Wenn Erinnerungen tödlich sind
von rewareni
Kurzmeinung: Spannend, emotional, einfallsreich
Rezension
Mir wurde wieder klar, warum ich Erinnerungen so sehr hasste, sie gar fürchtete. Die schrecklichen bringen durch bloße Bilder Schmerz, die schönen sind noch viel schrecklicher, denn sie zeigen ein Glück, dessen man sich völlig sicher glaubte, bis es plötzlich zerstört wurde. Einfach so. Und man weiß, dass es nie wieder kehren wird.
Nemo, ist blind. Sein Augenlicht verloren bei einem Autounfall und seine Freundin Merle, die bei dem Unfall dabei war, seit dem stumm.
Eine tragische Geschichte, die von der Autorin Kaja Bergmann auf geheimnisvolle Weise erzählt wird. Man kann im wahrsten Sinne des Wortes sagen erzählt, denn die wunderschöne, bildhafte Sprache lässt den Leser in eine Welt eintauchen, die zwar aus Nemo`s Sicht schwarz ist, die aber so farbenfroh an Gefühlen, Empfindungen und Gedanken ist, dass man als Leser glaubt man befindet sich mitten drin im Geschehen.
Selbst Nemo´s Sarkasmus passt einfach zu dieser traurigen Geschichte dazu und man muss Schmunzeln, auch wenn es eigentlich deprimierend ist was bei dem Unfall geschehen ist.
Die Kapitel wechseln immer wieder mit ,,Erinnerungen`´ ab, wo man aus Nemo`s Sicht erfährt, was vor dem Unfall passiert ist. Es genügt oft nur eine Kleinigkeit, sei es ein Geruch oder ein Geräusch, das ihn an eine glückliche Zeit mit Merle erinnert. Man spürt seine Qual und vor allem die Angst an seine Erinnerungen.
Man wird immer tiefer in das Geschehen hineingezogen, bis man auf ein schreckliches Geheimnis stößt. Man ist als Leser gefangen in einem Strudel aus Wirklichkeit und Fantasie. Das bittere Ende kommt langsam aber sicher und man hätte sich ein anderes gewünscht.
MNEMOPHOBIA- WENN ERINNERUNGEN TÖDLICH SIND !!!!!!!!!