Rezension zu "Ich lenke, also bin ich" von Kai Schächtele
In weiten Teilen sehr unterhaltsam und auch sehr wahr. Und doch halte ich es für bedenklich wenn sich jemand in seinem Buch damit rühmt sich so wenig wie möglich an die StVO zu halten, da diese ja nur für Autofahrer gilt.
So setzt sich Kai Schächtele stolz wie Bolle auf seine zahlreichen Räder und ignoriert grundsätzlich rote Ampeln, rempelt sich durch den Verkehr, legt dein einen oder anderen (teilweise schweren) Sturz hin und findet selbst dann noch Fahrradhelme uncool, nachdem er die eigene Gesichtshälfte zum bremsen auf Asphalt benutzt hat. Dabei halten ihn auch Volltrunkenheit und Drogeneinfluss nicht davon ab am Straßenverkehr teilzunehmen und immer schwingt die moralische Überlegenheit mit wenn er die armen Autofahrer bedauert oder argumentiert dass er doch mit seinem Bußgeld der Allgemeinheit diene.
Alles in allem ein mehr als schlechtes Beispiel für Radfahrer die jeden Tag den Zorn der Autofahrer über eben solche Exemplare zu spüren bekommen. Da hilft dann auch der Epilog nicht mehr in dem er Besserung gelobt und sich von nun an an die Regeln halten will.