Kai Brodersen

 3,9 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Die Sieben Weltwunder, Pilsken und Pailletten und weiteren Büchern.
Autorenbild von Kai Brodersen (©)

Lebenslauf

Kai Brodersen war Professor für Antike Kultur an der Universität Erfurt und Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur Antike.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Dacia felix (ISBN: 9783911527071)

Dacia felix

Erscheint am 01.04.2025 als Gebundenes Buch bei Frölich & Kaufmann.

Alle Bücher von Kai Brodersen

Cover des Buches Die Sieben Weltwunder (ISBN: 9783406453298)

Die Sieben Weltwunder

(4)
Erschienen am 16.11.2006
Cover des Buches Pilsken und Pailletten (ISBN: 9783945934371)

Pilsken und Pailletten

(3)
Erschienen am 01.09.2015
Cover des Buches Ich bin Spartacus (ISBN: 9783896788238)

Ich bin Spartacus

(1)
Erschienen am 01.03.2010
Cover des Buches Fummel und Flamme (ISBN: 9783960890256)

Fummel und Flamme

(1)
Erschienen am 15.09.2016
Cover des Buches Höhepunkte der Antike (ISBN: 9783896789631)

Höhepunkte der Antike

(1)
Erschienen am 01.01.2011
Cover des Buches Dacia felix (ISBN: 9783911527071)

Dacia felix

(0)
Erscheint am 01.04.2025

Neue Rezensionen zu Kai Brodersen

Cover des Buches Antike global (ISBN: 9783806244489)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Antike global" von Stanley Burstein

Kristall86
Verständlich erklärt

Klappentext:

„…Diese kleine Geschichte der Welt zwischen 1000 v. Chr. und 300 n. Chr. löst sich souverän aus der eurozentrischen Perspektive und weitet den Blick auf eine Antike vom Pazifik bis zum Atlantik. In dieser Zeit entstanden dort aus einer Vielzahl regionaler Staaten eine kleine Anzahl großer Imperien: Das Jin-Reich in China, das sassanidische Persien und das Römische Reich beherrschten mehr als die Hälfte der damaligen Weltbevölkerung.

Der emeritierte Professor für Alte Geschichte Stanley Burstein ist einer der bedeutendsten Althistoriker seiner Generation. In diesem Buch fasst er seine Erkenntnisse aus Jahrzehnten der Forschung zur antiken Globalgeschichte zusammen….“


Autor des Buches ist Stanley Burstein. Wenn einer über die Thematik Bescheid weiß, dann er! In diesem Plädoyer bespricht er mit uns Lesern eine gewisse Epoche der Antike. Gähnend langweilig denken Sie? Falsch gedacht! Burstein vermittelt hier auf äußerst spannende aber auch verständliche Weise Wissen mittels seiner ganz persönlichen Art. Hier geht es um Macht und Fall von Großreichen, um das Warum und Wieso, um globale Handelswege um warum diese so eine wichtige Bedeutung hatten und auch noch haben! Er beleuchtet die Dinge mit so einer besonderen Sichtweise, dass man nur so staunt und hier und da Anzeichen eines Krimis, Thrillers oder Romans entdeckt, aber es ist nunmal unsere Geschichte wie sie wahr! Burstein zeigt auf, was die Völker der Antike vorgegeben haben und was auch momentan noch aktiv ist von deren Austausch, ihren Religionen, der Wirtschaft untereinander. Als Leser merkt und begreift man schnell, welche Macht das Handeln von damals bis heute noch hat(te) und welche Weltgeschichte sie damit eigentlich geschrieben haben. 

Fazit: ein äußerst kompaktes und wunderbar verständliches Werk zum Thema „Antike und diese verstehen können und wollen“! 5. von 5 Sterne!

