Rezension zu "Die innere Sonne - Plotins Lehre vom Einen" von K.O. Schmidt
Unsere Seele ist ihrem Wesen nach etwas Göttliches und gehört der geistigen Welt an und kann in freier Selbstbestimmung Leid und Unglück überwinden. Das lehrte der antike Philosoph und Mystiker Plotin. Er lebte im dritten Jahrhundert nach Christus in Alexandreia und später in Rom. Sein Denken prägte die abendländische Philosophie im höchsten Maße. Selbst Goethe und Rilke fühlten sich dem Neuplatoniker verwandt. K. O. Schmidt sah in der Lehre Plotins ein Spiegelbild der eigenen Überzeugung, dass hinter dem Schein des Unvollkommenen oder Schlechten in der Welt eine andere Wirklichkeit existiert: Eine geheime Einheit und Harmonie aller Dinge. Wie andere Mystiker lehrte Plotin den Stufenweg zur Erleuchtung und zum Einssein mit dem Einen. Dieser Weg beginnt mit der Beherrschung und Veredelung der irdischen Natur und Standfestigkeit gegenüber den Lockungen der Sinne usw. Indem die Seele so der Freiheit immer näher kommt, bringt sie allmählich den göttlichen Teil ihres Wesens zum Leben. Die Seele beginnt wieder sich vom Geiste leiten zu lassen und nicht von den Sinnen. Deshalb lautet die Botschaft des antiken Philosophen " Alles ist innen - und alles ist gut!" In diesem Sinne kann auch ich sagen eine sehr gute Lehre und ein gutes und lehrreiches Buch.