischen Inseln. Sie hatten sich während der Ferien in diese Insel (Teneriffa) verliebt und so entstand die Idee zu diesem Roman, der eher gesagt ein Krimi ist.
Die ersten zwei Kapitel gefielen mir ganz gut, bis knapp zu Seite 50, dann wurde es etwas Langweilig und ich blickte nicht mehr ganz durch, da zwei ineinander gehängte Geschichten später zu einer wurden. Erst die letzten 100 von 274 Seiten waren wieder sehr spannend und ich las das Buch bis zum Ende durch. Wollte wissen wie es ausging - es ließ mir sonst keine Ruhe.
Man erfuhr so einiges von den Inseln, Restaurant und Essen, es gibt sogar einige Rezepte darin, da werde ich das ein oder andere nachkochen, habe mir ein leckeres Dessert rausgesucht mit Milch und Eiern und Zucker und Zitrone, Zimt und Salz, außergewöhnlich - aber ich steh auf sowas. Es ist besimmt interessant, die kanarische Küche einmal kennenzulernen.
Auch Gedichte und Lieder waren in diesem Buch vorhanden. Das freut mich immer sehr. Doch die Gerichte sagten mir diesmal mehr zu. Der Schreibstil war nicht ganz mein Fall, aber man konnte es trotzdem gut Lesen. Mit den Hauptprotagonisten wurde ich nicht ganz warm, aber das Ende war ja sehr überraschend - ich freute mich für die Freunde der Insel insgeheim. Ich kenne Leute die auf Gran Canaria sich auch ca. zweimal im Jahr dort mehrere Wochen und Monate aufhalten, die von Österreich kommen und lassen dort auch Bücher frei. Sie liest gerne und ich steh mit ihr in Tauschkontakt und werde ihr dieses tolle Buch rüberschicken und ich denke dass sie sich sehr freuen wird, ein Buch über die Kanarischen Inseln zu bekommen und Lesen zu dürfen. Bin sehr auf ihre Bewertung und Kommentar gespannt.
Vergebe hierfür gut und gerne liebgemeinte 4 Sterne.
Rezension zu "aufgebockt und abgemurkst" von Regine Kölpin
Nein, ich bin keine Camperin! Nicht dass ich dies ablehnen würde, sondern weil es sich ganz einfach nicht ergeben hat, in den letzten Jahren. Gerne jedoch habe ich in meiner Kindheit gezeltet. Und so bin ich per Buch in die Welt des Campens eingetaucht. Ob man nach der Lektüre dieser Anthologie allerdings noch beruhigt campen kann?...
Das Cover:
Erst einmal wirkt das Cover recht gewöhnlich: Ein Wohnwagen, der unter einem blutroten Himmel auf einer saftiggrünen Wiese steht, im Hintergrund ein Wald. Doch beim genaueren Betrachten erblickt man ein wichtiges Detail – da sieht dem Leser doch tatsächlich aus dem Fenster ein Skelett entgegen und auf einer Seite des Wohnwagens lehnt eine Sense. Der Tod campt also mit – so wie man es bereits vom Titel und vom Genre her erwartet.
Das Cover selbst ist matt gestaltet. Der Buchtitel jedoch fällt durch seine erhabene und glänzend gestaltete, ausgefranst wirkende Schrift auf. Auch der Name der Herausgeberin, sowie der Untertitel sind in glänzenden Buchstaben gedruckt. Auffallend ist, dass der gesamte Text auf dem Cover kleingeschrieben ist: aufgebockt und abgemurkst – kurzkrimis für campingfreunde
Die einzelnen Kurzkrimis + Anmerkungen meinerseits:
Ralf Kramp: Uschi mein Sonnenscheinchen
Uschi ist eine wahre Wuchtbrumme, ein richtiges Rasseweib, auch wenn sie so ihre Launen hat. Und so verläuft der Campingurlaub mit ihrem Verehrer nicht gerade zu ihrer Zufriedenheit. Doch offensichtlich beruht diese Verliebtheit des Mannes nicht auf Gegenseitigkeit. Aber oft ist alles ganz anders, als es auf den ersten Blick aussieht. Bei diesem Kurzkrimi konnte ich mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen – auch wenn es für die Beteiligten nichts zu lachen gab. Hervorragend erzählt mit einer gehörigen Portion (schwarzen) Humors.
Jan Schröter: Abenteuerurlaub
Wenn ein Ehepaar, das nicht mehr ein Herz und eine Seele ist, eine Bootstour mit Übernachtungen im Zelt plant, kann dies wohl nur schiefgehen. Wer anderen eine Grube gräbt...
Regine Kölpin: Himmel oder Hölle
Eine Dame, die den Männern auf dem Campingplatz nicht abgeneigt ist, kann schon mal das friedliche Leben der Camper gefährden. Spießer mit Bierbauch und im Feinripp-Unterhemd! Aber dann ist da ja noch der Platzwart...