Frankreichs "Großes Jahrhundert"

Lothar Schillings Buch über die Geschichte Frankreichs im 17. Jahrhundert ist ein weiterer gelungener und lesenswerter Band aus der Reihe "Geschichte kompakt". Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft hat diese Reihe eigens für den universitären Lehrbetrieb entwickelt. Dank der übersichtlichen Gliederung und der einfachen, verständlichen Sprache eignet sich Schillings Buch hervorragend als Einstiegslektüre für Studierende und andere Leser, die sich näher mit der Geschichte Frankreichs unter den ersten drei Bourbonenkönigen beschäftigen wollen. Allerdings ist der Band strukturgeschichtlich und analytisch angelegt. Einen chronologischen Überblick zur Ereignisgeschichte zwischen dem Ende der Religionskriege 1598 und dem Tod Ludwigs XIV. 1715 bietet Schilling nicht. Wer an einer eher ereignisgeschichtlichen Darstellung interessiert ist, die zudem auch bestimmte Personen (Könige, Minister) stärker in den Blick nimmt, dem sei als zusätzliche Lektüre der erste Band von Klaus Malettkes Bourbonen-Trilogie empfohlen (erschienen 2008 bei Kohlhammer). Der Band deckt den gleichen Zeitraum ab wie Schillings Buch, die Herrschaft Heinrichs IV., Ludwigs XIII. und Ludwigs XIV. Die beiden Bücher ergänzen einander sehr gut.

Staaten und Gesellschaften der Frühen Neuzeit können auf Studierende und historisch interessierte Laien leicht fremdartig und exotisch wirken. Autoren von Überblicks- und Einführungswerken müssen viel Erklärungsarbeit leisten, damit verständlich wird, wie vormoderne Staaten und Gesellschaften aufgebaut waren und funktionierten. Schilling hat sein Buch in drei Teile gegliedert. Am umfangreichsten ist der erste Teil. Er bietet einen Überblick zur Landeskunde, zum politischen System und zur Gesellschaftsordnung Frankreichs im "langen" 17. Jahrhundert. Schilling behandelt Aspekte wie Geographie, Demographie, Wirtschaft, Sozialstruktur, Bildungswesen, Regierungsinstitutionen, Verwaltung und Steuerwesen. Der Autor entwirft das Bild eines Königreiches, das von moderner Staatlichkeit noch weit entfernt war, aber bereits zur politischen Einheit gefunden hatte und das Potential für die Weiterentwicklung zum Nationalstaat besaß. Die Bourbonen profitierten vom Werk ihrer Vorgänger, der Kapetinger und der Valois-Könige, die im Laufe von Jahrhunderten Schritt um Schritt ein territorial geschlossenes Herrschaftsgebiet aufgebaut hatten.

Im zweiten Teil betrachtet Schilling Frankreichs Rolle im europäischen Mächtesystem des 17. Jahrhunderts. In Abhängigkeit von den personellen Konstellationen an der Regierungsspitze und der internationalen Großwetterlage verfolgte die französische Krone verschiedene außenpolitische Strategien. Leitmotiv der zwischen Defensive und Offensive schwankenden Außenpolitik war - wie schon im 16. Jahrhundert - der Kampf gegen die Habsburger. Phasen, in denen Frankreich auf eine Kooperation mit den Habsburgern setzte, gab es auch, aber sie blieben kurz. Das 17. Jahrhundert war für Frankreich ein Jahrhundert der Kriege. Schilling beurteilt sowohl Frankreichs Teilnahme am Dreißigjährigen Krieg als auch die späteren Kriege Ludwigs XIV. auffallend kritisch. Er ist der Meinung, dass die Bourbonen die von den Habsburgern ausgehende Bedrohung für Frankreich überschätzt hätten. Ludwig XIV. hielt an der Linie des Kardinals Richelieu fest, wonach die Außenpolitik und die Schwächung der Habsburger wichtiger seien als Reformen und Konsolidierung im Innern. Schilling verweist auf die schädlichen Auswirkungen der vielen Kriege auf Frankreichs innere Verhältnisse (erdrückende Steuerlast; Reformstau). Zwar gelang es Ludwig XIV., Frankreich territorial weiter zu arrondieren. Doch ungewollt ebnete der König den Weg für Englands Aufstieg zur Weltmacht. In seiner starren Fixierung auf die Kontinentalpolitik zog Ludwig XIV. nie die Möglichkeit in Betracht, dass England zu einem ärgeren Rivalen werden könnte als das Haus Habsburg.

