Kai Schwind

 4,3 Sterne bei 33 Bewertungen
Autor*in von Das Lufer-Haus, Eine Reise durch Schottland und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Kai Schwind

Cover des Buches Die drei ??? Sinfonie der Angst (ISBN: 9783440134771)

Die drei ??? Sinfonie der Angst

 (15)
Erschienen am 05.03.2014
Cover des Buches Das Lufer-Haus (ISBN: B007D3YJ9A)

Das Lufer-Haus

 (9)
Erschienen am 24.02.2012
Cover des Buches Eine Reise durch Schottland (ISBN: 9783936247732)

Eine Reise durch Schottland

 (6)
Erschienen am 01.08.2011

Neue Rezensionen zu Kai Schwind

Cover des Buches Das Lufer-Haus (ISBN: B007D3YJ9A)
NiWas avatar

Rezension zu "Das Lufer-Haus" von Kai Schwind

Im Schweizer Spukhaus
NiWavor einem Jahr

Das legendäre Lufer-Haus soll abgerissen werden. Doch bevor es so weit ist, beschließt ein parapsychologisches Forscherteam, den Geschehnissen vor Ort auf den Grund zu gehen. Danach wurden sie nie mehr gesehen. Nur das zurückgelassene sowie verstörende Dokumentationsmaterial bleibt als Beweis des ursprünglichen Forscherdrangs.

„Das Lufer-Haus“ von Kai Schwind ist mir schon vor Jahren aufgefallen und seither auf meiner Merkliste gedümpelt. Aufgrund des kurzen Umfangs von gut zwei Stunden habe ich gezögert und es hat gedauert, bis ich mich zu einem häuslichen Kurzausflug in die Schweiz entschloss.

„Das Lufer-Haus“ als Audioversion ist wie der berüchtigte Film „Blair Witch Project“ angelegt. Ein böser Zungenschlag könnte behaupten, dass es vom schaurigsten aller Filme abgekupfert ist. Ich denke, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss, und hiermit durchaus eine packende Adaption kreiert wurde.

Ein altes Haus in der Schweiz war einst Wohnsitz der namensgebenden Familie Lufer. Ohne jede Spur verschwand die Familie, nicht ohne zuvor von merkwürdigen Begebenheiten im Haus zu berichten. Das grausige Haus steht seither leer. Erst als das alte Gemäuer zum Abriss freigegeben wird, erhält ein parapsychologisches Forscherteam Erlaubnis, den Ereignissen von damals auf den Grund zu gehen.

Die Audioversion nimmt einen epischen Anfang. Zu Beginn wird darauf verwiesen, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Expeditionen ohne jede Spur verschwunden sind. Das Intro macht darauf aufmerksam, dass das folgende Material unbearbeitet und genauso im Lufer-Haus aufgefunden wurde.

Somit lauscht man Tonbandaufnahmen, deren Sinn grundsätzlich in der Dokumentation des gesamten Forschungsprozesses lag. 

Schon ist man mittendrin als sich die Forschergruppe sowie das Technikteam gegenseitig vorstellen und gemeinsam an einem Konzept für die Erforschung des Hauses arbeiten. 

Die Geschichten der Familie Lufer und des Hauses werden dargelegt. Mit einem sachlichen Grundton erhält jede:r Teilnehmer:in Aufgaben für vor Ort zugeteilt.

Danach geht es in die Schweiz, wo man live dabei ist, während das Haus einen verstaubten Eindruck auf die Gruppe macht. 

Die Audio-Darstellung anhand der Tonaufnahmen hat ausgezeichnet funktioniert. Ich habe ein sehr lebendiges Bild des Gemäuers erhalten. Feinheiten wurden zum Beispiel so gelöst, dass der Teamleiter gemeinsam mit seiner Gruppe den Grundriss vor Ort besprach. Somit kam ich zu einer hilfreichen Orientierung innerhalb und außerhalb des Spukhauses.

Die Aufnahmegeräte werden außerdem in allen Räumen mit Bewegungsmeldern versehen, damit kein Ereignis unbemerkt bleibt.

Von der Stimmung her fand ich dieses Werk ausgezeichnet, weil für mich die Neugier und der Forscherdrang der anwesenden Personen fühlbar waren. Sie beabsichtigen, Erkenntnisse zu gewinnen, arbeiten grob an ersten Theorien und sind selbstverständlich gespannt, ob sich die Ereignisse von anno dazumal wiederholen. 

Es ist tatsächlich ein Hörspiel und von den Elementen her wie ein Film angelegt. Es gibt zahlreiche Hintergrundgeräusche, es wird gescheppert und Kabel werden über den Boden geschleift. Hinzu kommt, dass jede Figur von einem eigenen Sprecher beziehungsweise einer Sprecherin repräsentiert wird, wodurch eine gelungene Dynamik entsteht.

