Cover des Buches Faustus (ISBN: 9783944866031)
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Rezension zu Faustus von Kai Meyer

Eine spannende Trilogie um Doktor Faustus

von -nicole- vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein historischer Abenteuerroman über den wohl berühmtesten Schwarzkünstler des 16.Jahrhunderts. Spannend, mysteriös und lesenswert!

Rezension

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-nicole-vor 6 Jahren
Die Faustus-Trilogie

Im Jahr 1515: Um Doktor Johannes Faustus ranken sich unzählige Mythen – als angeblicher Schwarzkünstler und Magier der dunklen Mächte wird er von der Kirche gnadenlos gejagt. Begleitet wird er von seinem Schüler, dem jungen Mann Christof Wagner, der seinen Meister anfangs noch nicht recht einzuschätzen weiß – stimmen die vielen Gerüchte, die er über Faustus gehört hat? Ihre gefährliche Flucht führt sie durch labyrinthische Geheimgänge, dunkle Kerker, verfluchte Schlossruinen bis hin zu den Fundamenten des Vatikanpalastes. Dort erfahren sie von einer teuflischen Intrige – der Borgia-Palast schmiedet finstere Pläne, die ganz Europa ins Verderben stürzen könnte. Nach und nach kommen Faustus und Wagner hinter das dunkle Geheimnis…
Auf ihrem gefährlichen Weg haben Faustus und Wagner zwei Verbündete, die geheimnisvoller nicht sein können – können die Gefährten das Unheil aufhalten oder ist ihr Vorhaben schon bald zum Scheitern verurteilt?

Kai Meyers Faustus-Trilogie, auch bekannt als „Die neue Historia des Dr. Faustus“, erschien erstmals in den Jahren 1996 und 2000 (die Printausgabe des Sammelbandes erschien im Jahr 2007, das aktuelle eBook 2014). Dieser enthält folgende Einzelbände:

Band 1: Der Engelspakt
„Sein Name geisterte durch Studierzimmer und Gelehrtenstuben, durch Thronsäle und Fürstengemächer. Man kannte ihn im Norden wie im Süden, und die Pfaffen predigten seine Verdammnis von den Kanzeln. Er war Doktor Faustus – Chiromant, Aeromant, Pyromant und Hydromant -, und ich bin stolz auf jedes Jahr, das ich an seiner Seite verlebte.“ (Christof Wagner) – Seite 31, eBook

Band 2: Der Traumvater
„Mephisto folgte seinem Meister überall hin, wenngleich er sich am Tage außer Sichtweite hielt. Nur bei Nacht pirschte er sich gelegentlich in unsere Nähe. Dann glühten seine Augen im Schatten und erinnerten Faustus an etwas, über das er nicht sprach. Mit niemandem.“ – Seite 26, eBook

Band 3: Die Engelskrieger
"Ihre Haltung, ja, ihre schiere Anwesenheit an diesem Ort strahlte etwas Rituelles aus, eine Geste des Wiedererkennens und der Demut, so als hätte alles andere um sie herum aufgehört zu existieren.“ – Seite 56, eBook

Über Doktor Johannes Faustus, dem berühmtesten Schwarzkünstler des 16. Jahrhunderts, und seinem angeblichen Pakt mit dem Teufel wurden viele Romane, Erzählungen und Gedichte verfasst. Zu den berühmtesten gehört natürlich die Faust-Interpretation von Goethe, aber auch die Werke von Thomas Mann oder Christopher Marlowe sind sehr bekannt. Zugegeben, ich habe von den vielen Werken natürlich gehört, gelesen habe ich sie bisher aber noch nicht – Kai Meyers Trilogie um Doktor Faustus ist meine erste Begegnung mit der Figur. Daher kann ich keine Vergleiche zu anderen Büchern anstellen.
Nun aber zur Romanreihe: Sie ist eine Mischung aus historischem und abenteuerlichen Roman mit einer guten Portion Mystery. Die drei Bände sind aus Sicht von Christof Wagner geschrieben, der hier schildert, wie es ihm an der Seite von Faustus ergangen ist und wo sie die gemeinsamen Wege hingeführt haben. Dieser Blickwinkel ist gut ausgearbeitet – sehr detailreich und mit vielen Beschreibungen der Schauplätze. Die Bände sind zwar aufeinander aufgebaut, doch jeder Teil hat ein eigenes Hauptthema mit zentralen Schauplätzen: Im ersten Band führt Faustus‘ und Wagners Weg von Wittenberg nach Eisenach, auf die Wartburg. Im zweiten Band geht es weiter in den Spreewald und einer düsteren Schlossruine, um die sich sagenumwobene Geheimnisse ranken. Im dritten Teil führt der Weg die Gefährten nach Rom, wo sie einer teuflischen Intrige nachgehen.

Auch einige historische Personen kreuzen die Wege der Beiden. Weitere interessante Charaktere sind unter anderem die zwei geheimnisvollen Gefährten der beiden: Faustus‘ geheimnisvoller Hund Mephisto und das verwundete Mädchen Angelina, über das wir im Laufe der Geschichte mehr erfahren. Es wird spannend, unheimlich und abenteuerlich – neben Intrigen und Verschwörungen wird es auch öfters mal ziemlich düster mit einigen Horrorelementen. Kai Meyer hat hier einen interessanten Hauptcharakter geschaffen - im Nachwort des ersten Bandes erwähnt er, dass der Dr. Faustus in seinem Roman wenig Ähnlichkeit mit dem Faust des Dichterfürsten Goethe hat. In den jeweiligen Nachworten gibt es noch interessante Fakten zu den jeweiligen Schauplätzen und Figuren der einzelnen Teile.

Mein Fazit: Ein historischer Abenteuerroman um eine der berühmtesten Figuren des 16. Jahrhunderts: Doktor Johannes Faustus. Kai Meyer hat hier eine Trilogie erschaffen, die viele Facetten hat: Spannende Verfolgungsjagden, unheimliche Schauplätze und gefährliche Intrigen. Auch wird es ab und an mal mysteriös und düster mit einigen Horrorelementen. Zusammengefasst hat mir die Trilogie sehr gut gefallen. Am besten hat mir der erste Band gefallen, der meiner Meinung nach am stärksten ist. Die beiden Folgeromane haben zwar kleinere Schwächen, dennoch sind auch diese sehr lesenswert. Zusammengefasst gebe ich der Trilogie vier Sterne und eine Leseempfehlung.
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