Rezension zu "Irmgard Keun in Köln" von Jürgen Egyptien
Irmgard Keun - die wohl wichtigste Literatin des Berlin der 20er Jahre und ihre Zeit in Köln wird im Büchlein der Reihe "Stationen" aus dem Morio Verlag dargestellt - in Wort und Bild - auf den Punkt - informativ und kurzweilig.
Das Buch ist durchzogen mit interessanten und aussagekräftigen Fotografien historisch und aktuell, mit Abbildungen von Plakaten, Buchcovern, Dokumenten u. v. m.
Die textlichen Beiträge sind flüssig und informativ zu lesen, überhaupt nicht trocken, obwohl sachlich geben sie all das wider, was man zum Thema wissen möchte, gestatten einen Blick in die Kölner Lebensphase der Schriftstellerin - die den größten Teil ihres Lebens hier verbrachte. Außerdem erhält man einen Einblick in Köln zu verschiedenen Zeiten des Lebens der Irmgard Keun, nicht nur biografisch, sondern historisch sehr interessant und im Zusammenhang betrachtet extrem informativ.
Leseprobe:
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Es spricht für die Raffinesse von Keuns Erählen, dass sie mit dem Lied indirekt die Klage über die Gottverlassenheit und Eisamkeit des Menschen anklingen lässt. Auch die Nennung des Gasherd wirkt im Blick auf den kollektiven Suizid der ganzen Familie als antizipierender narrativer Akt.
Man sieht, dieses Büchlein ist tiefsinnig, geht in die Tiefe und beleuchtet direkt und lebendig. Wundervoll - ich liebe diese Reihe !!!