Cover des Buches Phantasmen (ISBN: 9783867427128)
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Rezension zu Phantasmen von Kai Meyer

Wenn Gespenster lächeln...

von meggies_fussnoten vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Gespenster sind ja schon so unheimlich. Aber wenn sie anfangen zu lächeln: LAUF!

Rezension

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meggies_fussnotenvor 8 Jahren

Seit 18 Monaten tauchen Geister auf. Keiner weiß, woher sie kommen, keiner weiß, was sie wollen und es werden stündlich mehr. Sie stehen auf der Stelle und drehen sich immer nur mit der Sonne. Rain und ihre Schwester Emma machen sich auf in die spanische Wüste, um dort an die Unglücksstelle eines Flugzeuges zu fahren, bei dessen Absturz ihre Eltern ums Leben kamen.
Doch kaum dort angekommen, überstürzen sich die Ereignisse. Die Geister scheinen doch nicht so harmlos wie gedacht, denn auf ihren Gesichtern erscheint plötzlich ein Lächeln – und das ist tödlich.

Wieder eine Geschichte, die mich dermaßen fasziniert hat, dass ich wie gefesselt zuhören musste.

Kai Meyer schafft es, dass man nach jedem Kapitel einfach noch ein hören muss. Man kann sich kaum losreißen, die Spannung steigt stetig an und ist dann auch teilweise nicht auszuhalten.

Es ist immer wieder faszinierend, wo der Autor seine Ideen hernimmt und mit welch Präzision diese dann ausgearbeitet werden.

Erfrischend fand ich die Idee, dass sich ein Schreckensszenario abzeichnet, dass mal nicht von Zombies, Vampiren oder Werwölfen angezettelt wird und auch keinen überaus dystopischen Charakter hat. Die Fantasie ist zwar vorhanden, doch wird auch ein realistischer Hintergrund genannt, der für manche bestimmt denkbar ist, gerade wenn man an übernatürliche Dinge glaubt.

Die Hauptcharaktere Rain hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine junge Frau, die sich bedingungslos für das einsetzt, was sie liebt. In diesem Fall ist das ihre jüngere Schwester Emma. Da beide ihre Eltern verloren haben, halten sie wie Pech und Schwefel zusammen und der eine ist für den anderen da.

Durch die realitätsnahe Beschreibung der Szenen hatte das Kopfkino ordentlich zu tun und manchmal spulte einfach ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich hatte von allen ein klares Bild und konnte die Emotionen spüren.

Nur die letzten drei Kapitel haben mich dann etwas gestört. Sie passten nicht so recht in das Bild, dass ich mir gemacht habe und waren auch etwas zu „soft“. Hier hätte ich mir dann letztendlich doch etwas mehr Informationen gewünscht.

Die Sprecherin Maria Koschny, vor allem mir bekannt als Synchronstimme von Jennifer Lawrence aus "Die Tribute von Panem", hat in die Geschichte eine gewisse Lebendigkeit hineingebracht. Sie hat mit Hilfe ihrer Stimme so viel Energie fließen lassen, dass ich mir zeitweise sogar den Hauptcharakter Rain als Jennifer Lawrence vorstelle konnte. Ich hatte das Gefühl, sie steht neben mir und schreit mich an, versucht mir gut zuzureden oder mir ihre Ängste mitzuteilen.

Die Stunden des Hörens verflogen regelrecht und da ich dabei die meiste Zeit im Auto verbrachte, war ich wieder mal versucht, immer weiterzufahren, nur um weiterhören zu können. Maria Koschny werde ich merken.

Fazit:
Eine spannende, faszinierende Geschichte mit einem phantastischen Endzeitszenario.
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