Der dritte Teil ist der Innenpolitik gewidmet. Schilling untersucht eine Reihe von Aspekten: Die - von mancherlei Rückschlägen begleitete - Stabilisierung der inneren Verhältnisse nach dem Ende der Religionskriege; das Ringen um die politische und militärische Neutralisierung der Hugenotten; Erfolg und Misslingen verschiedener Reformprojekte; die Bewältigung von Krisen wie der Fronde (1648-53); das Verhältnis zwischen Krone und Bevölkerung; Wirtschafts- und Kulturpolitik. Schilling zieht eine gemischte Bilanz der Entwicklung Frankreichs im 17. Jahrhundert. Positiv beurteilt er die schrittweise Stärkung der Monarchie und die innere Befriedung des Königreiches, die kulturelle Blüte, die Verbesserungen in der Verwaltung. Negativ bewertet er, dass die Innenpolitik in der zweiten Jahrhunderthälfte rigoros den Erfordernissen einer ambitionierten, unnötig aggressiven Großmachtpolitik untergeordnet wurde. Wichtige Reformen kamen entweder nicht über das Stadium der Planung hinaus oder hatten aufgrund kriegsbedingter Belastungen nicht den gewünschten Erfolg (so etwa viele wirtschaftspolitische Maßnahmen des Ministers Colbert). Schilling stellt klar, dass Frankreich unter seinen Möglichkeiten blieb, sein Entwicklungspotential nicht ausschöpfte. Zwischen 1598 und 1715 erlebte das Land keinen Entwicklungsschub, vor allem nicht in ökonomischer Hinsicht. Die Landwirtschaft stagnierte; im Außenhandel und im Bankwesen blieb das Königreich im Vergleich zu England und den Niederlanden zweitklassig. Durch Kompromisse mit dem Adel und anderen sozialen Gruppen zementierte Ludwig XIV. eine konservative politische Ordnung, die im 18. Jahrhundert zum Hemmschuh für die Entwicklung Frankreichs werden sollte.

Zuletzt geht Schilling der Frage nach, ob die politische Ordnung Frankreichs im 17. Jahrhundert als Absolutismus bezeichnet werden kann. Erwartungsgemäß schließt er sich dem Tenor der neueren Forschung an, die vom Absolutismus-Konzept abgerückt ist. Schilling gibt zu bedenken, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit unterschieden werden muss: Die sogenannte "absolute Monarchie", von der die Zeitgenossen sprachen, war ein Ideal. So sehr die königliche Propaganda auch den absoluten Charakter der Monarchie betonte, die Herrschaftspraxis war alles andere als absolutistisch. Diese abschließenden Erörterungen runden einen Band ab, an dem es wenig zu kritisieren gibt. Bedauerlich ist der Verzicht auf Landkarten und Stammtafeln. Es hätte auch nicht geschadet, wenn Schilling seine Darstellung um ein Kapitel zur Forschungsgeschichte ergänzt hätte. Gerade Einsteigern dürfte bei der Lektüre nicht klar werden, wie sehr sich das heutige Bild der französischen Geschichte unter Ludwig XIV. von früheren Deutungen unterscheidet. Davon abgesehen ist das Buch rundherum gelungen. Es wäre interessant zu wissen, wieviele Leser der Band seit seinem Erscheinen 2010 gefunden hat. Erfahrungsgemäß fristet die französische Geschichte, zumal die der Frühen Neuzeit, ein Schattendasein im Lehrangebot deutscher Universitäten. Zum Teil ist das dem Mangel an deutschsprachiger Grundlagenliteratur geschuldet, die Studierenden die Scheu vor diesem zunächst exotisch anmutenden Thema nimmt. Wagemutige Dozenten, die Seminare zur Geschichte Frankreichs im "Grand Siècle" anbieten wollen, verfügen jetzt mit Schillings Buch über eine hervorragende strukturgeschichtliche Einführung. 

(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im März 2016 auf Amazon gepostet)

Cover des Buches Pilsken und Pailletten (ISBN: 9783945934371)
marstravellers avatar

Rezension zu "Pilsken und Pailletten" von Kai Brodersen

marstraveller
Krimi mit schillernder Hauptfigur und außergewöhnlichem Sprachstil

Die Geschichte um den Mordfall, in den der Kioskbesitzer Nobbe unfreiwillig verwickelt wird, fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Der Kriminalfall ist sehr gut aufgebaut, alles wirkt gut recherchiert und plausibel und jedes Puzzleteil, das im Verlauf der Handlung ins Spiel gebracht wird, findet, während sich die Geschichte weiter entfaltet, seinen passenden Platz, so dass am Ende für den Leser ein Gesamtbild entsteht, dass keine Fragen offen oder Informationen vermissen lässt.


