Rezension zu Seide und Schwert von Kai Meyer
Rezension zu "Seide und Schwert" von Kai Meyer
von sabisteb
Rezension
sabistebvor 14 Jahren
China 1760: Nugua wurde als kleines Baby als Drachenopfer ausgesetzt, aber die Drachen fraßen das kleine Mädchen nicht, ganz im Gegenteil, sie nahmen es in ihre Gruppe auf, zogen es groß und benannten es nach der Göttin der Drachen. Nugua fühlt sich selber mehr als Drache, denn als Mensch. Eines Tages jedoch sind die Drachen verschwunden und Nugua ganz allein. Sie beschließt ihre Familie zu suchen. Auf ihrer reise trifft sie Niccolo. Er hat die Augen eines Drachen, denn sein Volk lebt auf einer Wolke die mitteln der von Leonardo erfundenen Ätherpumpen um die Erde reist. Aber der Äther, der Atem der Drachen, ist versiegt und die Wolke abgestürzt. Gemeinsam machen sich Nugua und Niccolo auf die gefährliche Suche nach den verschwundenen Drachen. Dieses Hörspiel (nicht Hörbuch) ist die Vertonung des gleichnamigen Romans von Kai Meyer. Mit dieser Trilogie entführt Kai Meyer die Hörer dieses Hörspiels in die chinesische Mythologie. Inspiriert von chinesischen Actionfilmen wie „Tiger and Dragon“ oder „Hero“ mit Kämpfern die über Baumwipfel rennen und wie Federn schweben ist das Buch Chinesische Kampfkunst in Worte gefasst. Das Hörspiel hingegen ist leider deutlich schwächer. Gerade zu beginn der Geschichte, als es um die Charakterisierungen der Personen geht wurde deutlich gekürzt, aber das ist verständlich, denn wie sollen 408 Seiten eines Romans sonst auf 2 CDs eines Hörspiels passen. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass dieser erste Teil einen gehetzten Eindruck macht. Die Sprecher sind eher unbekannte, unverbrauchte, junge Stimmen, die nicht wie in vielen kommerziellen Hörspielen schon zu beginn mit einschlägigen Rollen wie typischer Bösewicht oder der schöne Held in Verbindung gebracht werden. Das ist einerseits sehr erfrischend, andererseits merkt man stellenweise schon ein wenig, dass es den Sprechern an Erfahrung mangelt und sie wirken teilweise ein wenig leblos und steif. Die Geräuschkulisse ist sehr sparsam und auch einen wirklich packenden Soundtrack gibt es nicht. Insgesamt wirkt das Hörspiel wie ein klassisches Radiohörspiel und weniger wie eine direkt für den Audiomarkt hergestellte Produktion. Fazit: Solide, gut gemachte Hörspielproduktion mit frischen, unverbrauchten Stimmen. Mit ein wenig zu sparsamer akustischer Untermalung.