Unschöne Hülle mit beeindruckendem Kern
Elias Raatz lädt zum Poetry Slam. 28 Poetinnen und Poeten werden auf den etwa 200 Seiten vorgestellt und slamen was das Zeug hält.
Von komödiantisch sozialkritisch bis politisch engagiert ist alles vertreten. Im einen Moment möchte man lachen und beim nächsten Text schon wieder weinen, die meisten haben aber eines gemeinsam: sie regen auf unterhaltsame, lockere Art zum Nachdenken an. Man fühlt sich regelrecht in die erste Reihe vor der Bühne versetzt. Die Künstler wurden hier wunderbar vielfältig ausgewählt, nicht nur in ihren Inhalten und gewählten Darstellungsformen von Prosa bis Lyrik, sondern auch in Bezug auf Alter, Herkunft und Erfahrung.
Mein einziger, großer Kritikpunkt ist die mangelhafte Gestaltung. Optisch ist das Buch, im Gegensatz zum Inhalt, irgendwo im letzten Jahrhundert stehen geblieben, wirkt laienhaft und langweilig. Bei so einem modernen, kreativen Inhalt hätte ich mir da etwas mehr Fetz gewünscht.
Insgesamt aber eine schöne Lektüre, die man in kleinen Bröckchen zwischendurch immer wieder gern zur Hand nimmt.