…wobei es natürlich fraglich ist, ob es gut ist, in diesen Pandemie-Zeiten so ein Buch zu lesen. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Muntert es einen auf, zeigt es einem neuen Wege, lernt man etwas anderes kennen? Hilft es bei irgendetwas?
Das denn nicht unbedingt, aber es spiegelt die Realität gut wider. Anhand zweier Familienschicksale wird der Leser mitgenommen und erlebt sozusagen an der Basis, was alles an Sorgen, Nöten, Problemen und Kummer auf die jeweiligen Personen zukommt. Und wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind – auch das Warum wird gut erklärt. Der Kampf gegen das Virus wird auch zum Kampf gegen den Nachbarn, zur Entfremdung zwischen Freunden, führt zu Missverständnissen und Brüchen.
Sicher, manches fand ich eher zum Kopfschütteln …. Jack, der Arzt, der so vehement auf all die Einhaltung der Regeln drängt – und sie dann selber „vergisst“. Juliette, die keine Maske tragen darf, aber Ihre Kinder könnten das sehr wohl…nein, lieber setzt sie sich Anfeindungen und sogar Angriffen aus. Frederick, der am Ende ist mit seiner Firma und dann überlegt, einen Mord zu begehen….
Das eher eingeschobene Schicksal der jungen Flüchtlingsfrau Zola - Stand September 2021 dann – ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt nötig war für dieses Buch. Um zu zeigen, dass es auch hiermit noch schlimmer werden wird?
Fazit – wer mag, kann es ganz gut lesen. Die Sprache des Autors ist klar und verständlich und er hat es auch gut geschafft, die jetzige Zeit zu schildern. Hoffnungsschimmer irgendwo? Wenig. Aber ganz klar: „wir haben nur dieses Leben. Etwas, das man nicht kaufen kann, das aber auch nicht durch eine Pleite kaputt geht“. Wird es mal wieder „normal“ werden, also so wie wir das Leben vorher kannten? Das ist und bleibt fraglich ……