Bernd Stelter: Boskoop
Bäumchen wechsel dich! Bernd Stelter, bekannt aus dem Fernsehen, wie er leibt und lebt – eine kurze, aber knackige Geschichte, die mich zum Schmunzeln brachte. Zwei Campingplätze in unmittelbarer Nähe sind einfach einer zuviel.
Regina Schlehbeck: Die Krabbe auf der Kribbe
Eine bedrückende Handlung, die in einem krassen Kontrast zu den bisherigen Kurzkrimis steht. Ein Fluss, eine kleine „Wasserratte“, eine Mutter, die sich einen freien Abend ohne Kind gönnt und ein jugendlicher Babysitter – kann so eine Konstellation überhaupt gutgehen?
Tatjana Kruse: Natürlich wild
Ich würde einmal behaupten, dass diese humorvolle Geschichte mein absoluter Favorit in diesem Buch ist. Ich liebe ja den Schreibstil der Autorin, sowie ihren schwarzen Humor, den ich bereits aus anderen Kurzkrimis kenne. Klar – echte Männer sind Wildcamper! Ohne Rücksicht auf Verluste – da wird schon mal ein Bäumchen entfernt – Schwund ist schließlich überall! Doch das sieht der Förster nun mal vollkommen anders und ist „not amused“. Und dann endet alles mit einem gemeinsamen Grillen mit einem Gast.
Peter Gerdes: Greetsieler Gerechtigkeit
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen (Platz-)Nachbarn nicht gefällt. Doch unbeliebte Zeitgenossen machen sich mit ihrem Verhalten Feinde – und die Strafe folgt auf dem Fuß, oder etwa doch nicht?
Jennifer B. Wind: Stille Wasser
Ein Wohnwagen mit einem Schwimmbiotop auf einem romantischen Grundstück – könnte das Leben friedlicher und idyllischer sein? Und so zieht Lydia ihre Bahnen in ihrem geliebten Teich. Aber zweifellos ist es ganz schön schwierig, so ein schönes Grundstück zu finden, um im eigenen Paradies zu leben.
Cornelia Kuhnert: Nur die Harten kommen in' Garten
Auch auf dem Campingplatz gibt es eine Rangordnung, und die begehrten Stellplätze in der ersten Reihe sind leider rar. Ruhe da, in den hinteren Rängen! - oder etwa doch nicht?
Thomas Kastura: Der Mann mit dem schwarzen Kajak
Schade, dies ist tatsächlich der erste Krimi im Buch, der nicht nach meinem Geschmack war. James Bond lässt grüßen – doch leider mag ich keine Agentenfilme! Wer jedoch James Bond und Konsorten toll findet, der wird diesen Krimi wohl lieben.
Klaus-Peter Wolf: Mamis Held
Mami soll nicht traurig sein. Und dafür sorgt Sohnemann auf seine ganz eigene Art und Weise. Doch ob Mami das nun so toll findet, was ihr Sohn da so fabriziert?
Matthias Houben: Häringsblut und Gottesurteil
Zwei Männer alleine unterwegs. Harte Schale, weicher Kern? Der eine trägt kleine Kätzchen über die Straße, der andere kann kein Blut sehen – bei dieser Vorstellung musste ich schmunzeln. Wer wünscht sich nicht solche feinfühligen Platznachbarn...
Christiane Franke: Schillig statt Füssing
So manch einer erhält durch die Heirat lebenslänglich – mitunter die Höchststrafe. Doch nicht jeder will dies akzeptieren. Eine richtige Schadenfroh-Geschichte, wie ich es gerne nenne.
Heinrich Stefan Nölke: first the dogs
Frostige Stimmung in einer eiskalten Landschaft. Schlittenhunde, ein behinderter junger Mann und eine reiche Sponsorin. Und soviel sei verraten – nicht jeder wird überleben! Doch wer wird im wahrsten Sinne des Wortes kaltgemacht?
Jürgen und Marita Alberts: Ein Stier und ein Toter
Eine Klassenfahrt nach Spanien – eine wirklich aufregende Handlung – was bei diesem Genre grundsätzlich ja schon mal nicht schlecht ist (ja, man kann sich über manche der Protagonisten aufregen!). Und wird man aus Schaden klug? Lernt man aus Fehlern?
Jobst Schlennstedt: Im Sterben gefangen
Diese Geschichte wirkte auf mich sehr verwirrend, bedrückend und beklemmend und letztendlich machte sie mich richtig traurig. Ein außergewöhnlicher, aber wirklich sehr gut geschriebener Krimi.
Antjer Böker: Aus dem Ruder gelaufen
Erst nachdenken, dann handeln! Leider macht das nicht jeder und so läuft hier so manches aus dem Ruder. Protagonisten, die weder Reue, noch Unrechtsbewusstsein kennen – arme Welt!