Die Anwesenheit im Lufer-Haus war spannend, hat mir trotzdem nicht das Fürchten gelehrt. Die Ereignisse waren rasant und die Handlung wurde von überraschenden Erkenntnissen getrieben, die allerdings in kürzester Zeit zutage kamen. Vielleicht wäre es sogar authentischer, wenn Leser:innen und Figuren bis zuletzt im Dunkeln bleiben.

Auch wenn es für meinen Geschmack deutlich an Schauermomenten fehlt, hat mir mein Aufenthalt im Lufer-Haus Spaß gemacht. Es war ein ungewöhnliches Hörbuch-Vergnügen, spannend gestaltet und interessant erzählt. Wenn man sich dabei gruseln will, sollte man es eventuell nachts im Dunkeln zum Einschlafen hören, damit dank panischer Schreie und schaurigem Flüstern die Gänsehaut aufzieht.

Cover des Buches Die unglaublich ultimative Ferienbande Anthologie (ISBN: 9783837153729)
PoldisHoerspielseites avatar

Rezension zu "Die unglaublich ultimative Ferienbande Anthologie" von Kai Schwind

Die unglaublich ultimative Ferienbande Anthologie
PoldisHoerspielseitevor 4 Jahren

Bernd, früher genannt Beate, ist ein echter Draufgänger und stürzt sich kopfüber in jedes Abenteuer. Baul ist ein Superhirn und kann sich nicht nur alles merken, was er je gelesen hat, sondern auch allerlei technischen Schnickschnack bedienen. Bröckchen hat immer Hunger, hat aber ansonsten von kaum etwas einen Plan. Babsi ist ein Mädchen. Und trotz all ihrer Unterschiede sind die vier dicke Freunde und ermitteln in so manchem haarsträubenden Fall als „die Ferienbande“…

2003 hat sich das Duo aus Kai Schwind und Sven Buchholz eine ziemlich schräge Parodie auf die Jugenddetektivhörspiele ihrer Kindheit ausgedacht und ein Radio-Special mit dieser Idee produziert – mit unerwartet großem Anklang, sodass nach weiterer Radio-Comedy später auch einige Langfolgen entstanden sind. Und auch Live-Tourneen wurden veranstaltet und die Aufnahmen später ebenfalls veröffentlicht – und all dies gemeinsam wurde nun in der „unglaublich ultimativen Ferienbande Anthologie“ in einer schicken Box veröffentlicht, insgesamt 15 CDs mit teilweise unveröffentlichtem Material. Markenzeichen der Serie ist der wunderbar schräge Humor mit vielen wirklich pfiffigen Einfällen, aber manchmal eben auch einem Hang zum Albernen – beides gefällt mir äußerst gut. Das Medium Hörspiel an sich, die großen Vorbilder der 80er Jahre im Bereich Juniordetektiv, aber auch andere Themen der Popkultur werden beherzt verulkt und genüsslich auseinandergenommen. Allem haftet etwas leicht Chaotisches, Anarchisches an, selbst wenn das Sprecherteam perfekt aufeinander abgestimmt scheint. Und so ganz nebenbei werden Fälle erzählt, die es im Prinzip sogar mit einigen anderen Produktionen aufnehmen können, auch wenn er ohne den Witz, das Andersartige und das ganze Brimborium produziert worden wäre. Ab und an kommt dann auch ein Hauch unheimlicher Atmosphäre auf – natürlich nur, um gleich darauf wieder das reinste Hörspielchaos ausbrechen zu lassen. Die Charaktere sind dabei herrlich exzentrisch und markant, was sowohl für die vier Hauptcharaktere, den trotteligen Kommissar Tappert an ihrer Seite oder die vielen großartigen Nebenrollen gilt –unter ihnen zahlreiche Stereotypen der bekannten Vorlagen. Nicht jede Folge zündet sofort, doch der grandios derbe Humor, die unvermittelt gradlinige Sprache und die Respektlosigkeit, zwischen der jedoch immer die Liebe zu dem Verulkten hervorscheint sind in jeder der vorliegenden Hörstücke äußerst lobenswert.

Sven Buchholz ist beispielsweise in den Hauptrollen des Bend und Bröckchen zu hören (und vertut sich da auch mal...) und verleiht beiden ihren eigenen Charme, aber auch exzentrische Frauenrollen bringt er mit sehr viel Humor herüber. Kai Schwind, der unter anderem Baul spricht, legt eine ähnliche Stimmvielfalt an den Tag und bringt jede Menge Humor mit ein. Chris Peters spricht die Rolle der Babsi stets mit einer leicht quäkenden Stimme, bringt ihre Gags auf den Punkt und hat ein verlässliches Gespür für das richtige Timing. Doch auch die zahlreichen Gastsprecher machen ihre Sache hervorragend und bringen jede Menge Leben mit ein, unter ihnen auch sehr bekannte Namen wie Andreas Fröhlich, Andreas von der Meden, Konrad Halver und Gisela Fritsch.

