Rezension zu "Fahrenheit 451: (Fremdsprachentexte) von Köhn. Norbert (1991) Taschenbuch" von Köhn. Norbert
lysala_sternIn Bradburys Fahrenheit 451 geht es um Guy Montag, der als Feuerwehrmann sein Geld damit verdient Bücher zu verbrennen. Bücher sind gefährlich und verderben die Menschen. So ist zumindest die Ansicht der Regierung. Die Menschen sollen Spaß haben und keiner soll sich durch die Intelligenz der wenigen bedroht fühlen.
"Not everyone born free and equal, as the Constitution says, but everyone made equal." (S. 77)
Eine Kritik, die man auch auf die Stirn der heutigen Generationen zu schreiben vermag. Wer nicht gleich ist, wird gleich gemacht, ohne die Chancen, die eine Ungleichheit bieten kann auch nur in Betracht zu ziehen.
Guy lernt Clarisse kennen, ein junges Mädchen, dass die Geschehnisse hinterfragt, dass Löwenzahn am Kinn reibt und Nüsse sammelt. Sie weiß noch, wie der Regen schmeckt und in ihrer Familie unterhält man sich. Guy ist verwirrt und anfangs abgeschreckt, jedoch als sie weg ist, vermisst er sie, will sie suchen gehen. Sie ist zum Opfer ihrer Zeit geworden, in der es verboten ist langsam zu fahren.
Er erinnert sich an einen alten Mann, den er ein Mal im Park kennen gelernt hat, mit dem er sich über die alten Zeiten unterhalten hatte, als es noch Universitäten gab, an denen mehr als Atom-Ingenieurs-Studien unterrichtet wurden. Da seine Frau kein Verständnis für seine Lage hat und lieber weiter über drei Wände hinweg (Fernsehwände) gescriptete Unterhaltungen mit der Familie führt, begibt er sich auf die Suche nach diesem Mann, in der Hoffnung, dass er ihn erklären kann, wie es zu dieser Gesellschaft kommen konnte.
Ein gelungener Roman, der nicht nur der damaligen Gesellschaft den Spiegel vor hält. Was machen wir, wenn wir unsere Herkunft, auch unsere kulturelle vergessen? Rennen wir dann in unseren Untergang? Vergessen wir Mitgefühl, Liebe und Zuneigung? Haben wir das schon vergessen?
Sie wir näher an diesem Szenario als wir denken? Heute werden ganze Zeitungsartikel schon in wenigen Sätzen zusammengefasst, damit man ihn nicht ganz lesen muss, als Zeitoptimierung, kommen bei uns als nächstes tatsächlich nur noch Schlagzeilen? Wie weit sind wir dnan noch vom Verbot der Literatur entfernt?
Das Buch hat trotz dessen es in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts geschrieben wurde, nichts an seiner Brisanz verloren, ganz im Gegenteil, es hat an ihr gewonnen, denn die Szenarien, die Bradbury damals beschrieb, sind heute teilweise schon eingetroffen!