Guido M. Breuer: Wenn es Nacht wird in der Eifel
„Bambi“ und „Klopfer“ – alles andere als lieb und kuschelig. Eine etwas makabre Geschichte, die mir jedoch recht gut gefiel.
Anna Schneider: Familienbande
Mit Oma auf Reisen! - Ein Traum, vor allem wenn Oma die Reise sozusagen sponsert – oder doch eher ein Alptraum? Oma hat so ihre kleinen Geheimnisse – unterschätze nie ältere Leute. Aber die Familie muss ja zusammenhalten. Auch hier habe ich mich beim Lesen sehr gut amüsiert.
Andreas Schmidt: Die letzte Zigarette
Es wird ja immer vor den Gesundheitsschäden durch den Konsum von Zigaretten gewarnt. Eine Geschichte mit so einigen Überraschungen und unerwarteten Wendungen – und das bis zum Schluss.
Olaf Büttner: Tatwerkzeug Häring
...und wieder einmal eine Oma, die es faustdick hinter den Ohren hat – wie ich schon sagte: Unterschätze nie eine ältere Dame. Doch plötzlich kommt Oma nicht heim...
Insa Segebade: Die Füße im Wasser
Kommissar Thomas und seine Frau Lisa machen, jetzt da die Kinder erwachsen sind, endlich wieder einen Campingurlaub. Und prompt treffen sie auch auf luxusverwöhnte Camper. Doch plötzlich verschwindet einer von ihnen.
Richard Birkefeld: Der Hintern von Michael Douglas
Verrückt! Unrealistisch! Völlig abgedreht! Und sooo amüsant! - Sharon Stone, Michael Douglas und Daniel Craig – halb Hollywood hat sich in diesem Kurzkrimi versammelt.
Manfred C. Schmidt: Esens-Hamburg-Wulfen
Oh nein! Eine Mafiageschichte! - Fast so schlimm wie eine Agentengeschichte! - Dachte ich! Doch dann war ich positiv überrascht über den unerwarteten Verlauf des Krimis mit den nordischen Mafiosis, allesamt mit witzigen Namen. Ein amüsanter und sehr gelungener Abschluss dieser Anthologie. Hier stimmt die Redensart „Ein guter Schluss ziert alles“.
Meine Meinung / Gesamteindruck:
Ich lese gerne Kurzkrimis, da man sie zwischendurch, wenn man gerade einige Minuten Zeit hat, zu lesen, genießen kann. Ich persönlich liebe hier vor allem die humorvollen Krimis, gerne mit einer Prise schwarzen Humors gewürzt.
Ganz besonders geliebt habe ich in dieser Anthologie jedoch den Krimi von Tatjana Kruse, von der ich bereits einen anderen Kurzkrimi gelesen hatte, der mir ebenfalls sehr gut gefiel. Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Aber auch Anna Schneiders Kurzkrimi konnte mich durchaus überzeugen.
Leider gab es, wie es in Anthologien, durch die unterschiedlichen Schreibstile (fast) unvermeidbar, auch Geschichten, die nicht so ganz meinem nicht so Lesegeschmack entsprachen, jedoch waren dies glücklicherweise doch eher die Ausnahmen – die Mehrzahl der Krimis kamen sehr gut bei mir an.
Sehr gut gefiel mir, dass im Anhang die Autoren in einem kurzen Porträt vorgestellt werden. Perfekt wäre dies gewesen, hätte es zu den einzelnen Biographien noch ein Foto des jeweiligen Autors gegeben.
Ob man nach dem Lesen dieser Sammlung an Kurzgeschichten noch beruhigt seine Tage und Nächte im Zelt verbringen kann, das kann ich allerdings nicht garantieren – wie immer gilt hier: Lesen auf eigene Gefahr.
Fazit:
Eine bunte Mischung von 24 Kurzkrimis, nicht nur für Campingfans. Ob nun im Zelt, im Wohnwagen, oder im Wohnmobil – der Tod lauert überall. Ernste und düstere Geschichten, aber auch humorvolle Handlungen bieten eine tolle Abwechslung. Von der eher kurzen, knackigen Geschichte, bis hin zu den umfangreichen Handlungen ist hier für jeden Geschmack etwas vertreten. Die Zusammenstellung war ein echter Glücksgriff, lediglich eine einzige Geschichte entsprach gar nicht meinem Geschmack – wobei dieser Kurzkrimi sicherlich vielen anderen Lesern gefallen wird. Von mir erhält das Buch eine Leseempfehlung, sowie 5 Sterne.
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Zusätzliche Informationen
Jürgen Alberts wurde am 04. August 1946 in Kirchen/Sieg (Deutschland) geboren.
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