Die Ferienbande hat es als etwas andere Hörspielserie nicht die Pflicht auf eine perfekte musikalische Inszenierung – und das wird ausgenutzt, um zusätzliche Gags auf Kosten anderer Hörspielserien zu machen. Da werden völlig unpassende Melodien eingebaut oder im Nachhinein als etwas ganz anderes ausgegeben, Geräusche unendlich wiederholt. Nichtsdestotrotz wird auch hier gezeigt, dass man eine lebendige und passende Atmosphäre erzeugen kann. In den drei Live-Episoden gehen zwangsläufig einige optische Gags verloren, doch auch hier passt die Geräuschkulisse wunderbar. Dass hier zusätzlich noch die Reaktionen des Publikums zu hören sind, sorgt für zusätzlichen Reiz.

Eine weiße, sehr stabile Pappbox mit Glanzüberzug und abnehmbaren Deckel ist als äußere Hülle gewählt worden und macht schon einmal ordentlich Eindruck, während im Inneren insgesamt elf ebenso hochwertige Digipacks vorhanden sind – jede mit dem Cover der ursprünglichen Veröffentlichung versehen und im Inneren mit Fotos, Tracklisten und Übersichten der Mitwirkenden gespickt. Doch da hört es noch nicht auf: Neben einem 34-minütigen Bonus-Video eines Live-Auftritts gibt es noch ein dickes Booklet mit zahlreichen Fotos und vielen Informationen über die Macher und die Produktion. Eine hervorragende Ausstattung, die richtig Eindruck schindet.

Fazit: 15 CDs mit deutlich über 1.200 Minuten Laufzeit voller Humor, Absurditäten, bösen Anspielungen, trockenen Sprüchen und verdrehter Albernheit – „Die Ferienbande“ ist auch so viele Jahre nach ihrem Entstehen noch ein Volltreffer und macht mir sehr viel Spaß. Dass hier eine komplette Sammlung erscheint, ist nicht nur für Sammler interessant, auch zum Einstieg in die Serie ist die dicke Box sehr geeignet. Und es lohnt sich, da hier mit viel Liebe zum Detail produziert, geschrieben und gespielt wurde.

Cover des Buches Eine Reise durch Schottland (ISBN: 9783936247732)
kkarins avatar

Rezension zu "Eine Reise durch Schottland" von Kai Schwind

"My heart is in the highlands" ... God's Land = Scotland
kkarinvor 6 Jahren

"Good things come in small packages", eine schottische Weisheit, die sich der aktustische Reiseführer zu Herzen genommen hat!

"Schottland ist  von überschaubarer Größe, aber voll mit Sehenswertem", die einem der Erzähler, Matthias Keller, mit angenehmer Stimme äußerst facettenreich lebendig näherbringt.

Neben Kurzbeiträgen zu den wichtigsten Städten mit ihrer Geschichte, Kunst, Kultur und Architektur sind es auch einige Inseln sowie international bekannte Schottland-typische Produkte wie zB Whisky (wo die Glenfiddich-Destillery besucht wird), die Kiltproduktion, Ausflüge in die schottische Küche und Bierproduktion sowie ein Einblick in die Bedeutung und Verbreitung des Dudelsacks.

Man begegnet zahlreichen historischen, aber auch zeitgenössischen schottischen Persönlichkeiten wie zB "Nessie", Charles Rennie und Margaret MacDonald Mackintosh, Ian Rankin, ...

Kleiner Wermutstropfen hierbei ist, dass (bis auf Margaret MacDonald, die vermutlich nur wegen ihres Mannes erwähnt wird) keine Frauen, vor allem keine zeitgenössischen schottischen Frauen, Eingang finden wie zB Val McDermid oder Amy McDonald!

Auch die Ausflüge in die Natur zum whale wathing oder auf die Shetland Inseln wecken das Fernweh. Erstaunlich, dass das Shetlandpony nicht einmal erwähnt wurde!

Das Hörbuch besticht auch mit seinen zahlreichen Interviews, in denen BewohnerInnen Schottlands persönlich zu Wort kommen und man in deren typisch schottischen Akzent hineinhören kann, die teilweise mit Simultanübersetzung angeboten werden, manchmal erfolgt eine Übersetzung oder Zusammenfassung nach dem jeweiligen Beitrag.

Fazit:
Ein überaus gelungener akustischer Reiseführer, der Lust auf einen (Wieder-)Besuch Schottlands macht!

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