Ich muss sagen, ich tue mich etwas schwer mit der Rezension zu Erbin des Chaos von K.K. Summer. Aber ich wollte unbedingt eine schreiben, da ich bisher online absolut nichts am Meinungen oder Bewertungen zu dem Buch finden konnte.
Kürzlich wurde ich auf den Wortschatten Verlag aufmerksam gemacht und da ich kleine, neue Verlage immer gerne ausprobiere und unterstütze, habe ich mir ein Buch ausgesucht und es bestellt. Der Klappentext von Erbin des Chaos klang auch echt gut.
Das Buch ist recht dünn mit gut 260 Seiten, schlicht gestaltet und vom Cover her für mich eher mäßig ansprechend. Aber viel wichtiger, der Inhalt!
In der Geschichte geht es um Raik, der mit seinem Vater in einer Waldhütte in Norwegen lebt und Fenni, ein geheimnisvolles Mädchen, was Raik eines Tages im Wald findet und welches die Familie bei sich aufnimmt. Es stellt sich später heraus, dass Fenni eine Gestalt aus der nordischen Mythologie ist und die beiden ziehen zusammen los, um eine Aufgabe zu erledigen.
Am Anfang habe ich mich sehr schwer getan. Ich kam schlecht in die Geschichte rein, die in weitesten Teilen aus Raiks Sicht in der dritten Person erzählt wird. Es geht aber auch total schnell los. Im Prolog findet Raik Fenni als Kind, im ersten Kapitel sind sie dann schon erwachsen und Fenni verrät ihr Geheimnis und es geht los auf die Reise. Ich hatte direkt den Eindruck, dass hier viel Potential liegen geblieben ist. Ich konnte in der Kürze keinerlei emotionale Verbindung zu den beiden Protagonisten aufbauen.
Und so jagen wir weiter durch die Geschichte. Die verschiedenen Stationen von Fennis und Raiks Reise reihen sich schnell aneinander. Dabei ist die Ausgestaltung der verschiedenen Settings auch eher so mittelmäßig gelungen, alles bleibt ziemlich gleichtönig und blass. Die Nebencharaktere, die uns auf dem Weg begegnen, konnten mich auch nicht wirklich überzeugen. Am ehesten noch Thor. Allerdings bleiben sie alle recht blass, genau wie die beiden Protagonisten.
Viele Situationen waren für mich auch unlogisch und ich habe mehr als einmal das Buch zur Seite gelegt und laut „Hä?“ gesagt. Im letzten Dritten nahm die Geschichte an Fahrt auf und ging dann auch relativ schnell vorbei. Das Ende fand ich persönlich nicht gelungen.
Ich finde die Idee und den Plot gar nicht schlecht, das hatte Potential. Aber die Umsetzung konnte mich einfach nicht recht überzeugen. Die Welt und die Charaktere blieben für mich blass. Es war alles etwas oberflächlich beschrieben. Schon nach den ersten paar Seiten hatte ich den starken Eindruck, ein Erstlingswerk in den Händen zu halten. Da bin ich mir bei der Autorin nun aber nicht sicher. Ich habe eine K.K. Summer gefunden, die schon mehrere Bücher veröffentlicht hat. Erbin des Chaos findet sich allerdings nicht auf ihrer Homepage.
Wie auch immer. Gute Idee, Umsetzung für mich verbesserungswürdig. Potential ist aber da!