Der Protagonist Jens Nobbe, der sein wahres Alter vehement verheimlicht, auf eine bewegte Vergangenheit als Travestie-Künstler und Edel-Escort zurückblicken kann und der seine Einnahmen aus dem Kioskbetrieb ab und zu mit einem seiner langjährigen Stamm-Klienten aufbessert, wirkt sehr sympathisch und wunderbar lebendig. Ich bin froh, dass der Autor seinen Plan verwirklicht hat und Nobbe noch weitere Fälle lösen lässt, denn man möchte dieser Figur unbedingt wieder begegnen. (Band 2 der Reihe ist unter dem Titel „Fummel und Flamme“ bereits erschienen.)


Die Geschichte lebt zwar hauptsächlich durch den bezaubernden Ich-Erzähler, aber auch alle anderen Figuren wirken erfrischend lebendig. Auch wenn bei der Figurenzeichnung ab und zu ein Klischee bedient wird, geschieht dies stets auf eine spielerische, teilweise auch ironisch gebrochene Weise, so dass man die Beschreibung mit einem wohlwollenden Lächeln quittiert und sich dabei das Augenzwinkern des Erzählers vorstellen kann.


Die Sprache des Ich-Erzählers war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, wirkte sie doch stellenweise arg geschwollen oder überzogen. Aber nachdem ich mich eingelesen hatte, empfand ich den Sprachduktus herrlich erfrischend, humorvoll und mit einer geschmackvollen Prise Selbstironie versehen. Vor allem passt die Ausdrucksweise wunderbar zu der Figur, fast wie eine zweite Haut, die Nobbes Wesen sehr anschaulich widerspiegelt.


Nicht ganz überzeugt war ich allerdings von der Art, wie die Liebesgeschichte zwischen Nobbe und Paul dargestellt wird. Die Entwicklung ging mir einfach viel zu schnell. Dass die beiden Männer, nachdem sie gerade mal einen halben Tag und zwei Nächte miteinander verbracht haben, sich am Telefon sofort ihre gegenseitige Liebe gestehen und eine Woche später schon konkret planen, zusammenzuziehen und gemeinsam ein Haus zu kaufen, wirkte auf mich doch relativ unrealistisch und passte eigentlich auch nicht so ganz zu dem, was man über Nobbes Leben (und auch über Paul) erfahren hat. Eine größere Zeitspanne wäre meiner Meinung nach für die Entwicklung der Beziehung überzeugender gewesen. Dennoch hat man schnell das Gefühl, dass diese beiden Männer hervorragend zueinander passen und einander ergänzen, was mich mit dem rasanten Tempo wieder etwas versöhnt hat.


In Bezug auf die Zeitstruktur enthielt der Text für mich einige Unstimmigkeiten. So passen die Kapitelüberschriften nicht immer zum Text: Bei der Feier im Kiosk nach Nobbes Rückkehr aus Hamburg ist z. B. von Dienstagnachmittag die Rede, obwohl die Kapitelüberschrift und auch der allgemeine Handlungsverlauf einen Mittwoch als Datum vorgeben. Zwei Kapitel, die mit „Sonntag“ überschrieben sind, berichten davon, dass Rafik die Schule schwänzt und die Angestellten der benachbarten Sparkasse ihre Mittagspause am Kiosk verbringen, was beides natürlich nicht an einem Sonntag stattfinden würde.


Wegen der wie im Zeitraffer sich präsentierenden Liebesgeschichte und den Unstimmigkeiten bei der Datierung bleibt es bei „nur“ vier Sternen für einen ansonsten sehr lebendig und spannend erzählten Krimi, der mit originellem Lokalkolorit, einer ausgefeilten Sprache, einer absolut liebenswerten Hauptfigur und teilweise herrlich schrägen Nebendarstellern begeistern kann.

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